Die argentinische Nationalmannschaft will am Samstag gegen Mexiko ihre Auftaktniederlage vergessen machen. Während die Albiceleste mit einer Niederlage gegen den Außenseiter Saudi-Arabien in die dritte Weltmeisterschaft gestartet ist, haben die Mittelamerikaner am Dienstag ein Unentschieden gegen Polen erreicht.
Vorschau
Seit der Niederlage gegen Brasilien bei der Copa America 2019 hatte Argentinien eine Rekordserie von 36 ungeschlagenen Spielen hingelegt und war als amtierender Südamerikameister zumindest bei den meisten Experten als Favorit für die Runde der letzten Vier gehandelt worden. Doch dieser Schwung zählte am ersten Tag der Weltmeisterschaft nur wenig, da die Mannschaft von Lionel Scaloni innerhalb von sechs Minuten in der zweiten Halbzeit im Lusail Stadion einen frühen Vorsprung aus der Hand gab. Nach dem Führungstreffer von Lionel Messi vom Elfmeterpunkt schien die Albiceleste zur Halbzeit alles im Griff zu haben, nachdem drei weitere Tore wegen Abseits nicht anerkannt wurden. Zwei saudi-arabische Treffer kurz nach der Pause stellten das Spiel jedoch auf den Kopf, und die Außenseiter der Gruppe C setzten sich durch und erzielten ein Ergebnis, das noch lange nachhallen wird. Argentinien, das seinen letzten Weltmeistertitel im Sommer 1986 errungen hatte, stand bereits unter dem Druck, die erste WM-Trophäe seit fast 40 Jahren zu gewinnen. Vor allem, weil es der Abschied von Messi auf der größten Bühne des Fußballs sein sollte. Daher muss Scaloni seine Truppe schnell aufrütteln, bevor es gegen das Land geht, in dem der letzte Erfolg auf dieser Ebene stattfand, Mexiko, das in der Tabelle einen Punkt vor Argentinien liegt. Die Argentinier, die El Tri auch bei der allerersten Auflage der Weltmeisterschaft 1930 besiegten, haben ihren lateinamerikanischen Rivalen zuletzt zweimal im Achtelfinale ausgeschaltet und sind seit 2004 in den letzten zehn Begegnungen ungeschlagen. All das spricht für die Argentinier, wenn man die Vergangenheit betrachtet, aber die Welt wird nun gespannt sein, wie sie auf den Schock gegen die Saudis reagieren werden.
Mit einem 0:0-Unentschieden gegen Polen, einem von mehreren torlosen Unentschieden in der ersten Woche von Katar 2022, begann das Turnier für Mexiko am Dienstag relativ ruhig. In gewisser Hinsicht war die Mannschaft von Tata Martino am Ende froh, dass sie nur einen Punkt holte. Nachdem Hector Moreno Robert Lewandowski im Strafraum zu Fall gebracht hatte, scheiterte der polnische Torjäger mit seinem Elfmeter an Torhüter Guillermo Ochoa, der den Ball sicher verwandelte. Mit diesem Ergebnis kommt es am kommenden Wochenende zu einer möglicherweise entscheidenden Begegnung im Hinblick auf die Qualifikation in der Gruppe C, denn El Tri will erneut die K.o.-Phase erreichen. Die Mexikaner, die zum achten Mal in Folge an einer Weltmeisterschaft teilnehmen, sind bei den letzten sieben Teilnahmen jeweils im Achtelfinale ausgeschieden. Der ehemalige argentinische Trainer Martino ist der Mann, der diesen Trend stoppen soll, indem er den Erwartungen trotzt und das Viertelfinale erreicht. Das letzte Mal erreichte die Seleccion dieses Stadium des Wettbewerbs als Gastgeber im Jahr 1986, als der Gegner vom Samstag dank einer Meisterleistung von Diego Maradona auf mexikanischem Boden die Trophäe gewann. Bevor die diesjährige Mannschaft von einer solchen Leistung träumen kann, muss sie sich in Lusail zumindest einen zweiten Punkt sichern, sonst hängen die Hoffnungen auf das Weiterkommen am seidenen Faden.
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Nachrichten aus der Kabine
Während der argentinische Nationalspieler Lionel Messi am Donnerstag nicht mit seinen Mannschaftskameraden trainierte, wird erwartet, dass der 35-jährige Spielmacher am Wochenende von Beginn an spielen wird, so dass Lionel Scaloni keine ernsthaften Probleme bei der Auswahl hat. Das linke Bein des Kapitäns der Albiceleste bereitet ihm die größten Sorgen, aber es ist unwahrscheinlich, dass Papu Gomez am Samstag als Ersatzspieler aufgeboten wird. Messi dürfte daher in einer Dreierkette spielen, in der auch Lautaro Martinez und Angel Di Maria stehen. Lisandro Martinez, der bei der Niederlage gegen Saudi-Arabien aufgrund von Fitnessproblemen zunächst auf der Bank saß, könnte für Cristian Romero oder Nicolas Otamendi in Scalonis Viererkette auflaufen. Gonzalo Montiel und Alexis Mac Allister sind ebenfalls im Gespräch. Die Stürmer Angel Correa und Paulo Dybala, letzterer ist gerade erst von einer Verletzung genesen, gehören zu den Spielern, die auf ihre ersten Minuten in der Endrunde hoffen.
Ein weiterer Stürmer, der erst kürzlich wieder fit geworden ist, ist der Mexikaner Raul Jimenez. Der Angreifer wird versuchen, in die Startelf aufzurücken. Der Star der Wolverhampton Wanderers kam im letzten Freundschaftsspiel von El Tri zu seinem ersten Einsatz seit fast drei Monaten und saß auch am Dienstag auf der Bank. Tata Martino könnte aber auch wieder auf Henry Martin zurückgreifen, während Hirving Lozano und Alexis Vega die Flanken schlagen könnten. Luis Chavez von Pachuca, der in den Qualifikationsspielen keine Rolle spielte, sich aber in den letzten Freundschaftsspielen in die Mannschaft gearbeitet hat, dürfte in Martinos 4-3-3-Formation auf der linken Seite des Mittelfeldtrios spielen, während Ajax-Verteidiger Jorge Sanchez auf der rechten Abwehrseite beginnt.
Prognose
Was: Argentinien – Mexiko
Wann: 26.11.2022, 20:00 Uhr
Wo: Lusail Stadion, Lusail
TV/Stream: ARD, Magenta Sport
Quoten: Argentinien 1.57, Mexiko 6.50
Das letzte Mal, dass Argentinien in seinem ersten WM-Spiel besiegt wurde, war 1990, als Maradona seine Mannschaft ins Finale führte. Angesichts der Erwartungen einer fußballbegeisterten Nation und einer im Umbruch befindlichen mexikanischen Mannschaft kann die von Messi angeführte Albiceleste nun den wichtigen ersten Sieg bei der WM einfahren. Doch das wird kein leichtes Unterfangen.
