Iga Swiatek zeigt in Madrid gegen Eala Nervenstärke, Aryna Sabalenka glänzt mit neuer Spielvielfalt, zwei Topstars, zwei Wege zum Erfolg auf Sand.
Iga Swiatek wackelte, fiel fast und stand wieder auf. In einem jener Matches, die nicht nur auf dem Papier spannend sind, sondern einen beim Zuschauen ständig an der Chipstüte vorbeigreifen lassen, schaffte die Titelverteidigerin beim WTA-Turnier in Madrid ein weiteres kleines Tenniswunder. Nach einem Satz und Breakrückstand rang sie die 18-jährige Alexandra Eala noch mit 4:6, 6:4, 6:2 nieder. Klingt dramatisch? War es auch.
Wer erinnert sich noch an Miami? Dort hatte Eala, das Teenie-Phänomen von den Philippinen, Swiatek überraschend in zwei Sätzen vom Platz gefegt. Und in Madrid? Da sah es zunächst nach einer einfachen Wiederholung aus, allerdings auf Sand. Die Weltklassespielerin, sonst bekannt für ihr mentales Stahlgerüst, lag plötzlich 4:6, 2:3 zurück. Madrid munkelte schon leise vom nächsten Paukenschlag. Doch dann? Dann wurde aus polnischer Präzision wieder polnischer Wahnsinn im besten Sinne.
Fünf Spiele in Folge gewann Swiatek wie im Tennisrausch. Alles auf Anfang, alles im Griff. Und spätestens im dritten Satz war klar: Eala hatte sein Pulver verschossen, Swiatek zündete erst jetzt. Mit 6:2 war nach exakt 135 nervenaufreibenden Minuten der Deckel drauf.
Es war ein Sieg der Nerven, aber auch ein Statement: Iga Swiatek ist keine Maschine. Sie ist ein Mensch. Ein sehr guter Mensch, der sehr gutes Tennis spielt, auch wenn es mal richtig ungemütlich wird. Und dass sie überhaupt in die Bredouille kam, sagt vor allem eines: Alexandra Eala ist gekommen, um zu bleiben. Teenager hin oder her: Wer Swiatek in Bedrängnis bringt, hat mehr als nur Talent im Gepäck.
Eala selbst zeigte sich nach dem Match sehr gefasst. „Up a set and a break gegen eine mehrfache Grand Slam-Siegerin, da macht man natürlich einiges richtig“, sagte sie. „Aber sie war in den entscheidenden Momenten besser. Da merkt man, dass sie Swiatek heißt.“ Und da ist was dran. Swiatek hat nicht nur Nerven wie Drahtseile, sondern auch die Erfahrung, ein Spiel zu lesen wie andere die Frühstücksspeisekarte.
Parallel arbeitet auch Aryna Sabalenka in Madrid an ihrem Spiel. Weniger dramatisch, dafür fast wie im Lehrbuch. Früher war sie ein reines Kraftpaket auf dem Platz, jetzt kommt mehr Feinarbeit ins Spiel: Dropshots, Netzangriffe, ein wenig Finesse zwischen all der Wucht. Sabalenka zeigt gerade, dass man auch mit dem Vorschlaghammer in der Hand feine Porzellanteller jonglieren kann, wenn man weiß, wann.
Was: | Aryna Sabalenka – Anna Blinkova |
Wann: | 25.05.2025, 12:30 Uhr |
Wo: | Caja Magica, Madrid |
TV/ Stream: | bet365 livestream |
Quoten: |
„Ich habe jetzt mehr Zeit auf Sand, mehr Möglichkeiten, manchmal fast zu viele“, lacht sie. Zwischen Selbstironie und taktischer Entwicklung zeigt Sabalenka, dass Dominanz nicht bedeutet, immer durchzuziehen, sondern clever zu variieren. Ihr Trainer nennt das pragmatisch „work in progress“. Und während Statistiken ihre Fortschritte am Netz belegen, sagt Legende Martina Navratilova trocken: "Jeder Schritt vorwärts ist ein Schritt in Richtung Sieg.
Inzwischen steht Swiatek wieder in Runde drei. Und auch wenn Madrid nicht Miami ist, kann man sicher sein: Die Geschichte zwischen Eala und Swiatek wird noch einige Kapitel bekommen. Tennis lebt von solchen Duellen, jung gegen erfahren, Sturm gegen Struktur. Madrid hat das eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
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