Rudi Völler ist eine Ikone des deutschen Fußballs – als Spieler, Trainer und nun als Sportdirektor der Nationalmannschaft. Von seinen Toren bei der WM 1990 über seine Zeit in Italien bis zu seiner Rückkehr zum DFB: Hier erfährst du alles über die Karriere von „Tante Käthe”.
Rudi Völler kam am 13. April 1960 im hessischen Hanau zur Welt. Seine Sportlerlaufbahn begann bereits im Kindesalter, als er im Alter von acht Jahren dem TSV 1860 Hanau beitrat. Im Alter von 15 Jahren schloss er sich den benachbarten Kickers Offenbach an. Nur ein Jahr später, im Alter von 16 Jahren, trainierte er bereits mit den Profis. Für die Kickers kam er in der 2. Bundesliga im Jahr 1977 auch zu seinem ersten Ligaeinsatz. Ein Jahr später sollte der geborene Stürmer seinen ersten Treffer erzielen.
1980 entschied sich Völler schließlich zu einem Wechsel zum damaligen Erstligisten 1860 München. Völler wurde auf Anhieb Stammspieler. In seiner ersten Saison gelangen ihm neun Tore in 33 Spielen, den Abstieg konnte er allerdings damit nicht verhindern. In der zweiten Liga angekommen sorgte er mit 37 Toren maßgeblich für den direkten Wiederaufstieg. In der folgenden Saison entschied er sich jedoch für einen Wechsel gen Norden. Er heuerte bei Werder Bremen an und wurde im Trikot der Grün-Weißen auch Torschützenkönig der Bundesliga, was ihm zuvor bereits in der zweiten Liga gelungen war. Bremen durfte sich am Ende der Saison über die Vizemeisterschaft freuen. Inzwischen gab Völler auch sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft und nahm mit dieser 1984 an der Europameisterschaft teil, wo er die einzigen Tore für die DFB-Auswahl erzielen konnte. Auch in den folgenden zwei Jahren wurde er mit Bremen stets Zweiter, die Meisterschaft blieb ihm verwehrt. Daraufhin entschloss er sich für einen Wechsel ins Ausland.
1987 entschied sich Völler für einen Wechsel nach Italien zur AS Rom. Bei den Römern sollte er ganze fünf Jahre bleiben und entwickelte sich in dieser Zeit zu einem Liebling der Fans. Hier avancierte er endgültig zum Star. Sein größter Erfolg in dieser Zeit sollte ihm allerdings im Trikot der deutschen Nationalmannschaft gelingen. Unter der Leitung von Franz Beckenbauer wurde er 1990 ausgerechnet in Italien Weltmeister. Im folgenden Jahr konnte er mit der AS Rom die italienische Meisterschaft feiern.
1992 wechselte er nach Frankreich, genauer gesagt zu Olympique Marseille. Und dieser Wechsel sollte sich für Völler auszahlen, denn ihm gelang es mit den Franzosen als erstem deutschen Spieler, die UEFA Champions League zu gewinnen. 1993 setzte sich Marseille im Finale gegen den AC Mailand durch.
1994 kehrte er in die Bundesliga zurück und schoss sich Bayer Leverkusen an. Für die Werkself, bei der er 1996 seine Karriere beendete, erzielte er in 62 Partien 26 Tore.
Auch nach dem Ende seiner Spielerkarriere blieb Völler dem Fußball erhalten. Als Sportdirektor von Bayer 04 Leverkusen bewies er ein gutes Gespür für Talente und trug entscheidend zur Entwicklung des Vereins bei. Im Jahr 2000 übernahm er zunächst als Interimslösung die deutsche Nationalmannschaft, nachdem der ursprünglich vorgesehene Christoph Daum in einen Drogenskandal verwickelt war. Völler führte das DFB-Team überraschend ins Finale der Weltmeisterschaft 2002, in dem sich die deutsche Mannschaft nur Brasilien geschlagen geben musste. Damit gehörte er zum kleinen Kreis von Persönlichkeiten, die sowohl als Spieler als auch als Trainer ein WM-Finale erreichten, neben Größen wie Franz Beckenbauer, Mario Zagallo und Didier Deschamps. Nach dem enttäuschenden Vorrundenaus bei der Europameisterschaft 2004 trat Völler als Bundestrainer zurück.
Ein kurzes, wenig erfolgreiches Gastspiel als Trainer bei seiner alten Liebe, der AS Roma, folgte, bevor er nach Leverkusen zurückkehrte. Dort war er bis 2022 erneut als Sportdirektor tätig.
Anfang 2023 wurde Völler schließlich Direktor der deutschen Nationalmannschaft und kehrte damit in eine führende Rolle beim DFB zurück. Bis heute bekleidet der ehemalige Weltklassestürmer dieses Amt.
Trotz mancher sportlicher Rückschläge genießt Rudi Völler bis heute hohes Ansehen in der deutschen Fußballöffentlichkeit. Er gilt als jemand, der stets authentisch blieb, nahbar und leidenschaftlich, sowohl auf dem Platz als auch daneben. Auch in schwierigen Phasen stand die Öffentlichkeit meist hinter ihm, nicht zuletzt wegen seines Einsatzes, seiner Emotionalität und des Eindrucks, immer das Beste aus den Möglichkeiten gemacht zu haben. Legendär ist auch sein emotionaler TV-Ausbruch nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Island im Jahr 2003 ein Moment, der seine ehrliche und mitreißende Art vielleicht besser beschreibt als jede Statistik.
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