Auf Inter Mailand wartet am Mittwoch mit dem Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Benfica Lissabon eine willkommene Ablenkung. Nachdem die Saison für die Nerazzurri in der Serie A nicht gerade den Erwartungen entspricht, läuft es hingegen in der Königsklasse nach Maß. Das Team von Trainer Simone Inzaghi galt im Hinspiel in Lissabon als Außenseiter, konnte aber einen fürs Rückspiel komfortablen 2:0-Sieg einfahren und steht damit mit einem Bein in der Runde der letzten Vier. 

Vorschau

Nach wettbewerbsübergreifend sechs sieglosen Spielen waren die Erwartungen an die Nerazzurri für das Hinspiel in der vergangenen Woche gering, doch zwei Flanken sorgten für den Erfolg der Inzaghi-Elf. Nicolo Barella ist nicht gerade für seine Kopfballstärke bekannt, doch der Mittelfeldspieler nickte eine präzise Hereingabe von Alessandro Bastoni ein, bevor Joao Mario ein Handspiel geahndet wurde. Romelu Lukaku verwandelte den fälligen Elfmeter zum Endstand für Inter. K.o.-Spiele sind in dieser Saison scheinbar Inters Spezialität. Inzaghis Mannschaft bereitet sich aktuell auch auf das Rückspiel im Halbfinale der Coppa Italia gegen Juventus Turin vor. Doch in der Liga hat man sich bisher eher schwach präsentiert und unterlag am Wochenende mit 0:1 gegen den regionalen Rivalen Monza. Mit nur einem Punkt aus den letzten fünf Spielen in der Serie A befinden sich die Nerazzurri auf dem fünften Platz und haben zwei Punkte Rückstand auf den viertplatzierten AC Mailand, der Halbfinale auf sie warten könnte. Die letzten drei Spiele des Gastgebers im San Siro endeten jeweils mit einer 0:1-Niederlage, obwohl man seit dem 1:2 gegen die Roma Anfang Oktober zu Hause nur ein einziges Mal ein Gegentor kassiert hat. Doch der dreimalige Europapokalsieger ist noch nie nach einem Hinspielsieg mit mindestens zwei Toren Unterschied ausgeschieden.

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Benfica hat es in der vergangenen Woche nicht leicht gehabt. Eine Kombination vergebener Chancen, eine zumindest im Ansatz fragwürdige Leistung von Torhüter Andre Onana und der letzten Konsequenz in der Verteidigung von Inter machte den Schützlingen von Roger Schmidt einen Strich durch die Rechnung. In der Liga erlebte man ebenfalls ein Debakel. Der Vorsprung von Benfica an der Tabellenspitze ist nach der 1:2-Niederlage gegen den Titelrivalen Porto wenige Tage vor dem Spiel gegen Inzaghis Mannschaft auf nur noch vier Punkte geschrumpft, da Chaves, ein Team aus dem Tabellenmittelfeld, die Adler mit 1:0 besiegte. Benfica könnte also erneut vom Fluch des Viertelfinales heimgesucht werden, da man ausgenommen vom Europapokal der Landesmeister, noch nie das Halbfinale der Champions League erreicht hat. In den neun Fällen, in denen Benfica das Hinspiel eines Europapokal-Achtelfinales mit mindestens zwei Toren verloren hat, ist man nur einmal weitergekommen. Das war im Viertelfinale 1961/62, als man einen 1:3-Rückstand gegen Nürnberg noch in einen 6:0-Sieg umwandelte und in jenem Jahr gewannen die Adler auch das Endspiel gegen Real Madrid. Optimistisch stimmt, dass Benfica in jedem seiner letzten sieben Champions-League-Auswärtsspiele ungeschlagen blieb. Die Niederlage im Hinspiel bedeutet jedoch, dass die Portugiesen keines ihrer vier Aufeinandertreffen mit Inter gewinnen konnten, wobei das einzige Aufeinandertreffen im San Siro im Jahr 2004 mit einem 4:3-Erfolg der Nerazzurri endete.

Prognose

Wenn Benfica am Mittwoch alles abrufen kann, dann sollte doch ein Treffer im San Siro drin sein. Die Rückkehr von Nicolas Otamendi wird die Mannschaft von Benfica stärken. Doch die Moral dürfte ebenso niedrig wie beim Gegner sein und Inter könnte am Ende mit einem torarmen Unentschieden möglicherweise ein rein italienisches Halbfinale mit Napoli oder Mailand erreichen.

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