Beim FC Bayern beginnt eine neue Ära: Leon Goretzka erhält unter Trainer Vincent Kompany eine zweite Chance. Ehrenpräsident Uli Hoeneß spricht von einem Neuanfang. Sportdirektor Max Eberl setzt auf nachhaltige Kaderentwicklung und junge Talente.
Leon Goretzka steht beim FC Bayern vor einer wichtigen Saison. Nachdem er in der vergangenen Saison oft nur zweite Wahl war, soll er unter dem neuen Trainer Vincent Kompany eine zweite Chance bekommen. Das bestätigte zumindest Ehrenpräsident Uli Hoeneß. „Man bekommt im Leben immer eine zweite Chance. Das gilt auch für ihn bei Bayern“, sagte der 72-Jährige bei einer Jubiläumsveranstaltung des SV Seligenporten. Er fügte hinzu: „Es gibt solche Tendenzen. Es ist wie immer im Leben: Man bekommt immer eine zweite Chance. Und so wird es auch jetzt sein. Ab morgen beginnt eine neue Zeitrechnung. Wenn er fit und gesund ist, heißt das nicht, dass er nicht bei uns spielen kann“.
Hoeneß sparte aber auch nicht mit Kritik: „Die letzten zwei Jahre waren nicht in Ordnung“, stellte der langjährige Präsident klar.
Leon Goretzka hatte in der vergangenen Saison einen schweren Stand beim FC Bayern. Nachdem er seinen Stammplatz verloren hatte, verpasste er auch noch die Europameisterschaft in Deutschland. Mit der Verpflichtung von Joao Palhinha scheinen seine Chancen auf einen Stammplatz weiter gesunken zu sein. Dennoch berichten verschiedene Medien, dass der 29-Jährige beim deutschen Rekordmeister bleiben will. Vielleicht setzt er darauf, dass unter Kompany die Karten neu gemischt werden. Der neue Trainer betonte bei seiner Vorstellung: „Ich werde keine Unterschiede machen, ich will nur sehen, welche Spieler am hungrigsten sind, diesen Verein zu repräsentieren und erfolgreich zu sein“.
Zuletzt hatte es immer wieder Gerüchte um einen möglichen Abgang Goretzkas gegeben. Laut Sport Bild ist ein Abschied nicht ausgeschlossen, sollte sich in der Vorbereitung herausstellen, dass er unter Kompany keine große Rolle spielen wird. Manchester United soll bereit sein, 40 Millionen Euro für den Mittelfeldspieler zu zahlen.
Der FC Bayern befindet sich im Umbruch. Mit Transfers wie Michael Olise, João Palhinha und Hiroki Ito hat der Verein bereits tief in die Tasche gegriffen, doch Sportdirektor Max Eberl plant eine andere Ausrichtung als bisher. Trotz der enttäuschenden letzten Saison will Eberl nicht auf den schnellen Erfolg setzen. „Es geht nicht darum, auf Teufel komm raus zu investieren, um kurzfristig Erfolg zu haben. Wenn jemand glaubt, dass Erfolg und Entwicklung beim FC Bayern nicht gleichzeitig möglich sind, dann sage ich: Natürlich ist das möglich“, sagte Eberl der Welt.
Kurzfristiges Denken sei trotz der ausbleibenden Erfolge der falsche Ansatz. „Man darf jetzt nicht drei, vier Spieler holen, die 30 Jahre alt sind und vielleicht den schnellen Erfolg versprechen. Das ist nicht unsere Absicht“, betonte der Funktionär. Palhinha als lange gesuchter Wunsch-Sechser könnte eine Ausnahme bleiben. Vielmehr will Eberl „einen Kader aufbauen, zum Beispiel mit einem 22-jährigen Michael Olise, mit dem wir in den nächsten Jahren erfolgreich sein können“.
Eberl setzt zudem auf den Bayern-Campus und die Nachwuchsabteilung: „Es müssen Wege neu gedacht werden. Der Fokus wird künftig noch stärker auf dem Campus und der Jugend liegen.“ Das sei auch finanziell notwendig, denn kein Verein könne es sich „auf Dauer leisten, nur erfahrene Spieler zu holen, die ein Preisschild von 100 Millionen Euro und mehr haben. Das geht manchmal, aber nicht immer“, so Eberl.
Mit diesen neuen Ansätzen und einer möglichen zweiten Chance für Goretzka geht der FC Bayern in eine spannende Zukunft. Ob der Plan aufgeht und Goretzka seine zweite Chance nutzt, wird die kommende Saison zeigen.
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