An diesem Wochenende geht es endlich wieder los. Die neue Formel-1-Saison beginnt mit dem Großen Preis von Bahrain. Der Zweikampf zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton geht in eine neue Runde. Diesmal will auch die Konkurrenz wieder oben mitmischen. Allen voran Ferrari. Die Testfahrten in Barcelona und Bahrain versprechen Spannung.
Die Königsklasse des Motorsports geht in die neue Saison. An diesem Wochenende ist die Formel 1 zum ersten Rennen des Jahres in Bahrain zu Gast. Vieles ist neu, die Fahrzeuge wurden einer Grundsanierung unterzogen und es könnte ein ganz spannendes Jahr werden. Max Verstappen ist erstmals in seiner Karriere der Gejagte. Der Red-Bull-Pilot aus den Niederlanden versucht seinen WM-Titel mit 15/8 zu verteidigen. Lewis Hamilton will mit 11/8 alleiniger Rekordweltmeister werden und Ferrari versucht mit Charles Leclerc (7/1) für eine Überraschung zu sorgen. Die Scuderia präsentierte sich bei den Tests in Bahrain richtig stark. Auch McLaren mit Lando Norris wusste zu überzeugen. Dafür blieb Mercedes hinter den Erwartungen zurück. Alles nur Taktik? Spätestens am Samstag im Qualifying wird es darüber weitere Aufschlüsse geben.
Nach den Tests in Barcelona verabschiedete sich die Formel 1 vergangene Woche vorzeitig noch Bahrain, um auf dem International Cirquit noch fleißig einige Runden zu drehen. Ferrari war dabei einer der großen Gewinner. Sowohl Charles Leclerc als auch Carlos Sainz konnten an allen drei Tagen ganz vorne mitfahren. Zum Abschluss war Ferrari neben Alpine der einzige Rennstall, der unter einer Sekunde an der Bestzeit von Max Verstappen dranbleiben konnte. Es wird interessant, ob die Italiener diese Leistungen auch im Qualifying am Samstag bestätigen können. Verstappen ist bei einer Quote von 5/4 auf die schnellste Runde in der Quali wenig überraschend der Fahrer, den es zu schlagen gilt. Leclerc (4/1) und Sainz (6/1) werden es versuchen. Auf eine einstellige Quote kommt ansonsten nur noch Lewis Hamilton (4/1), der allerdings in den Tests nicht gerade überzeugen konnte und mit seinem neuen Boliden haderte.
Zum Abschluss lag der siebenfache Weltmeister lediglich auf dem vorletzten Platz hinter Rückkehrer Kevin Magnussen im Haas. An den vorherigen beiden Tagen war nicht mehr als Rang elf und Rang vier drin. Sicherlich hat Hamilton noch viel Luft nach oben, doch das trifft auch auf die Konkurrenz zu. Vor allem Ferrari wird nachgesagt, dass sie noch nicht alle Körner verschossen haben und Red Bull nur schneller war, da sie mit weniger Sprit und höherer Motorleistung auf der Strecke waren. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto will jedoch nichts von einer Favoritenrolle oder gar der Konstrukteurs-WM (11/4) wissen. Da sieht der Italiener Red Bull (5/2) und Mercedes (5/6) weiterhin vorne. Obwohl Verstappen vergangene Saison den Fahrertitel gewann, holten sich die Silberpfeile den Titel bei den Konstrukteuren.
