Erster Schlagabtausch am Berg: Roglic erobert Rot

Mit einem beeindruckenden Etappensieg hat Primoz Roglic die erste Bergankunft dominiert und das Rote Trikot erobert. In einem packenden Finale setzte sich der Slowene gegen die Konkurrenz durch und unterstrich seine Favoritenrolle für die Rundfahrt.

Primoz Roglic hat die erste Bergankunft der diesjährigen Vuelta a Espana gewonnen und damit gleich ein starkes Zeichen gesetzt. Der Slowene holte sich nicht nur den Tagessieg, sondern auch das Rote Trikot des Gesamtführenden - ein Doppelschlag, der die Konkurrenz aufhorchen ließ.

Nach 170,5 Kilometern von Plasencia hinauf zum Pico Villuercas triumphierte Roglic in einem packenden Finale gegen Lennert Van Eetvelt. Der Belgier wähnte sich schon auf der Siegerstraße, als Roglic ihm auf den letzten Metern noch den Wind aus den Segeln nahm und seinen 13. Tagessieg bei der Vuelta sicherte. Der 34-Jährige sorgte damit auch für den ersten Etappensieg seines Teams Red Bull - Bora - hansgrohe in dieser Saison.#

Der Portugiese Joao Almeida komplettierte das Podium, der Spanier Enric Mas und der Österreicher Felix Gall, der das Finale mit einer Attacke eröffnete, belegten die Plätze vier und fünf. Gall, der sich trotz großer Hitze am Schlussanstieg wieder fing, zeigte sich zufrieden: Ich hatte nichts zu verlieren und wollte es einfach versuchen.

Roglic blieb dagegen bescheiden. „Der Etappensieg war heute nicht unser Hauptziel“, sagte er nach dem Rennen. „Aber wenn man seine Jungs so hart arbeiten sieht, will man das auch zu Ende bringen.“ Dass die Taktik des schnellen Rennens nicht von ihm kam, kommentierte er mit einem Lächeln: "Mich hat niemand gefragt, aber ich hatte auch keine andere Wahl.

Der unterlegene Van Eetvelt nahm die knappe Niederlage sportlich. „Ich kann mich über meine Form nicht beklagen“, sagte der 23-Jährige. „Natürlich tut es weh, so knapp geschlagen zu werden, aber ich hoffe, dass ich mich in den nächsten Tagen trotzdem freuen kann.“

Mit diesem Sieg übernahm Roglic auch die Führung in der Gesamtwertung, die er nun mit einem knappen Vorsprung von acht Sekunden vor Almeida anführt. Titelverteidiger Sepp Kuss, der mit über einer Minute Rückstand auf Rang 13 liegt, erklärte Roglic bereits zum Topfavoriten der diesjährigen Vuelta: „Primoz war von Anfang bis Ende stark. Er ist immer ein Favorit, vor allem bei der Vuelta“.

Bewegung gab es auch in der Nachwuchs- und Bergwertung. Antonio Tiberi wird das Weiße Trikot des besten Jungprofis tragen, Sylvain Moniquet sicherte sich das Bergtrikot. In der Punktewertung führt weiterhin der Belgier Wout Van Aert.

5. Etappe

Was:	Vuelta a Espana – 5. Etappe
Wann:	20.07.2024, 13:25 Uhr
Wo:	Spanien
TV/Stream:	Eurosport
Quoten:	Groves 2.10, Van Aert 2.50, Marit 11.00

Die fünfte Etappe verspricht wieder Spannung, auch wenn der Fokus eher auf den Sprintern als auf den Bergfahrern liegen wird. Das Peloton macht sich auf den Weg von Fuente del Maestre nach Sevilla, wo am Ende der 177 Kilometer langen Flachetappe ein Massensprint erwartet wird. Doch eines ist nach diesem ersten Ausrufezeichen von Roglic klar: Die Vuelta bleibt unberechenbar.

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