Die PSV Eindhoven hat in der Saison 1987/88 zum ersten und einzigen Mal den Europapokal der Landesmeister gewonnen.
Die PSV Eindhoven zählt zu den größten und erfolgreichsten Klubs in den Niederlanden. Die PSV wurde in ihrer glorreichen Geschichte, die am 31, August 1913 als Werksklub des Philips-Konzerns ihren Anfang nahm, 24 Mal niederländischer Meister und elfmal Pokalsieger. Im Jahr 1978 konnte man erstmals einen Europapokal gewinnen, als man sich im Finale des UEFA-Cup gegen den SC Bastia durchsetzte. Die Krönung sollte zehn Jahre später folgen. Im Jahr 1988 gewann die PSV den Europapokal der Landesmeister und krönte sich damit zur besten Mannschaft des Kontinents. Ende der 80er Jahre war Eindhoven die klare Nummer eins in den Niederlanden. Außerdem wurden sie zwischen 1986 und 1989 viermal in Folge Meister.
Der ganz große Coup gelang damals unter Guus Hiddink. Der Erfolgscoach hat die PSV im Sommer 1986 übernommen und eine Ära geprägt. Mit Spielern wie Hans van Breukelen, Ronald Koeman, Eric Gerets, Sören Lerby oder Wim Kleft dominierte die PSV nicht nur die nationalen Wettbewerbe, sondern auch Europa. Die Krönung folgte am 25. Mai 1988 im Neckarstadion in Stuttgart.
Eindhoven holte sich gerade erst die neunte Meisterschaft und durfte so im Europapokal der Landesmeister starten. Damals waren nur die Sieger der europäischen Ligen für den Wettbewerb zugelassen. 32 Vereinsmannschaften nahmen teil, darunter der Titelverteidiger FC Porto. Die PSV sollte nicht nur aufgrund ihrer Premiere im Landesmeisterpokal in die Geschichte eingehen, sondern auch, weil sie einen zweifelhaften Rekord aufstellten. Eindhoven ist bis heute der Sieger mit der schwächsten Bilanz überhaupt in diesem Wettbewerb.
Damals gab es noch keine Gruppenphase und so wurde ab der ersten Runde im K.o.-Modus gespielt. Die PSV bekam es zum Auftakt mit Galatasaray Istanbul zu tun. Den Grundstein zum Weiterkommen legten die Niederländer schon im Hinspiel, das man im eigenen Stadion mit 3:0 gewinnen konnte. Dabei fiel der Führungstreffer erst in der 56. Spielminute durch Hans Gillhaus. Ronald Koeman (75.) und Adick Koot (89.) sorgten für den Endstand. Besonders der Treffer von Koot sollte sich als Glücksfall erweisen. Das Hinspiel lief nämlich alles andere als erfolgreich. In Istanbul lag man bereits nach fünf Minuten mit 0:1 zurück. Kurz vor der Halbzeit unterlief Ivan Nielsen ein Eigentor. Weitere Treffer sollten jedoch nicht mehr fallen und so kam die PSV doch noch eine Runde weiter.
Der nächste Gegner war Rapid Wien, den man im Hinspiel in Wien durch Tore von Berry van Aerle und Hans Gillhaus mit 2:1 besiegen konnte. Im Rückspiel ließ man nichts anbrennen und gewann durch Treffer von Sören Lerby und Gillhaus mit 2:0. Es sollte der letzte Sieg nach der regulären Spielzeit bleiben.
Im Viertelfinale traf die PSV auf Girondins Bordeaux und setzte sich nur aufgrund der Auswärtstorregel durch. In Frankreich trennte man sich durch ein Tor von Wim Kleft mit 1:1, das Rückspiel im eigenen Stadion endete 0:0-Unentschieden. So lief es auch im Halbfinale gegen Real Madrid, das sich in der Runde zuvor gegen Bayern München durchsetzen konnte. Ein Tor von Edward Linskens sorgte für ein 1:1. Im Eindhoven trennte man sich erneut 0:0.
Dadurch stand die PSV erstmals im Endspiel des Europapokals der Landesmeister. Gegner war Benfica Lissabon, das den Henkelpott zu dieser Zeit schon zweimal gewinnen konnte. In einem ereignisarmen Finale gab es sowohl nach 90 als auch nach 120 Minuten keine Sieger. So musste die Entscheidung vom Punkt fallen. Die ersten elf Schützen haben getroffen. Als zwölfter Schütze war Benfica-Profi Antonio Veloso an der Reihe. Sein Elfmeter wurde jedoch von Hans van Breukelen pariert und die PSV krönte sich zum besten Team Europas.
Die Aufstellung damals:
Hans van Breukelen – Eric Gerets, Ivan Nielsen, Ronald Koeman, Jan Heintze – Sören Lerby, Berry van Aerle, Gerald Vanenburg, Edward Linskens – Wim Kieft, Hans Gillhaus
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