Im Juni 2008 fanden die Europameisterschaften in Österreich und der Schweiz statt. Für das spanische Team war dieser Triumph, der erste seit dem Gewinn der Europameisterschaft 1964, ein historischer Moment.
Das Finale in Wien war von nervenaufreibender Spannung geprägt, als die Mannschaft von Luis Aragones Deutschland knapp mit 1:0 besiegte. Die DFB-Auswahl erreichte zwar erneut das Finale, musste aber am Ende eine bittere Enttäuschung hinnehmen, als ihr der Sieg kurz vor Schluss noch aus den Händen glitt.
Wie schon bei der Austragung 2000 in Belgien und den Niederlanden wurde auch dieses Turnier auf zwei Länder aufgeteilt. Die gestiegenen Anforderungen mit nunmehr 16 teilnehmenden Mannschaften seit 1996 machen es für kleinere Nationen nahezu unmöglich, eine solche Veranstaltung alleine zu stemmen. In Österreich waren Wien, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt die Austragungsorte, in der Schweiz Basel, Bern, Zürich und Genf.
In der Qualifikationsphase für das Turnier blieben einige namhafte Teams auf der Strecke, darunter Serbien, Belgien, Norwegen und Dänemark. Doch das wohl prominenteste Opfer war das englische Team, das knapp an Russland scheiterte und somit die Endrunde verpasste. Die deutsche Mannschaft belegte in ihrer Qualifikationsgruppe den zweiten Platz hinter Tschechien, was jedoch vollkommen ausreichte. Denn der Abstand zu Irland auf dem dritten Platz betrug bereits zehn Punkte. Die einzige Niederlage des DFB-Teams erfolgte zu Hause mit 0:3 gegen die Tschechen. Dies kostete zwar den ersten Platz in der Gruppe, verursachte jedoch keine weiteren Schäden. Da jeweils die beiden Erstplatzierten aus sieben Gruppen weiterkamen, waren keine zusätzlichen Relegationsspiele erforderlich.
In der Gruppe A setzte Portugal mit Siegen gegen die Türkei und Tschechien gleich zu Beginn ein deutliches Zeichen. Die Niederlage im letzten Spiel gegen die Schweiz war zu verschmerzen, denn immerhin gelang den Eidgenossen ihr erster und einziger Sieg, auch wenn das Ausscheiden des Co-Gastgebers bereits feststand. Den zweiten Platz im Viertelfinale sicherte sich die Türkei durch einen knappen 3:2-Sieg gegen die Tschechische Republik, wobei Nihat Kahveci die beiden entscheidenden Tore in den Schlussminuten erzielte.
In der Gruppe B dominierte Kroatien klar, gewann alle drei Spiele und sicherte sich so souverän den Gruppensieg. Die deutsche Mannschaft hatte es da schon schwerer. Sie gewann zwar das Auftaktspiel gegen Polen durch zwei Tore von Lukas Podolski, unterlag dann aber den Kroaten. Das entscheidende Duell gegen Österreich im späteren Finalstadion in Wien brachte das vorzeitige Aus, nachdem Michael Ballack einen Freistoß erfolgreich versenkt hatte.
Die Niederlande dominierten die Gruppe C und zogen mit drei klaren Siegen und einem Torverhältnis von 9:1 ins Viertelfinale ein. Andere Top-Teams wie Italien und Frankreich mussten sich dagegen mehr strecken. Das vierte Team, Rumänien, hatte nach zwei Unentschieden zum Auftakt noch Hoffnung, verlor aber das letzte Spiel gegen die niederländische B-Auswahl. Das zeitgleiche Spiel zwischen Frankreich und Italien endete mit einem 2:0-Sieg für die Azzurri.
Auch in der Gruppe D gab es mit Spanien eine Mannschaft, die mit neun Punkten das Maximum erreichte. Titelverteidiger Griechenland hingegen schied nach drei Niederlagen sang- und klanglos aus. Entscheidend war auch das letzte Spiel zwischen Russland und Schweden, in dem Russland unter Trainer Guus Hiddink mit einem 2:0-Sieg ins Viertelfinale einzog.
An vier aufeinanderfolgenden Tagen fanden die Viertelfinalspiele statt, den Auftakt machte die deutsche Mannschaft in Basel gegen Portugal. In einem spannenden Spiel sorgten Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose und Michael Ballack mit ihren Toren für einen knappen 3:2-Sieg. Obwohl Bundestrainer Joachim Löw an diesem Tag gesperrt war, verfolgte er das Geschehen aus der Ferne und konnte eine insgesamt starke und vor allem erfolgreiche Leistung seiner Mannschaft beobachten.
In den anderen drei Spielen ging es enger zu. In Wien musste zwischen Kroatien und der Türkei das Elfmeterschießen entscheiden. Nach 90 Minuten stand es 0:0, eine Minute vor Ende der Verlängerung brachte Ivan Klasnic die Kroaten in Führung, doch in der Nachspielzeit gelang Semih Sentürk der Ausgleich. Im Elfmeterschießen behielt Torhüter Rüstü Recber die Nerven und hielt den entscheidenden Elfmeter von Mladen Petric.
In Basel trafen dann die Niederlande und Russland aufeinander. Obwohl sich die favorisierten Niederländer durch einen Treffer von Ruud van Nistelrooy in die Verlängerung retten konnten, setzten sich die Russen am Ende mit 3:1 durch und sicherten sich damit den Einzug ins Halbfinale.
Das mit Spannung erwartete Duell zwischen Spanien und Italien in Wien blieb auch nach 120 Minuten torlos. Dann zeigten die Torhüter ihr Können: Während Gianluigi Buffon einen Elfmeter von Daniel Güiza parierte, sorgte Iker Casillas mit zwei gehaltenen Elfmetern gegen Daniele de Rossi und Antonio di Natale für die Entscheidung zugunsten Spaniens.
Das erste Halbfinale fand erneut in Basel und Wien statt. Im St. Jakob-Park trafen zunächst Deutschland und die Türkei aufeinander. Obwohl die Türken durch Ugur Boral in Führung gingen, konnte Bastian Schweinsteiger schnell ausgleichen. Die deutsche Führung durch Miroslav Klose glich Semih Sentürk kurz vor Schluss aus, so dass es in die Verlängerung ging. Doch in der letzten Minute war es Philipp Lahm, der der Mannschaft von Joachim Löw den Einzug ins Finale sicherte.
Das zweite Halbfinale zwischen Spanien und Russland in der österreichischen Hauptstadt verlief weniger spannend. Zur Halbzeit stand es noch 0:0, doch in der zweiten Halbzeit gingen die Spanier mit drei Toren in Führung und wurden damit ihrer Favoritenrolle gerecht.
Das Finale am 29. Juni 2008 im Wiener Ernst-Happel-Stadion wurde zu einer Demonstration spanischer Spielkunst. Bereits in der 33. Minute brachte Fernando Torres seine Mannschaft in Führung, die bis zum Spielende die einzige bleiben sollte. Dennoch hatten die Spanier über die gesamte Spielzeit die deutlich besseren Torchancen und sicherten sich am Ende verdient den Titel des Europameisters 2008. Mit David Villa stellten die Iberer auch den Torschützenkönig des Turniers, der mit vier Treffern die Torschützenliste anführte. Mit Xavi wurde schließlich ein weiterer spanischer Spieler zum besten Spieler der EM gewählt.
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