Djokovic ohne Probleme

Mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks startet Novak Djokovic ins neue Tennisjahr. Beim ATP-250-Turnier in Brisbane pflügt der Serbe durchs Feld und schickt sich an, in Australien an alte Erfolge anzuknüpfen.

Die Bühne war bereitet: Dienstagabend, Pat Rafter Arena in Brisbane. Novak Djokovic betrat den Platz mit der Aura eines Mannes, der weiß, dass er hierher gehört. Nach drei Monaten ohne Einzelmatch meldete sich der 37-Jährige mit einem überzeugenden 6:3, 6:3 gegen den australischen Lokalmatador Rinky Hijikata zurück. Es war weniger ein Match als eine Machtdemonstration.

Bereits am Vortag hatte Djokovic mit seinem alten Weggefährten Nick Kyrgios im Doppel für Furore gesorgt - ein kurioses Duo, das zwischen spektakulären Punkten und hitzigen Diskussionen alles bot, was das Tennisherz begehrt. Doch während Kyrgios noch nach seinem Comeback auf der Tour sucht, scheint Djokovic nie eine Pause gemacht zu haben.

Von der Grundlinie diktierte Djokovic das Tempo, sein Aufschlag war präzise wie ein Scharfschützengewehr: 81 Prozent erste Aufschlagpunkte, kein einziger Breakball gegen ihn. Hijikata? Der junge Australier spielte tapfer, bot dem Publikum gute Unterhaltung, aber gegen Djokovic ist „tapfer“ meist nicht genug. Nach 75 Minuten war Schluss und der Serbe konnte den Abend mit seiner Familie ausklingen lassen.

„Es ist immer schön, mit einem Sieg ins neue Jahr zu starten“, sagte Djokovic hinterher. Sein Lächeln war so breit wie der Himmel über Brisbane. Besonders rührend: Die Matchfeier hatte eine persönliche Note. Mit einer imaginären Geige in der Hand mimte Djokovic den Musiker, offenbar eine kleine Hommage an seine Tochter Tara, die das Instrument gerade lernt.

Neujahr in Brisbane ist für Djokovic fast schon Tradition. Im vergangenen Jahr stand er um diese Zeit in Perth auf dem Platz, dieses Jahr in der Metropole von Queensland. „Danke, dass ihr den Jahreswechsel hier mit uns verbringt“, richtete er ein herzliches Wort an die Zuschauer. „Es ist ein besonderes Gefühl, in solchen Momenten auf dem Platz zu stehen.“

Doch die großen Herausforderungen warten noch. Bereits in der zweiten Runde trifft Djokovic auf den Franzosen Gael Monfils, gegen den der Serbe eine makellose Bilanz von 19:0 aufweist. Das klingt fast wie ein schlechter Scherz, zumindest aus der Sicht von Monfils.

Djokovic selbst verfolgt in Brisbane ein klares Ziel: Mit einem weiteren Titel würde er seiner illustren Karriere ein weiteres Highlight hinzufügen. Sollte er das Turnier gewinnen, wäre er nach Roger Federer (103) und Jimmy Connors (109) der dritte Spieler in der Geschichte, der 100 Turniersiege auf ATP-Ebene feiern könnte.

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bet365 News Team

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