Borussia Mönchengladbach hat am vergangenen Wochenende trotz 2:0-Führung mit 2:3 beim VfB Stuttgart verloren. Ein weiterer Tiefpunkt einer verkorksten Saison. Für den Trainer wird die Luft langsam dünn. Medienberichten zufolge steht Adi Hütter ein Endspiel gegen Hertha BSC Berlin bevor.
Bei Borussia Mönchengladbach ist in dieser Saison einfach der Wurm drin. Die erfolgsverwöhnten Fohlen, die sich in den vergangenen Jahren sowohl für die Champions League als auch für die Europa League qualifizieren konnten, belegen in der Bundesliga nach 25 Spieltagen nur den 13. Tabellenplatz. Nur vier Punkte beträgt der Vorsprung zum Relegationsplatz. An die Teilnahme am internationalen Geschäft muss man keinen Gedanken mehr verschwenden. Vielmehr sei sogar noch der Abstieg (20/1) möglich Der Trainerwechsel zu Saisonbeginn zeigt noch nicht die erhoffte Wirkung. Adi Hütter ist bereits angezählt. Dem 52-jährigen Österreicher steht ein Endspiel gegen Hertha BSC Berlin bevor. Auch in der Hauptstadt herrscht Krisenstimmung.
Hütter hat Gladbach erst zu Saisonbeginn von Marco Rose übernommen. In seinen bisher 28 Pflichtspielen an der Seitenlinie der Fohlen gelangen dem früheren Frankfurter nur neun Siege. Dem stehen schon 13 Niederlagen gegenüber. Zwar will man weiter an Hütter festhalten, wie Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus nach dem 2:3 in Stuttgart betonte, doch laut dem „kicker“ kann sich der Fußballlehrer nur noch mit einem Sieg (4/7) am Wochenende gegen Hertha BSC Berlin retten. Bei einer weiteren Niederlage (9/2) wäre er dem Blatt zufolge nicht mehr im Amt zu halten. Ein Unentschieden (10/3) gegen die kriselnde Hertha wäre in der derzeitigen Situation ebenfalls zu wenig. Für Hütter sei es die „letzte Chance“, noch die Wende einzuleiten und im Amt zu bleiben. Sein Vertrag am Niederrhein ist noch bis Sommer 2024 datiert.
Virkus nahm vielmehr die Mannschaft in die Pflicht. Im „Aktuellen Sportstudio“ sagte er zuletzt: „In erster Linie müssen sich die Jungs an die eigene Nase fassen. Es ist immer einfach, den Trainer zu hinterfragen.“ Dass die Leistung beim VfB nicht stimmte, wussten die Profis auf dem Rasen selbst. „Stuttgart war in der zweiten Halbzeit um Klassen besser als wir – in allen Belangen. So kannst du kein Bundesliga-Spiel gewinnen“, bemängelte Torhüter Yann Sommer. „Heute hatten wir keine Chance, dieses Spiel zu gewinnen“, so der Schweizer gegenüber „Sky“.
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Die größte Baustelle ist derzeit die Defensive. In den vergangenen 13 Spielen stand hinten nicht mehr die Null. Dafür setzte es teils heftige Niederlagen wie das 0:6 gegen Freiburg, das 0:6 in Dortmund, das 1:4 in Köln oder das 1:4 in Leipzig. Ohne Gegentor zu bleiben (7/4), wäre gegen die Hertha schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Das hat im Hinspiel schon nicht geklappt. Das gewannen die Berliner mit 1:0. Dieses Ergebnis bringt am Samstag eine Quote von 20/1.
Es war eine von zwölf Bundesliga-Niederlagen der Fohlen in dieser Saison. Damit haben sie zum jetzigen Zeitpunkt schon mehr Pleiten wegstecken müssen als in der kompletten vergangenen Spielzeit (11). Gladbach hat außerdem in den vergangenen sechs Bundesliga-Heimspielen immer mindestens zwei Gegentore kassiert. Sollte das auch der Hertha gelingen, steht die Quote bei 2/1.
In Berlin ist die Stimmung nicht besser. Die Hertha wartet im neuen Jahr immer noch auf den ersten Sieg. Das war nach acht Rückrundenspielen erst einmal der Fall und damals musste man am Saisonende absteigen. Sollte es die Hauptstädter auch diesmal treffen, beläuft sich die Quote auf 8/11. Falls man die Auswärtsschwäche nicht in den Griff bekommt, wird der Abstieg auch immer wahrscheinlicher. Berlin wartet seit sieben Auswärtsspielen auf den nächsten Sieg. In diesem Zeitraum gelangen nur zwei Unentschieden. Die Bilanz in Mönchengladbach macht nicht weniger Hoffnung. Von den letzten zehn Gastspielen wurde nur eines gewonnen. Zudem setzte es sieben Niederlagen.
Für Hütter also durchaus ein Gegner, gegen den er und seine Fohlen die Wende herbeiführen können. Vielleicht macht Alassane Plea wieder den Unterschied. Der Franzose war in den letzten fünf Ligaspielen mit zwei Toren und vier Vorlagen zur Stelle. Gegen die Hertha kommt er auf eine Trefferquote von 5/4. Plea allein wird den Bock jedoch nicht umstoßen können. Das weiß auch Hütter, dem die Gesetze des Fußballs bestens bekannt sind. „Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel für uns“, aber in erster Linie für ihn selbst.
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