Dolehide bezwingt Trevisan

Caroline Dolehide schlägt in Guadalajara weiter stark auf. Die Weltranglisten-111. setzte sich am Donnerstagabend im Viertelfinale mit 3:6, 7:6(9), 6:3 gegen die Italienerin Martina Trevisan durch. Damit erreichte sie erstes Halbfinale auf der Tour.

Dolehide kämpfte sich dabei von einem 6:3, 4:1-Rückstand zurück und wehrte im vierten Satz ganze vier Matchbälle ab. Der Sieg gegen die French-Open-Halbfinalistin von2022 dauerte zwei Stundend und 47 Minuten. 

„Um ehrlich zu sein, musste ich heute einfach einen Weg finden, um zu gewinnen“, sagte Dolehide nach ihrem Triumph auf dem Platz. „Als ich die Matchbälle nicht nutzen konnte, habe ich mir gesagt. Mach das, was du trainierst, was mir mein Trainer jeden Tag meines Lebens sagt. Ich habe einfach mit meinem Schwung gespielt, mit meinen besten Schlägen, und am Ende habe ich diesen Satz gewonnen. Das gab mir eine Menge Selbstvertrauen für den dritten Satz.“

Die 25-jährige Dolehide steht nun in ihrem ersten Tour-Halbfinale ihrer Karriere, und das auch noch bei einem WTA 1000-Turnier. Dolehide ist erst die achte Spielerin, die ein WTA-1000-Halbfinale erreicht hat, während sie außerhalb der Top 100 platziert war, seit diese Turnierkategorie im Jahr 2009 eingeführt wurde. Die letzte Spielerin außerhalb der Top 100, die es bei einem WTA-1000-Turnier so weit schaffte, war die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Svetlana Kuznetsova, die als Nummer 153 das Finale von Cincinnati im Jahr 2019 erreichte.

Im Kampf ums Finale trifft Dolehide nun auf Sofia Kenin. Kenin setzte sich ihrerseits gegen Leylah Fernandez mit 6:4, 6:7(6), 6:1 durch. Nach ihrem Einzug ins Finale von San Diego in der vergangenen Woche steht die wiedererstarkte Amerikanerin nun erstmals seit 2019 wieder in einem Halbfinale.  Ende August war Kenin noch die Nummer 101 der Weltrangliste. Mit ihren Ergebnissen in den letzten zwei Wochen steht sie nun kurz vor der Rückkehr in die Top 30. Seit dem Beginn der Wimbledon-Qualifikation im Juli hat Kenin nun 14 ihrer letzten 17 Matches gewonnen.

Kenin sicherte sich nach zwei Stunden und 47 Minuten den Sieg. Nach einem hart umkämpften ersten Satz lag Kenin im zweiten Satz mit 2:5 gegen Fernandez zurück. Kenin kämpfte sich zurück und wehrte zwei Satzbälle ab, um den Satz in den Tiebreak zu bringen. Dort wehrte sie zwei weitere Satzbälle ab, bevor sie sich schließlich mit einem Doppelfehler geschlagen geben musste und den 81-minütigen Satz abgab.

„Leylah hat großartig gespielt“, sagte Kenin auf dem Platz. „Sie hat im zweiten Satz sehr gut angefangen, und ich wäre fast zurückgekommen und hätte ihn fast gewonnen. Ich war ein bisschen frustriert, dass ich ihn verloren habe, aber sie ist eine Kämpferin, also wusste ich, dass ich mich beruhigen und im dritten Satz kämpfen musste.“

Kenin kam sofort zurück und übernahm im Entscheidungssatz die Kontrolle. Nachdem sie in ihrem ersten Aufschlagspiel einen Breakball abgewehrt hatte, breakte die Amerikanerin Fernandez und hatte danach bei eigenem Aufschlag keinen Breakball mehr. Durch den Sieg verbesserte Kenin ihre Bilanz gegen Fernandez auf 2:0-Siege.

Was:	Caroline Dolehide – Sofia Kenin
Wann:	23.09.2023, 00:00 Uhr
Wo:	Guadalajara, Mexiko
TV/Stream:
Quoten:	Dolehide 3.20, Kenin 1.36

Kenin hat in den vorherigen Runden sehr gut returniert, wenn Dolehide also weiterhin so schlecht aufschlägt, dürfte dies Kenin in die Karten spielen. Die ehemalige Australian-Open-Siegerin Kenin kann ihre Schläge sehr gut timen und bringt sie in der Regel perfekt zurück. Dolehide scheut sich nicht, verschiedene Taktiken auszuprobieren, bis sie eine geeignete gefunden hat, um ihre Gegnerin aus dem Gleichgewicht zu bringen. Kenin könnte zu diesem Zeitpunkt auf dem Zahnfleisch gehen, da sie nach dem zweiten Platz in San Diego letzte Woche ihr zweites Finale in Folge anstrebt und daher eine gewisse Müdigkeit haben dürfte. Ihre Entschlossenheit aber dürfte Kenin wohl in ein weiteres Finale führen.

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