Die Volta Ciclista a Catalunya gehört zu den stillen Giganten des Radsports. Seit 1911 lockt sie die besten Fahrer in die Pyrenäen und zeigt, wer wirklich in Form ist. Drei Bergankünfte, Wetterkapriolen und ein epischer Schlussakt in Barcelona.
Es gibt sie, die Rennen, die sich still und leise im Kalender halten, während um sie herum die halbe Radsportwelt hyperventiliert. Die Volta Ciclista a Catalunya gehört dazu. Während Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico sich als Formcheck für Mailand-Sanremo und die Kopfsteinpflasterklassiker inszenieren, bleibt die Rundfahrt durch Katalonien ganz sie selbst. Ohne Schnickschnack, dafür mit umso mehr Prestige. 2025 geht die Traditionsveranstaltung in ihre 104. Auflage und bietet wie immer eine Woche voller Höhenmeter, Wetterkapriolen und taktischer Schachzüge.
Dass die Volta nicht irgendein Rennen ist, zeigt ein Blick ins Geschichtsbuch. Mit ihrer ersten Austragung im Jahr 1911 ist sie nach der Tour de France, der Belgien-Rundfahrt und dem Giro d'Italia das viertälteste Mehretappenrennen der Welt. Rekordsieger? Mariano Canardo, ein Name, den heute nur noch eingefleischte Radsporthistoriker kennen, aber der Spanier gewann sieben Mal. Indurain und Valverde brachten es immerhin auf je drei Siege.
Doch zurück in die Gegenwart: Die Austragung 2025 hält sich an bewährte Zutaten. Drei Bergankünfte sind gesetzt, nämlich in La Molina, Montserrat und Queralt. Wer hier keine Beine hat, kann den Gesamtsieg gleich abschreiben. Vor allem La Molina, eine unberechenbare Skistation, wird schon am dritten Tag zeigen, wer bereit ist, sich mit den Besten zu messen. Ein echter Gradmesser für die Hochgebirgsspezialisten.
Im vergangenen Jahr dominierte Tadej Pogacar das Geschehen fast nach Belieben und fuhr die Konkurrenz mit vier Etappensiegen in Grund und Boden. Diesmal muss das Peloton ohne den dreifachen Tour-de-France-Sieger auskommen. Aber keine Sorge, es sind trotzdem genügend Stars am Start: Geraint Thomas, Egan Bernal, Primoz Roglic, Tao Geoghegan Hart und Nairo Quintana bringen jeweils mehrere Grand-Tour-Siege mit. Und dann ist da noch Simon Yates, der sich traditionell in Katalonien wohl fühlt.
Warum ist die Volta bei den Klassementfahrern so beliebt? Die Mischung macht’s. Einerseits gibt es die klassischen Pyrenäen-Etappen mit Anstiegen auf fast 2.000 Meter. Andererseits ist die Streckenführung so abwechslungsreich, dass auch explosive Fahrer, die Wellen lieben, auf ihre Kosten kommen. Mal geht es entlang der Küstenhügel, mal durch die oft unterschätzten Sierra-Landschaften des Südwestens. Eine Woche, die den ganzen Fahrer fordert.
Besonderes Augenmerk gilt in diesem Jahr der Rückkehr des berüchtigten Anstiegs nach Montserrat, der zuletzt 1995 das Rennen entschied. Damals zerstörte Laurent Jalabert dort das gesamte Feld. Und natürlich auf die knüppelharte Schlussetappe nach Queralt, ein Kletterfestival mit einer Schlussrampe, die einem Giro-Showdown würdig wäre.
Und dann ist da noch das große Finale in Barcelona: Der Rundkurs durch den Montjuic-Park ist eine wilde Mischung aus Stadtflair, Hochgeschwindigkeitsabfahrten und Zuschauermassen, die das Rennen zu einem echten Spektakel machen. Der perfekte Abschluss für eine Woche Vollgas.
Kurzum: Die Volta Ciclista a Catalunya ist der perfekte Frühjahrstest für alle, die beim Giro oder der Tour um die Gesamtwertung fahren wollen. Wer hier überzeugt, braucht sich um die Saisonplanung keine Sorgen mehr zu machen. Und wer strauchelt, hat noch ein paar Wochen Zeit für Ausreden. So oder so: Diese Rundfahrt bleibt eine Perle im Rennkalender.
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