Champions League-Finalist Dortmund steht nach Edin Terzićs Vertragsauflösung überraschend ohne Trainer da.
Edin Terzić ist nicht länger der Trainer von Borussia Dortmund. Der Fußball-Bundesligist gab bekannt, dass Terzić um eine sofortige Vertragsauflösung gebeten habe und diesem Wunsch entsprochen worden sei. Zuvor hatten sich die Vereinsbosse Hans-Joachim Watzke, Sebastian Kehl und Lars Ricken zu einer "Elefantenrunde" am Trainingsgelände in Brackel getroffen.
In der abgelaufenen Saison erzielte der Trainer von Borussia Dortmund beeindruckende Erfolge in der Champions League und erreichte das Finale, wo das Team jedoch mit 0:2 gegen Real Madrid verlor. In der Bundesliga lief es hingegen alles andere als gut und der fünfte Platz war eine große Enttäuschung. Wer die Nachfolge des Trainers übernimmt, ist noch unklar, aber Medien spekulieren, dass Co-Trainer Nuri Şahin aufrücken könnte.
Der scheidende Trainer wandte sich in einer persönlichen Nachricht auf der Website des BVB an die Fans: „Liebe Borussen, auch wenn es mir gerade brutal weh tut, möchte ich Euch mitteilen, dass ich mit dem heutigen Tag den BVB verlassen werde. Es war eine riesige Ehre, diesen großartigen Klub zu einem DFB-Pokalsieg und zuletzt in ein Champions-League-Finale führen zu dürfen. Ich habe die Verantwortlichen nach unserem Endspiel in Wembley um ein Gespräch gebeten, weil ich nach nunmehr zehn Jahren beim BVB, davon fünf Jahre im Trainerteam und zweieinhalb Jahre als Cheftrainer, das Gefühl habe, dass der anstehende Neustart von einem neuen Mann an der Seitenlinie begleitet werden sollte." Er betonte, dass während des Entscheidungsprozesses "zwei Herzen in meiner Brust geschlagen" hätten, doch habe sich sein Grundgefühl nach intensiven Gesprächen nicht geändert. Abschließend wünschte er dem Verein alles Gute und sagte: „Ich sage nicht Goodbye, sondern auf Wiedersehen. Heja BVB!"
Als Interimstrainer hatte er die Dortmunder 2021 nach der Trennung von Lucien Favre zum Pokalsieg geführt und war anschließend durch die Verpflichtung von Marco Rose zum Technischen Direktor geworden. Ein Jahr später übernahm er nach der Trennung von Rose erneut den Cheftrainer-Posten. Die Saison verlief für den Trainer oft holprig, da die Mannschaft in vielen Spielen enttäuschende Leistungen zeigte und sowohl gegen Abstiegskandidaten als auch gegen gleichwertige Teams oft unterlegen war. Trotz anhaltender Kritik stand er lange unter dem Schutz von Vereinsboss Hans-Joachim Watzke. Zur Unterstützung erhielt er zum Liga-Restart mit Nuri Şahin und Sven Bender zwei ehemalige BVB-Profis als Assistenten, was vielerorts als Absicherung der Führungskräfte bei einer sportlichen Krise gewertet wurde. Die Situation könnte sich nun auszahlen, da Şahin als potenzieller Nachfolger gehandelt wird. Erste Erfahrungen als Trainer im Profibereich sammelte Şahin von 2021 bis 2023 beim türkischen Erstligisten Antalyaspor.
Spannungen zwischen dem Trainer und Teilen der Mannschaft wurden mehrfach berichtet. Vor dem Champions League-Finale kritisierte Abwehrchef Mats Hummels den Trainer öffentlich und zeigte sich nach den Niederlagen in der Hinrunde gegen den VfB Stuttgart sowohl in der Liga als auch im DFB-Pokal "stocksauer". Er äußerte, dass Borussia Dortmund so nicht auftreten dürfe und dass er sich in seiner Ehre gekränkt gefühlt habe, so unterwürfig und fußballerisch unterlegen auf dem Platz zu stehen. Hummels gab an, zahlreiche Verbesserungsvorschläge gemacht zu haben und war froh über die Verstärkung durch Şahin und Bender in der Winterpause. In den letzten Tagen kursierten zudem Gerüchte, dass Hummels seinen Verbleib beim BVB von der Zukunft des Trainers abhängig machen würde. So hieß es unter anderem bei mehreren Medien, dass nur eine Trennung des Trainers zu einer Vertragsverlängerung von Hummels führen könnte.
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