Die Europameisterschaft 2000 hat einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Doch inmitten von Enttäuschung und Niederlage zeichnete sich auch ein Neuanfang ab. Ein Blick zurück auf ein Ereignis, das erschütterte und zugleich zu Veränderungen zwang.
Der Sommer des Jahres 2000 hinterließ eine unheilvolle Spur in den Annalen des deutschen Fußballs. Die Europameisterschaft, die in den Niederlanden und Belgien ausgetragen wurde, sollte für die deutsche Nationalmannschaft zum Wendepunkt werden, allerdings nicht im erhofften Sinne. Der Bundestrainer Erich Ribbeck führte eine Mannschaft ins Turnier, die nicht nur alt an Jahren, sondern auch an Ideen wirkte. Die Desorganisation und mangelnde Struktur offenbarten sich schon in der Vorbereitung, als kein klares Konzept erkennbar war.
Das Auftaktspiel gegen Rumänien zeigte bereits die Schwächen des Teams auf. Ein mühsames Unentschieden war das höchste der Gefühle. Doch das Debakel sollte erst richtig Fahrt aufnehmen. Das folgende Spiel gegen Portugal sollte als Tiefpunkt in die Geschichte des deutschen Fußballs eingehen. Ein desolates 0:3 gegen eine portugiesische B-Elf besiegelte nicht nur das Ausscheiden aus der Gruppenphase, sondern auch das Ende der Ära Ribbeck.
Die deutsche Mannschaft wirkte zerfahren und inspirationslos. Spieler wie Lothar Matthäus oder Carsten Jancker verkörperten eine längst vergangene Ära des deutschen Fußballs. Die Suche nach Identität und Stil war offensichtlich. Es fehlte an frischem Blut, an Ideen und an einem klaren Plan. Inmitten dieses Chaos ragte ein Moment der Klarheit heraus: das Finale. Die französische Nationalmannschaft, angeführt von ihrem überragenden Spielmacher Zinedine Zidane, zeigte der Welt, wie moderner Fußball aussehen kann. Mit Eleganz, Kreativität und taktischer Brillanz fegte Frankreich durch das Turnier und krönte sich am Ende zum Europameister. Ihr Triumph stand im starken Kontrast zur Misere der deutschen Mannschaft.
Für Deutschland markierte die Euro 2000 einen Wendepunkt. Die Demütigung in der Gruppenphase zwang den deutschen Fußball, sich selbst zu hinterfragen und zu reformieren. Die Erkenntnis, dass Talentförderung, taktische Raffinesse und spielerische Qualität unverzichtbar sind, führte zu einem neuen Kurs. Anfang unter Bundestrainer Rudi Völler, Jürgen Klinsmann übernahm bekanntlich einige Jahre später das Ruder und initiierte einen Verjüngungsprozess, der den deutschen Fußball wieder auf Kurs brachte.
Die Euro 2000 mag als dunkles Kapitel in der Geschichte des deutschen Fußballs erscheinen, doch sie war auch der Anstoß zu einem Neuanfang. Die schmerzhafte Niederlage zwang Deutschland dazu, alte Gewohnheiten abzulegen und sich auf eine neue Ära des Fußballs einzulassen. Und während Deutschland strauchelte, erstrahlte Frankreich als leuchtendes Beispiel für modernen und erfolgreichen Fußball.
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