Ratiopharm Ulm hat sich in der vergangenen Saison sensationell zum ersten Mal zum Deutschen Meister gemacht. Die Telekom Baskets Bonn haben nicht weniger überraschend die Champions League gewonnen. Vor allem für Bonn war dies Fluch und Segen zugleich. Ob man die starken Leistungen wiederholen kann, bleibt abzuwarten. Ein Ausblick auf die neue Spielzeit.
Bald geht sie los, die 58. Spielzeit der Basketball-Bundesliga. Am 28. September macht der Titelverteidiger aus Ulm den Auftakt gegen die Chemnitz 99ers. Neu dabei aus der ProA sind die beiden Aufsteiger SC Rasta Vechta und die Tigers Tübingen. Sie nehmen die Plätze der beiden Absteiger Fraport Skyliners und medi Bayreuth ein. Vechta war schon 2016/17 und von 2018 bis 2021 in der BBL dabei und holte sich vergangene Saison den Titel in der ProA. Tübingen spielte zwischen 2004 und 2018 durchgehend in der Bundesliga, musste sich dann aber chancenlos mit 2:66 Punkten verabschieden. Jetzt, fünf Jahre später, melden sich die Tigers als Vizemeister der ProA zurück. Es wird spannend, ob die beiden Aufsteiger den Klassenerhalt schaffen. Ebenso, ob der Meister aus Ulm sowie Champions-League-Sieger Bonn ihren Höhenflug fortsetzen können. Beide mussten im Sommer den Abgang wichtiger Leistungsträger kompensieren.
Als große Favoriten auf die Meisterschaft gelten einmal mehr die beiden Euroleague-Starter Bayern München (1.40) und Alba Berlin (6.00). Oldenburg (10.00), Bonn (12.00), Ulm (15.00) und Ludwigsburg (17.00) sind mit ihrem Titelquoten aussichtsreiche Anwärter auf die Playoffs.
Dass die deutschen Basketballer in diesem Jahr erstmals in der Geschichte den WM-Titel gewinnen konnten, könnte such auch positiv auf die heimische BBL auswirken. Das zumindest hoffen die Verantwortlichen der Klubs in der Bundesliga. Unter anderem Steffen Herhold, Manager der Chemnitz Niners. „Wir hoffen, dass sich diese Aufmerksamkeit zumindest auch ein Stück weit auf die Bundesliga und die internationalen Spiele der deutschen Teams überträgt“, sagte er gegenüber der „dpa“: „Zugleich kann sich der Erfolg des Nationalteams positiv auf die Wahrnehmung der BBL auswirken, da viele Spieler der aktuellen Weltmeistermannschaft in der Bundesliga spielen oder dort ihre ersten Schritte machten.“
Dies wäre auch gut für die internationale Konkurrenzfähigkeit der Liga. Diese habe zwar „sportlich in den letzten Jahren große Schritte gemacht“, wie Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic gegenüber den „kicker“ betonte, doch um an der europäischen Spitze anzukommen, „wo die spanische oder die türkische Liga sind, braucht es einen europäischen Erfolg. Der Sieg der Telekom Baskets Bonn in der Champions League im letzten Jahr war der erste große Schritt, aber es braucht auch Erfolge in der höherklassigen EuroLeague oder im Eurocup.“ Die Bayern haben dafür schon einiges getan und mit der Verpflichtung des früheren NBA-Champions Serge Ibaka für ein Ausrufezeichen gesorgt. Unter anderem kamen noch Devin Booker und Carsen Edwards von Fenerbahce Istanbul sowie mit Pablo Laso ein neuer Trainer.
Die Bonner konnten im Gegensatz zu den Bayern ihr Erfolgsteam nicht zusammenhalten. Vor allem Paris St. Germain hat bei den Telekom Baskets gewildert und mit Tyson Ward, Michael Kessens, Leon Kratzer, Sebastian Herrera, Collin Malcolm und TJ Shorts gleich sechs Spieler und mit Tuomas Lisao auch noch den Trainer geholt. Vereinspräsident Wolfgang Wiedlich sprach sogar von einem „Ausverkauf“. Insgesamt sind 13 Spieler gegangen. Zwölf wurden geholt. Ein Umbruch, der es ganz schwer machen wird, den Erfolg des Vorjahres zu wiederholen. Den amtierenden Meister aus Ulm haben dagegen „nur“ sieben Spieler verlassen. Trotzdem wird es auch für den Titelverteidiger eine Mammutaufgabe, den Erfolg vom Vorjahr zu wiederholen.
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