Die deutsche Nationalmannschaft hat sich gegen Ungarn von der Siegerstraße rotiert. Am Ende kassierte die DFB-Elf einen späten Ausgleich.
Deutschland kommt aus dem Rhythmus und fast aus dem Spiel. Trainer Julian Nagelsmann wechselte nach dem 7:0 gegen Bosnien-Herzegowina gleich auf neun Positionen, doch der Mut zur Rotation wurde nicht belohnt. Statt Spielfreude und Offensivpower herrschte Chaos in der Budapester Puskas Aréna.
Dabei sah es zunächst gut aus für die deutsche Elf: In der 76. Minute war es Felix Nmecha, der bei seinem ersten Startelfeinsatz auch gleich sein erstes Tor für die Nationalmannschaft erzielte. Ein Moment, der bei den Spielern und den wenigen mitgereisten Fans Hoffnung auf einen versöhnlichen Jahresabschluss aufkeimen ließ. Doch dann kam die 98. Minute und mit ihr ein umstrittener Handelfmeter gegen Robin Koch.
Nagelsmann machte seinem Ärger nach dem Spiel Luft: „Das war keine klare Fehlentscheidung und genau deshalb hätte der VAR den Schiedsrichter gar nicht erst vom Platz stellen dürfen. Der Schiedsrichter hatte die beste Sicht. Wahnsinn, dass er trotzdem eingreifen musste.“ Ungarns Dominik Szoboszlai ließ sich von der Diskussion nicht beirren und lupfte den Ball frech in die Tormitte, Ausgleich.
Dass das Spiel zu diesem Zeitpunkt noch nicht verloren war, hatte die DFB-Elf allein Alexander Nübel zu verdanken. Der Torhüter parierte mehrfach stark und hielt seine Mannschaft im Spiel. „Ein Sieg wäre die Krönung eines tollen Jahres gewesen“, ärgerte sich Nübel nach dem Schlusspfiff. Besonders bitter: Der ungarische Elfmeterschütze hatte zuvor noch nie auf diese Weise getroffen, was den Keeper sichtlich wurmte.
Von der Euphorie der letzten Spiele war bei der deutschen Mannschaft wenig zu spüren. Zahlreiche Fehlpässe und Ballverluste prägten das Bild, besonders Julian Brandt und Robert Andrich fielen hier negativ auf. Zwar konnte das Gegenpressing viele Fehler schnell ausbügeln, doch echte Torgefahr kam kaum auf.
Die erste echte Chance hatte Benjamin Henrichs in der 30. Minute mit einem Freistoß, der knapp über das Tor ging. Nach der Pause wechselte Nagelsmann Robin Gosens ein, doch auch der Florentiner konnte den ungarischen Keeper nicht überwinden. Ein Pfostentreffer von Kai Havertz in der 63. Minute sorgte für den lautesten Aufschrei des Abends, zumindest auf deutscher Seite.
Das Tor von Nmecha nach einer Ecke war ein seltener Lichtblick in einem zähen Spiel. Doch auch dieses Momentum konnte die deutsche Elf nicht über die Zeit retten. Zu wackelig präsentierte sich die Abwehr, zu oft mussten Nübel und Co. die Fehler ihrer Vorderleute ausbügeln.
Dass es am Ende nicht zum Sieg reichte, trübt die Bilanz eines starken Länderspieljahres nur geringfügig. Das Viertelfinale der Nations League steht bereits an, am kommenden Freitag wird sich in Nyon entscheiden, gegen wen die deutsche Mannschaft im März antreten muss.
Mit einer besseren Leistung in der K.o.-Runde könnte das DFB-Team die aktuelle Enttäuschung schnell vergessen machen. Doch eines ist klar: Nachlässigkeiten wie in Budapest dürfen sich die Deutschen gegen stärkere Gegner nicht erlauben.
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