In Santiago zeigte der Laslo Djere, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Mit einem hart erkämpften 6:4, 3:6, 7:5 gegen Titelverteidiger Sebastian Baez holte er sich seinen dritten ATP-Titel und krönte sich zum ältesten Turniersieger des Jahres.
Djere, der zuletzt eher in den hinteren Regionen der ATP-Rangliste zu finden war, hatte bereits vor dem Finale eine anstrengende Woche hinter sich. Drei Matches über die volle Distanz, dreimal Kräfteverschleiß vom Feinsten. Doch gegen den argentinischen Sandplatz-Spezialisten Baez biss er sich durch.
Der dritte Satz war nichts für schwache Nerven: Beim Stand von 5:3 hatte Djere den Titel schon auf dem Schläger, doch wie es auf der roten Asche so ist, blieb Baez hartnäckig. Vier Breaks in Folge sorgten für ein ständiges Hin und Her, ehe Djere mit einem starken Finish die letzten acht von zehn Punkten holte und den Sack mit einem Break zu Null zumachte. Wahrscheinlich hatte er einfach keine Lust mehr auf ein weiteres Marathonmatch.
Für Djere ist der Sieg mehr als nur eine Trophäe fürs Regal. Seit seinem letzten Turniersieg im Jahr 2020 war er in der Versenkung verschwunden, nun klettert er in der Weltrangliste von Platz 103 auf 74. Damit ist er der erste Spieler, der in diesem Jahr ein ATP-Turnier als Nicht-Top-100-Spieler gewinnt. Vielleicht ist es an der Zeit, dass seine Gegner seinen Namen wieder fett in ihre Notizbücher schreiben.
Mit diesem Triumph zieht Djere in einer ganz besonderen Statistik mit Viktor Troicki gleich: Beide haben nun drei ATP-Titel auf ihrem Konto. Vor ihnen in der ewigen serbischen Bestenliste? Ein gewisser Novak Djokovic mit 99 Titeln. Da geht also noch was.
Für Sebastian Baez war es das bittere Ende einer ansonsten grandiosen Sandplatz-Serie. Noch in der Vorwoche hatte er in Rio de Janeiro triumphiert und insgesamt acht Matches in Folge gewonnen. Seit 2022 hat kein Spieler mehr Siege auf Sand errungen als Baez. Doch in Santiago wurde er kalt erwischt.
Trotz der Niederlage bleibt der Argentinier einer der gefährlichsten Sandplatzspieler der Tour. Nach dem Halbfinalsieg gegen seinen Landsmann Camilo Ugo Carabelli hat er nun die 100er-Marke an Tour-Siegen geknackt und das mit gerade einmal 23 Jahren. Wer ihn in Paris nicht auf dem Zettel hat, sollte seine Tennis-Tipps dringend überdenken.
Djere hat gezeigt, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. Vielleicht ist er nicht der glamouröseste Spieler auf der Tour, vielleicht hat er nicht die schillernde Aura eines Alcaraz oder Tsitsipas. Aber er ist ein echter Kämpfer, einer, der nicht aufgibt. Und Santiago war vielleicht erst der Anfang.
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