Die Champions League ist der bedeutendste und prestigeträchtigste Wettbewerb im europäischen Vereinsfußball. Ausgetragen seit 1955/56, trägt er seit der Saison 1992/93 seinen heutigen Namen. Seit seiner Premiere hat sich einiges geändert. Ein Rückblick über fast sieben Jahrzehnte Königsklasse.
Der größte Traum eines jeden Vereinsfußballers ist es, einmal in der Champions League dabei zu sein. Den Henkelpott zu gewinnen, ist neben dem Triumph bei einer Weltmeisterschaft das höchste der Gefühle. Für einige Spieler und Klubs ist der Gewinn der Champions League fast schon Routine. Andere haben es in ihrer Karriere nur einmal geschafft. Alles angefangen hat im Jahr 1955, als der Europapokal der Landesmeister eingeführt wurde. Seit 1992/93 geht der Wettbewerb als UEFA Champions League an den Start. Real Madrid ist mit 14 Titeln Rekordsieger und auch aktueller Titelträger. Dahinter folgen die AC Mailand mit sieben Titeln und der FC Bayern sowie der FC Liverpool mit je sechs gewonnenen Trophäen. Der Sieger des Wettbewerbs spielt in der nächsten Saison um den UEFA Super Cup gegen den amtierenden Europa-League-Sieger. Zudem darf der Champions-League-Sieger an der FIFA Klub-Weltmeisterschaft teilnehmen.
Einen internationalen Wettbewerb für Vereinsmannschaften hat es schon vor der Königsklasse gegeben. Der sogenannte Mitropapokal, der sich aus dem Wort Mitteleuropa zusammengesetzt hat, wurde bereits 1927 ins Leben gerufen. Ausgespielt wurde er bis 1940 und noch einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Allerdings verlor der Wettbewerb an Bedeutung, als 1954 die UEFA gegründet wurde und den Europapokal der Landesmeister einführte. Vorangegangen war ein Entwurf des ehemaligen französischen Nationalspielers und Journalisten Gabriel Hanot, der eine „Europameisterschaft der Klubs“ ins Gespräch brachte.
Zu dieser Zeit sahen sich die Engländer im Vorteil und erklärten ihre Vereine gerne mal zu den besten der Welt. Daher wurde auch der FC Chelsea als englischer Meister von 1955 von der Englischen Football League (EFL) nicht für den Europapokal der Landesmeister zugelassen. Daraufhin rückte Gwardia Warschau nach. Zu den weiteren Premiereteilnehmern zählten der RSC Anderlecht, Rot-Weiss Essen, Aarhus GF, AC Mailand, FK Partizan Belgrad, die PSV Eindhoven, Sporting Lissabon, Hibernian Edinburgh, Djurgardens IF, Servette Genf, Real Madrid, Rapid Wien, der 1. FC Saarbrücken, Vorobos Logogo Budapest und Stade Reims. Gespielt wurde im K.o.-System jeweils mit Hin- und Rückspiel. Den ersten Titel gewann Real Madrid durch ein 4:3 im Pariser Prinzenpark gegen Stade Reims.
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Real legt den Grundstein zum Erfolg
Die Madrilenen haben sich ihren Status als europäischer Rekordchampion schon in den Anfangsjahren erarbeitet. Bis zum Jahr 1960 konnten sie den Henkelpott fünfmal in Folge gewinnen, was bis heute keiner anderen Mannschaft mehr gelungen ist. Die Dominanz der Südeuropäer blieb bis zum Jahr 1967 erhalten. Bis dato ging der Pott zweimal an Benfica, einmal an die AC Mailand, zweimal an Inter und ein weiteres Male nach Madrid. Erst dann schaffte es mit dem FC Celtic die erste britische Mannschaft, das Turnier zu gewinnen. Für Real bedeutete dies sogleich das Ende einer Ära, denn es sollte 32 Jahre dauern, bis die Königlichen zum siebten Mal den Gesamtsieg holen konnten.
In den 70er-Jahren begann die Dominanz von Ajax Amsterdam und Bayern München, die jeweils dreimal in Folge den Titel gewinnen konnten. Anschließend ging der Pott sechsmal in Folge nach England. Das hat seitdem ebenfalls keine andere Nation mehr geschafft.
Das Teilnehmerfeld wurde schon im zweiten Jahr auf 22 Mannschaften angehoben. 1962/63 waren erstmals 30 Nationen dabei, darunter 29 Landesmeister und Titelverteidiger Benfica. Änderungen am Turniermodus gab es in der Saison 1991/92. Nach zwei K.o.-Runden wurden die verbleibenden acht Mannschaften in zwei Gruppen aufgeteilt. Die jeweiligen Sieger spielten im Finale um den Titel. Ein Jahr später folgte der Startschuss der Champions League. Den ersten Titel unter diesem Namen sicherte sich Olympique Marseille durch ein 1:0 im Finale gegen die AC Mailand.
Maßgeblich verändert wurde der Wettbewerb noch einmal im Jahr 1997. Zu diesem Zeitpunkt wurde beschlossen, dass auch Vizemeister bestimmter Länder teilnehmen dürfen, um die Popularität der Königsklasse weiter zu steigern. Seit 1999/2000 ist es für die Top-Drei der Fünfjahreswertung sogar möglich, mit vier Mannschaften an der Champions League teilzunehmen.
Für die Saison 2024/25 hat die UEFA weiter Neuerungen geplant. Die Anzahl der Teilnehmer wird von 32 auf 36 erhöht, wobei der Dritte, Vierte und fünfte der Fünfjahreswertung einen weiteren Startplatz erhalten. Ein weiterer Verein kann sich über den sogenannten Meisterweg in der Qualifikation das Ticket sichern.
Durch die Erhöhung der Teilnehmer verändert sich auch der Modus. Zukünftig wird in einer eingleisigen Liga mit 36 Mannschaften gespielt, wobei jeder Klub insgesamt acht Spiele austragen wird. Die Teilnehmer werden dabei in vier Pools zu je neun Mannschaften aufgeteilt. Jede Mannschaft spielt gegen zwei Mannschaften jedes Pools ein Heim- und Auswärtsspiel. Also insgesamt vier Heim- und vier Auswärtsspiele gegen acht verschiedene Teams bestreiten. Die besten Acht kommen direkt ins Achtelfinale. Die Mannschaften auf den Rängen 9-24 spielen in einer Zwischenrunde die weiteren acht Teilnehmer aus. Für den Rest ist das Turnier vorbei. Ein Abstieg in die Europa League ist demnach nicht mehr vorgesehen.
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