Bei den letzten vier Ausgaben der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer gab es eine Konstante. Der Sieger kam aus Europa. Seit Brasilien 2002 seinen fünften Rekordtitel holte, ist die Weltmeisterschaft zum UEFA-Einladungsturnier geworden, bei dem Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich nacheinander den Titel holten. An europäischen Anwärtern mangelt es dieses Mal nicht. Frankreich ist trotz aller Verletzungen und Fragezeichen auf dem Papier ein legitimer Kandidat für den ersten erneuten Titelgewinn seit 1962. Deutschland hat sich neu aufgestellt, während Spanien bei der Euro 2020 einen Schritt nach vorne gemacht hat und darauf aufbauen kann.England war in letzter Zeit sehr erfolgreich, hat aber unter Gareth Southgate bei den letzten beiden großen Turnieren jeweils mindestens das Halbfinale erreicht, während Kroatien und Belgien als amtierende Silber- bzw. Bronzemedaillengewinner antreten.
Frankreich zählt als Titelverteidiger zweifelsohne zu den Favoriten für Katar. Frankreich hat in der Gruppe D mit Dänemark, Australien und Tunesien ein günstiges Los erwischt. Les Bleus haben nach wie vor eine talentierte Mannschaft, aber ihre jüngste Form in Verbindung mit Verletzungen von Schlüsselspielern könnte ihnen in Katar zum Verhängnis werden. Frankreich wird mit Kylian Mbappe, Karim Benzema und Antoine Griezmann einen der tödlichsten Angriffe bei der Weltmeisterschaft stellen. Ohne Paul Pogba und N`Golo Kante haben sie im Mittelfeld allerdings große Ausfälle zu verschmerzen. Dennoch verfügt Trainer Didier Dechamps nach wie vor über den breitesten Kader. Probleme aber sind nicht ausgeschlossen. Denn während vor vier Jahren noch alle Spieler in Topform aufliefen, befinden sich Spieler wie Antoine Griezmann mittlerweile im Spätherbst ihrer Karriere. Dafür aber kann Deschamps auf junge, hochveranlagte Spieler,alle voran aus der Bundesliga zurückgreifen. Denn mit Kingsley Coman, Christopher Nkunku und Moussa Diaby könnte sich der Sturm ganz aus Deutschland höchster Spielkasse aufstellen. Dass freilich Kylian Mbappe auflaufen wird, ist klar. Eine direkte Titelverteidigung ist jedoch schwierig. Dies gelang seit Brasilien 1962 keiner anderen Mannschaft mehr. Außerdem sind vier der letzten fünf WM-Titelverteidiger in der Gruppenphase des folgenden Turniers ausgeschieden, darunter Deutschland 2018.
Deutschland ist traditionsgemäß immer Teil des Favoritenkreises. Doch verfügt die Elf von Trainer Hansi Flick tatsächlich über die nötige Qualität. Denn nach dem verkorksten WM-Auftritt 2018 gibt es da durchaus Zweifel. Seit Flick jedoch das Amt übernommen hat, gab aus auch dringende benötigte Veränderung, allen voran in der Spielphilosophie. Hinzu reisen viele junge, talentierte Spieler mit nach Katar. Einer der hier namentlich erwähnt werden muss, ist Jamal Musiala vom FC Bayern München. Der Youngster hat sich in diesem Jahr zum absoluten Leistungsträger beim deutschen Rekordmeister entwickelt und wird auch bei der WM ein wichtiger Eckpfeiler sein. Offensiv wird Flick wohl eine Angriffsreihe ohne echte Neun ins Rennen schicken. Da Deutschland allerdings über viele variable Offensivkräfte verfügt, wie Thomas Müller, Serge Gnabry oder Leroy Sane, um nur einige zu nennen, schultert sich der Toredruck auf mehrere Schultern. Deutshcland darf sich also durchaus berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen.
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Die Jagd nach dem Goldenen Schuh
England startet bei der WM einen neuerlichen Anlauf auf den Titel. Wirft man einen Blick auf den Kader, stehen die Chancen unter einem guten Stern. Schließlich haben die Three Lions den höchsten Marktwert aller WM-Teilnehmer vorzuweisen. Coach Southgate kann auf Ausnahmekönner wie Harry Kane, Phil Foden oder Jude Bellingham zurückgreifen. Das einzige Probleme der Engländer, ist möglicherweise der Trainer selbst. Oft stellt Southgate sein Team zu defensiv ein und scheint seiner Offensivreihe zu wenig Vertrauen zu schenken. Englands Chance auf den Titel, ist dennoch mehr als ordentlich. Und so sind die Three Lions gut beraten, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich voll auf ihre Stärken zu konzentrieren.
Früher bestand der spanische Kader zum Großteil aus Spielern von Real Madrid und dem FC Barcelona. Das hat sich längst gewandelt. Unter Luis Enrique hat sich das Team gewaltig verjüngt und ist auf allen Position mit Spitzenklassespielern besetzt. Im Mittelfeld zieht nunmehr Rodri von Manchester City die Fäden, hinzu kommen großartige Talente wie Pedri, Gavi oder Ansu Fati vom FC Barcelona. Doch was die Spanier nicht in ihren Reihen haben, ist ein echter Torjäger. Alvaro Morata hat diesen Job in der Vergangenheit nur wenig erfolgreich erfüllt. Ob ihm dies in Katar gelingt, bleibt abzuwarten. Doch für die Spanier spricht ihre technische und taktische Stärke.
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