Joao Fonseca lieferte bei den Miami Open eine echte Show ab: Schwindel, Krämpfe, Comeback und am Ende ein Sieg. Der 18-jährige Brasilianer kämpfte Learner Tien in drei Sätzen nieder und zeigte, warum er als eines der größten Talente der Tour gilt.
Als 18-Jähriger sein Debüt bei den Miami Open zu geben, kann sich wie ein Heimspiel anfühlen, zumindest, wenn man Joao Fonseca heißt. Der junge Brasilianer feierte einen packenden Auftaktsieg gegen den ein Jahr älteren Learner Tien. 6:7 (1), 3:6, 6:4 hieß es nach zwei Stunden und 23 Minuten intensiven Schlagabtauschs im Hard Rock Stadium, das sich bei jedem Punktgewinn Fonsecas in ein kleines Stück Brasilien verwandelte.
„Ich wusste, dass es ein harter Kampf werden würde. Learner gibt nie auf, er ist ein großartiger Spieler“, sagte Fonseca nach dem Spiel.
Dabei hatte der Sieg zwischenzeitlich auf der Kippe gestanden. Im dritten Satz musste Fonseca beim Stand von 3:2 und einem Break in Führung eine unerwartete Pause einlegen. Er erklärte dem Schiedsrichter, dass ihm schwindelig sei und er sich übergeben müsse. Sechs Minuten und ein paar Tabletten später ging es weiter als wäre nichts gewesen. Ganz so leicht schien es dann doch nicht gewesen zu sein, denn kurz vor dem Sieg zuckte der Brasilianer kurz zusammen, ein leichter Krampf. Doch der Teenager biss die Zähne zusammen, sicherte sich das Match und baute seine positive Bilanz gegen Tien auf 3:0 aus. Bereits beim Next Gen ATP Finale im vergangenen Jahr hatte Fonseca den Amerikaner zweimal geschlagen, unter anderem im Finale.
Taktisch gesehen war es ein klassisches Duell zwischen einem aggressiven Puncher und einem defensiven Konterspieler. Fonseca startete mit Vollgas und sicherte sich sofort ein Break, doch Tien zeigte, warum er als einer der talentiertesten Nachwuchsspieler gilt. Während der Brasilianer die Filzkugel mit brachialen Schlägen zerlegte, hielt der Kalifornier mit präzisem Kontertennis dagegen. Vor allem im ersten Satz brillierte Tien, als er Fonseca im Tiebreak mit 6:0 abfertigte.
Doch Fonseca ließ sich nicht beirren. Im zweiten Satz profitierte er von zwei Doppelfehlern Tiens und drehte dann richtig auf. Seine Strategie? Den Linkshänder auf die Rückhand drängen, dann die Vorhand durchziehen und ab ans Netz. Die Statistik spricht für sich: 31 Mal ging er in Führung, 22 Mal machte er den Punkt. Am Ende hatte er 43 Winner auf dem Konto, 27 davon mit der Vorhand, eine echte Waffe.
„Früher habe ich in den wichtigen Momenten immer auf die Vorhand gesetzt, aber die ist dann irgendwo im Zaun gelandet“, lachte Fonseca nach dem Match. „Jetzt spiele ich solider, aber immer noch aggressiv und das hat sich heute ausgezahlt“.
Mit seinem Sieg bestätigte Fonseca seine derzeit starke Form. Nach seinem Challenger-Triumph in Phoenix und seinem ersten ATP-Titel in Buenos Aires kletterte er bereits auf Platz 60 der Weltrangliste. Nun wartet die nächste Herausforderung: In der zweiten Runde trifft er auf die Nummer 19 des Turniers, den Franzosen Ugo Humbert, der zuletzt in Marseille seinen siebten Titel holte.
Was: | Joao Fonseca – Ugo Humbert |
Wann: | 22.03.2025, 17:00 Uhr |
Wo: | Miami, USA |
TV/Stream: | - |
Quoten: |
Während Fonseca weiter auf Wolke sieben schwebt, gab es auch für andere Nachwuchsspieler Grund zur Freude. Der Tscheche Jakub Mensik ließ dem Routinier Roberto Bautista Agut keine Chance und servierte sich mit 23 Assen zum 6:4, 3:6, 6:1-Erfolg. Bei den Italienern sorgten Lorenzo Sonego, Matteo Arnaldi und Luciano Darderi für ein starkes Mannschaftsergebnis. Sonego besiegte Mariano Navone mit 7:5, 7:5 und trifft nun auf Taylor Fritz. Arnaldi besiegte Wu Yibing und Darderi Pedro Martinez mit 6:4, 6:1.
Gute Nachrichten gibt es auch aus Hongkong: Wildcard-Spieler Coleman Wong überraschte mit einem Sieg gegen Daniel Altmaier und bekommt es nun mit US-Boy Ben Shelton zu tun. Und dann ist da noch Roman Safiullin, der Jenson Brooksby mit 6:3, 3:6, 6:3 ausschaltete.
Eines ist sicher: In Miami geht es von Anfang an richtig zur Sache. Und wenn Joao Fonseca so weitermacht, könnte er bald nicht nur in Florida, sondern auf der ganzen Tour für Furore sorgen.
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