Ein letztes Mal Müller-Mania in der Arena

Am Samstag heißt es Abschied nehmen: Thomas Müller bestreitet sein letztes Heimspiel für den FC Bayern München, eine Ära geht zu Ende, doch die Erinnerungen bleiben unvergessen.

Am kommenden Samstag wird in der Allianz Arena Geschichte geschrieben. Thomas Müller, seit eineinhalb Jahrzehnten das Gesicht des FC Bayern München, wird ein letztes Mal vor heimischem Publikum im Trikot des Rekordmeisters auf dem Rasen stehen. Das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach markiert nicht nur Müllers 502. Bundesliga-Einsatz, es ist vor allem der emotionale Abschied eines echten Bayern-Originals.

Ein Bayer nimmt Abschied

„Ein bayerisches Urgestein“, nannte Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen den 35-jährigen Weltmeister, der in seiner Karriere alles erreicht hat, was der europäische Fußball zu bieten hat. Um diesem Abschied gerecht zu werden, planen Verein und Fans eine besondere Verabschiedung. Ein eigens gestalteter Sonderflock mit legendären Müller-Szenen, etwa aus dem UEFA-Champions-League-Finale 2020 gegen Paris oder dem Wembley-Triumph 2013, ziert die Fan-Trikots, auch wenn es bei der Auslieferung zu Verzögerungen kommt. Emotionen auf dem Rasen, auf den Rängen und weit darüber hinaus sind garantiert.

Trainer Kompany: „Ich bin nicht blöd“.

Wird Thomas Müller in seinem letzten Heimspiel in der Startelf stehen? Trainer Vincent Kompany ließ sich nicht in die Karten schauen und antwortete lächelnd: „Ich bin ja nicht doof“. Die Fans dürfen also hoffen, ihr Idol noch einmal in der Startelf zu sehen. Schließlich ist das Heimspiel gegen Gladbach nicht irgendein Spiel - es ist der Abschied eines Spielers, der wie kein anderer für „Mia san Mia“ steht.

Legendäre Momente für die Ewigkeit

Die Karriere von Thomas Müller ist gespickt mit magischen Momenten. Sein Debüt in der UEFA Champions League 2009 unter Jürgen Klinsmann, sein erster Hattrick in der Bundesliga 2010 gegen Bochum oder sein ikonisches Kopfballtor im Finale dahoam 2012 gegen Chelsea - Müllers Weg ist eine einzige Highlight-Reel. Auch wenn dieses Finale schmerzhaft endete, setzte er sich ein Jahr später in Wembley die Krone auf. Beim 4:0-Sieg im Halbfinale gegen den FC Barcelona glänzte Müller mit zwei Toren und einer Vorlage, ein Meisterstück gegen Lionel Messi und Co.

Der Mann für die großen Spiele

Ob beim 8:0 gegen den HSV 2015 mit fünf Torbeteiligungen, beim dramatischen Comeback gegen Juventus Turin 2016 oder als Kapitän 2017 gegen Mainz. Müller war immer zur Stelle, wenn es darauf ankam. Zuletzt sorgte er im April 2025 mit seinem Treffer zum späten 1:1 gegen Inter Mailand für Gänsehaut. Die Allianz Arena bebte, auch wenn der Traum vom Finale dahoam am Ende platzte.

Rekordnationalspieler, Weltmeister, Identifikationsfigur

Mit 749 Pflichtspielen ist Müller längst alleiniger Rekordspieler des FC Bayern München. Im September 2024 zog er an Vereinsikone Sepp Maier vorbei. Zudem wurde der Offensiv-Allrounder jüngst von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die Heim-EM 2024 nominiert, ein würdiger Abschluss auf internationalem Parkett. Auch dort zeigte er seine Klasse: Im Auftaktspiel gegen Schottland bereitete er den Treffer zum 5:1-Endstand vor.

Der Abschied schmerzt und bleibt unvergessen

„Die Leute werden mich weniger sehen, ich selbst sehe mich jeden Tag“, sagte Müller mit einem Augenzwinkern. Sein Humor, seine Bodenständigkeit, seine Spielintelligenz, all das wird fehlen. Aber genau diese Qualitäten haben ihn zur Bundesliga-Legende gemacht.

Wenn am Samstagabend in der Allianz Arena die letzten Minuten verklungen sind und die Fans „Danke, Thomas“ skandieren, geht nicht nur ein Spiel zu Ende, sondern auch eine Ära. Thomas Müller verlässt den FC Bayern, doch seine Spuren sind unauslöschlich. Auf dem Rasen, in den Herzen der Fans und in der deutschen Fußballgeschichte.