Die Basketball-EM 2022 geht in die heiße Phase. Am Freitag werden die beiden Finalisten ermittelt. Die Top-Favoriten aus Griechenland und Slowenien haben sich vorzeitig verabschiedet. Deutschland ist auf dem besten Weg, ein weiteres Mal Geschichte zu schreiben.
Wer wird der neue Basketball-Europameister? 24 Nationen sind zur Endrunde in Deutschland, Georgien, Italien und Tschechien angetreten. Vier sind noch übrig. Titelverteidiger Slowenien hat sich bereits im Viertelfinale verabschiedet. Die Truppe um NBA-Superstar Luka Doncic musste sich Polen überraschend mit 87:90 geschlagen geben. Die Slowenen erwischten einen ganz schwachen Start und lagen zur Pause schon mit 19 Punkten in Rückstand. Zwar konnten sie durch ein überragendes drittes Viertel (24:6) sogar kurzzeitig in Führung gehen, am Ende waren es aber die Polen, die kühlen Kopf bewahrten und den ersten Sieg über Slowenien seit der Eurobasket 2013 klarmachen konnten. Seit Russland 2009 hat sich kein Titelverteidiger derart früh aus einem Turnier verabschieden müssen.
Dallas-Star Doncic hat die Partie mit 14 Punkten, elf Rebounds und sieben Assists beendet. Matchwinner auf Seiten der Polen war Mateusz Ponitka, der mit 26 Punkten, 16 Rebounds und zehn Assists sogar ein Triple-Double erzielte. Anschließend sagte er über den Sieg: „Ich war etwas überrascht, dass wir in der ersten Halbzeit so gut gespielt haben. 20 Punkte Vorsprung gegen den Titelverteidiger - das war wirklich beeindruckend.“ Doncic konnte nur gratulieren und nahm die Niederlage auf seine Kappe: „Ich war katastrophal heute. Ich habe mein Team im Stich gelassen, die Pleite geht auf mich.“
Was: Polen – Frankreich
Wo: Mercedes-Benz-Arena, Berlin
Wann: 16.09.2022, 17:15 Uhr
TV/Stream: Magenta Sport
Quoten: Polen 16/5, Frankreich 1/4
Im Halbfinale treffen die Polen am Freitag auf Frankreich, das gegen Italien lange zittern musste und erst in der Overtime mit 93:85 gewinnen konnte. Für die Italiener besonders bitter. Nachdem sie im Achtelfinale mit Serbien einen weiteren Top-Favoriten ausschalten konnten, hatte Simone Fontecchio in der Schlussphase alles in der Hand, doch der frühere Berliner versagte zweimal von der Freiwurflinie und setzte einen weiteren Wurf daneben. In der Overtime waren dann die Franzosen der verdiente Sieger. Schon im Achtelfinale musste Frankreich gegen die Türkei in die Verlängerung. Trotzdem gelten die Franzosen mit 7/5 nun als aussichtsreichster Kandidat auf den Gewinn der EM. Die Polen werden vor dem Halbfinale mit einer Titelquote von 9/1 angesetzt. Der direkte Vergleich in diesem Duell spricht klar für Frankreich. Dreimal standen sich die beiden Nationen schon bei einer Eurobasket gegenüber und dreimal triumphierten die Franzosen. Das war in den Jahren 2007, 2015 und 2017. Vielleicht haben die Polen im vierten Anlauf etwas mehr Glück. Nach dem Sieg über Slowenien ist ihnen im Grunde alles zuzutrauen.
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Nicht weniger spektakulär als der Sieg der Polen über die Slowenen war der der Deutschen gegen Griechenland. Die DBB-Auswahl putzte die Truppe um NBA-Star Giannis Antetokounmpo sensationell mit 107:96. Ausschlaggebend war eine geschlossene Teamleistung, bei der mit Dennis Schröder (26), Andreas Obst (19), Franz Wagner (19), Daniel Theis (13) und Johannes Thiemann (10) gleich fünf Akteure zweistellig punkten konnten.
Bei den Griechen stand natürlich Antetokounmpo im Mittelpunkt. Der Star der Bucks kam zwar auf 31 Punkte, sieben Rebounds und acht Assists, fing sich aber fünf Minuten vor Schluss durch sein zweites unsportliches Foul eine Disqualifikation ein. Die Griechen versuchten noch einmal alles, den Rückstand noch aufzuholen. Es wollte jedoch nichts mehr gelingen. Deutschland holte sich völlig verdient den Sieg. Obst brachte es nach der Partie auf den Punkt: „Wir sind auf dem Feld zusammengerückt, körperlich und mental. Es war eine echte Teamleistung heute.“
Was: Deutschland – Spanien
Wo: Mercedes-Benz-Arena, Berlin
Wann: 16.09.2022, 20:30 Uhr
TV/Stream: Magenta Sport
Quoten: Deutschland 20/37, Spanien 33/20
Weiter geht es für die DBB-Auswahl am Freitagabend im Halbfinale gegen Spanien. Ein Gegner, der den Deutschen nicht unbedingt liegt. Der letzte Sieg gegen die Iberer gelang 2005 bei der Eurobasket. Damals gab es einen hauchdünnen 74:73-Erfolg im Halbfinale. Im anschließenden Finale scheiterte man jedoch an Griechenland und belegte den zweiten Platz. Diesmal wird man nichts unversucht lassen, im eigenen Land mit 19/10 den Titel zu holen. Es wäre der zweite große Triumph nach 1993. Auch damals fand die Eurobasket in Deutschland statt und auch damals konnte man sich gegen die Griechen durchsetzen. Zuvor eliminierte man Spanien. Vielleicht klappt es jetzt in der genau umgekehrten Reihenfolge. Die Spanier, die Deutschland bei der WM 2006, Eurobasket 2007, den Olympischen Spielen 2008, der Eurobasket 2011, 2015 und 2017 besiegen konnten, werden mit einer Titelquote von 7/2 angesetzt.
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