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Die langsamen Rundenzeiten der Silberpfeile bei den Testfahrten waren auf das Bouncing zurückzuführen, das dem Rennstall nach wie vor Probleme bereitet. Dabei fangen die Autos bei hoher Geschwindigkeit auf den Geraden zu hüpfen an. Grund dafür ist der Ground Effect, der die Fahrzeige bis zum Strömungsabriss an den Asphalt saugt und anschließend wieder nach oben katapultiert. Sollten sie dies in den Griff bekommen, werden auch die Rundenzeiten deutlich schneller. Davon sei man jedoch weit entfernt. Selbst in Barcelona war es noch einfacher, als unter den Bedingungen in Bahrain, wie Hamilton betonte: „Das Bouncing, das wir diese Woche noch immer haben, ist wenn überhaupt nur noch schlimmer geworden.“
Hamilton stellte auch klar, dass dies kein Schachzug sei, um die Konkurrenz zu täuschen: „Wir wären richtig, richtig, richtig gut, wenn wir diese Momente des Übersteuerns und dieses schäbige Fahren einfach nur deshalb hätten, um unsere Karten zu verbergen. Das ist nicht der Fall. Wir haben auf jeden Fall Dinge, die wir durchgehen müssen, um weniger zu kämpfen.“
Eine Prognose für das Rennen gab Hamilton ebenfalls schon ab. Bei einer Siegquote von 10/3 sieht er sich selbst nicht vorne. Da würde er eher auf Verstappen (13/8), Leclerc (9/2), Sainz (15/2) oder Perez (16/1) tippen: „Ich weiß es echt nicht. Aber von dem, was ich so sehe, würde Ferrari vielleicht einen Doppelsieg holen - oder vielleicht Red Bull.“
Oder vielleicht gibt es auch eine echte Überraschung und ein ganz anderer Fahrer holt sich den Auftaktsieg. Richtig schnell waren bei den Test auch Alpine, AlphaTauri und Haas unterwegs, wobei man vielleicht nicht unbedingt vom Sieg, aber von einer ordentlichen Platzierung unter den Top-Sechs ausgehen könnte. Für Fahrer wie Valtteri Bottas (14/1) im Alfa, Haas-Pilot Mick Schumacher (7/1) oder Fernando Alonso (5/2) von Alpine wäre das ein großer Erfolg zum Saisonbeginn. Schumacher gab sich bereits optimistisch: „Wir haben alles beisammen, was uns hoffentlich nach vorne und konstant in die Punkte bringen wird. Generell ist es sehr positiv. Wir müssen uns aber darauf konzentrieren, es auch bis zum Ende des Rennens zu schaffen.“
Schlechte Nachrichten gibt es schon im Vorfeld von Sebastian Vettel. Der vierfache Weltmeister von Aston Martin wird das Rennwochenende in Bahrain krankheitsbedingt verpassen. Dabei zeigte sich der Heppenheimer nach den Testfahrten durchaus zuversichtlich. Wobei die Rundenzeiten für ihn keine Aussagekraft hatten. „Wir haben uns deshalb darauf konzentriert, unser Verständnis für das Auto zu verbessern. Ich bin zufrieden mit den Fortschritten, die wir gemacht haben“, so Vettel nach den letzten Tagen in Bahrain.
Ersetzt wird Vettel zum Saisonstart von Nico Hülkenberg, der bei einer Quote von 5/4 die ersten Punkte für Aston Martin einfahren möchte. Gelingt ihm sogar eine Top-Sechs-Platzierung (7/2), würde das Vettels Aussage nur bestätigen. Allerdings ist Aston Martin wie die meisten anderen Rennställe im Vorfeld recht schwer einzuschätzen.
Ein Geheimtipp könnte in dieser Saison Alpine werden. Vergangenes Jahr fuhr der Rennstall nur hinterher. Nun hat man eine neue Power United, die den Rückstand zur Konkurrenz weiter verkleinern soll. „Unser neuen Motor ist nicht nur leichter, sondern baut auch kompakter und rückt näher an den Fahrer heran. Wir konnten den Schwerpunkt des Autos senken. Das bessere Packaging eröffnet uns andere Möglichkeiten für die Aerodynamik. Mit unserer alten Power Unit hatten wir Probleme mit der Kühlung und in dünner Höhenluft wie in Mexiko. Das sollte der Vergangenheit angehören“, erklärte Rennstall-Chef Laurent Rossi.
Große Fortschritte hat man auch bei Haas gemacht. Der US-Rennstall konnte im zweiten Sektor sogar Red Bull überbieten. Im Topspeed war man ebenfalls ganz vorne mit dabei. Außerdem zeigte sich bei Haas sowohl in schnellen als auch in langsamen Kurven, dass das Auto mit der Konkurrenz mithalten kann. In schnellen Kurven hatte vor allem Mercedes noch große Probleme. Es könnte also durchaus eine Überraschung geben am Sonntag im Rennen.
Sobald nach dem Showdown am Sonntag die Zelte in Bahrain abgebaut werden, geht es für die Rennställe umgehend weiter nach Saudi-Arabien. Dort werden schon eine Woche darauf die nächsten Punkte vergeben. Am 8. April ist die Formel 1 zum dritten Rennen in Australien zu Gast, ehe mit dem Großen Preis von Imola das erste Rennen in Europa ausgetragen wird. Die Saison endet zum jetzigen Stand am 20. November mit dem Rennen in Abu Dhabi.
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