Die Play Ins stehen fest

Die reguläre Saison ist Geschichte, jetzt geht es in maximal zwei Spielen um den Klassenerhalt. Alba muss gegen den MBC ran und Oldenburg gegen Rostock.

Es war ein Sonntag der Entscheidungen, der Enttäuschungen und der neuen Hoffnungen. Mit dem letzten Spieltag der Hauptrunde steht fest: Die Play-Ins der Basketball-Bundesliga sind komplett. Und mittendrin: Alba Berlin, Vizemeister, Traditionsverein, Playoff-Kandidat. Aber nicht wie gewohnt. Statt wie gewohnt direkt ins Viertelfinale einzuziehen, müssen die Hauptstädter erstmals den Umweg über das neue Play-Ins-Format nehmen. Der Gegner: Syntainics MBC, Pokalsieger und Überraschungsteam der Saison.

Alba Berlin: Von der Couch in die Play-Ins

Ausgerechnet am letzten Spieltag rutschte Alba aus den Top 6, ohne selbst noch eingreifen zu können. Während sie spielfrei waren, kämpften sich die Heidelberger in einem Krimi gegen die Skyliners Frankfurt in der Verlängerung zum Sieg (84:75). Punktgleich mit Chemnitz, Würzburg und Heidelberg, aber im direkten Vergleich unterlegen, blieb Alba nur der siebte Platz. Die Quittung: Play-In gegen den Tabellenachten MBC und das vor heimischem Publikum.

Doch es hätte schlimmer kommen können. Die Form der Berliner war zuletzt stabil. Ein 90:62-Sieg gegen Weißenfels liegt gerade einmal zwei Wochen zurück. „Aber das zählt jetzt nicht mehr“, warnt Sportdirektor Himar Ojeda. „Es ist ein Do-or-Die-Spiel, der mentale Aspekt wird entscheidend sein.“ Ein Sieg gegen den MBC bedeutet: Playoffs gegen ratiopharm Ulm. Eine Niederlage und es droht ein zweiter, noch gefährlicherer Anlauf gegen den Sieger des Spiels 9 gegen 10.

MBC: Vom Pokal-Triumph zum Existenzkampf

Dass der MBC überhaupt in den Play-Ins steht, ist ein sportliches Comeback mit Seltenheitswert. Erstmals seit 24 Jahren wieder in der Endrunde vertreten, zumindest fast. Gegen Bonn gewann das Team von Coach Janis Gailitis mit 100:94, angeführt von einem starken Michael Devoe (28 Punkte). Der achte Platz ist der verdiente Lohn für eine Saison mit Höhen und Tiefen und dem Pokalsieg als Krönung.

Doch nun wartet mit Alba Berlin ein Kaliber, das im Play-In zur Höchstform auflaufen muss. Der MBC muss auswärts antreten und darf sich keinen Ausrutscher erlauben. Doch im Falle einer Niederlage gibt es einen Hoffnungsschimmer: das zweite Spiel gegen den Sieger des Nordduells Oldenburg vs. Rostock.

Oldenburg vs. Rostock: Der norddeutsche Nervenkrimi

Mit einem überzeugenden 106:94-Sieg gegen Chemnitz sicherten sich die EWE Baskets Oldenburg am letzten Spieltag den neunten Tabellenplatz. Len Schoormann war mit 26 Punkten Topscorer, das Selbstvertrauen ist zurück. Der Gegner: die Rostock Seawolves, das Team mit der wackeligsten Qualifikation. Trotz einer Niederlage gegen Schlusslicht Göttingen (85:88) rutschten die Mecklenburger vor allem dank der schwächelnden Konkurrenz auf den zehnten Platz ab.

Was folgt, ist ein echtes 50:50-Spiel: Wer den kühleren Kopf bewahrt, trifft am Donnerstag auf den Play-In-Verlierer von Alba gegen den MBC, ein weiteres Alles-oder-Nichts-Spiel um den letzten Playoff-Platz. Für Rostock wäre es die Krönung einer durchwachsenen, aber couragierten Saison. Für Oldenburg ist es die Chance, eine durchwachsene Saison zu retten.

Was steht auf dem Spiel?

Zwei Tickets sind noch offen. Der Sieger der Partie Alba gegen MBC zieht direkt ins Viertelfinale gegen Ulm ein. Der Verlierer bekommt eine letzte Chance, allerdings auswärts gegen den Sieger von Oldenburg gegen Rostock. Nur eines dieser vier Teams wird am Ende die Playoffs überstehen.

Für Alba geht es um nicht weniger als die sportliche Reputation und den Klassenerhalt. Für den MBC geht es um die historische Chance, den Pokaltriumph mit dem Einzug in die Playoffs zu vergolden. Und für Oldenburg und Rostock heißt es: letzte Chance nutzen oder Koffer packen.