Kann McLaren zurückschlagen?

Max ist zurück, als hätte jemand bei Red Bull den Turbo gefunden, den vorher keiner gesehen hat. In Japan hat Verstappen McLaren alt aussehen lassen. Doch nun geht es nach Bahrain, wo die Hitze steigt und die Frage bleibt: Bleibt Red Bull vorne?

Was:	Großer Preis von Bahrain
Wann:	13.04.2025, 17:00 Uhr
Wo:	Bahrain International Circuit, Bahrain
TV/Stream:	RTL, Sky
Quoten:	folgen

Kaum hat sich die Formel 1 warmgefahren, rollt das Feld auch schon zum zweiten Stopp der ersten Triple-Header-Etappe nach Bahrain. Die große Überraschung aus Japan? Nicht Regenchaos oder fragwürdige Boxenstopps, nein, es war Max Verstappen, der plötzlich wieder das tat, was er am besten kann: gewinnen. Nach all den Red-Bull-internen Querelen, technischen Flüchen und Verschwörungsgerüchten ließ er in Suzuka einfach mal den Motor sprechen und die Konkurrenz sah vor allem die Rücklichter des RB20.

Doch so cool Verstappens Sieg auch war: Bahrain ist eine andere Bestie. Sandiger, heißer, tückischer. Ein Ort, an dem Überholmanöver möglich sind, Reifen wie Kakteen ohne Wasser absterben und die Sonne die Geduld der Ingenieure schneller verdampfen lässt als die Trinkflasche im Cockpit.

McLaren verlor sein eigenes Rennen in Japan am Samstag. Strategie? Nun ja. Mut? Ja. Lando Norris hatte das Zeug, Max das Leben schwer zu machen, aber statt Attacke gab's konservative Boxenkost. Oscar Piastri dagegen fährt derzeit wie ein Rookie mit Raubtierinstinkt: clever, schnell, eiskalt. In China gewonnen, in Japan fast Norris geschnappt. Wenn das so weitergeht, wird man sich in Woking bald fragen müssen, wer eigentlich der Teamchef ist, der smarte Brite oder der australische Asphaltflüsterer.

Doch zurück zu Red Bull. Verstappen wirkte in Japan wieder wie der Boss im Ring, der sich kurz daran erinnerte, dass es noch so etwas wie eine Weltmeisterschaft gibt. Die Pole war bärenstark, der Rennsieg abgeklärt. Und auch wenn das Layout von Suzuka dem Bullen in die Karten spielte - gewonnen ist gewonnen. Dennoch bleibt das große Fragezeichen: War das nur ein kurzes Aufflackern oder der Beginn des alten Red-Bull-Rhythmus?

Yuki Tsunoda, der andere Red Bull-Krieger (wenn auch im Schwesterdress), blieb übrigens ohne Punkte, aber nicht entmutigt. Der kleine Japaner mit der großen Klappe gab sich nach dem Rennen ungewohnt gelassen. Wenn er in Bahrain an seine Debüt-Gala 2021 anknüpfen kann, könnte er Red Bulls Sorgenkind-Abteilung zumindest etwas entlasten.

Und was ist mit Ferrari? Leclercs vierter Platz in Japan war solide, aber auch etwas zu weit vom Podium entfernt, um in Maranello Freudensprünge auszulösen. Die große Titelankündigung der roten Göttin blieb vorerst aus. Ride-Height-Sorgen, Setup-Murks, irgendwas ist immer. Immerhin: Bahrain liegt Ferrari. Wenn die Fahrer gleich in die richtige Abstimmung rutschen, könnte es mit einem Pokal für die Vitrine klappen, zumal Verstappen im ersten Freien Training pausiert. Günstige Gelegenheit, oder?

Die Fans auf der Insel verfolgen das Rennen wie gewohnt auf Sky Sports F1, mit allem Drum und Dran: Trainings ab Freitagmittag, Qualifying am Samstag unter Flutlicht, Rennen am Sonntag in der Abenddämmerung. Dazu Ted Kravitz, der wieder mit seinem Notizbuch durch die Box schleicht, als wäre er Sherlock Holmes auf Koffein.

In Bahrain könnte sich zeigen, ob die Japan-Form von Red Bull mehr als ein Strohfeuer war oder ob McLaren das Papaya-Sturmgepäck ausgepackt hat und jetzt wirklich angreifen will. Und wer weiß? Vielleicht mischt auch Ferrari mit.

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