Mercedes-Benz in der Formel 1. Das ist eine Geschichte von legendären Siegen, dramatischen Rückschlägen und beispielloser Dominanz. Doch wie wurde aus einem Rückkehrer eine Dynastie auf Rädern?
Mercedes gab 1954 sein Debüt als Werksteam in der Formel 1 und das mit einem Knall. Der W196 war erst zum vierten Saisonlauf einsatzbereit, doch das Warten lohnte sich: Beim Grand Prix von Frankreich triumphierten Juan Manuel Fangio und Karl Kling mit einem Doppelsieg. Fangio krönte sich trotz des verspäteten Einstiegs zum Weltmeister und wiederholte dieses Kunststück 1955, unterstützt von seinem Teamkollegen Stirling Moss. Doch der tragische Unfall in Le Mans, bei dem über 80 Menschen ums Leben kamen, führte zum Rückzug von Mercedes aus dem Motorsport. Mercedes verschwand vorerst.
Erst vier Jahrzehnte später kehrte der Stern zurück, zunächst als Motorenlieferant. Von 1995 bis 2014 rüstete Mercedes das McLaren-Team aus. Mit Fahrern wie Mika Häkkinen und Lewis Hamilton feierte man drei Fahrertitel und einen Konstrukteurstitel. 2009 kam der Durchbruch als Triebwerkspartner von Brawn GP: Das Team dominierte mit dem berüchtigten Doppeldiffusor die Saison und gewann beide Titel.
2010 wurde aus Brawn GP das neue Mercedes-Werksteam. Mit Michael Schumacher und Nico Rosberg am Steuer tat man sich jedoch schwer. Es gab zwar achtbare Platzierungen, aber keinen Sieg bis zum China-GP 2012, als Rosberg Mercedes den ersten Werksieg seit 1955 bescherte. Trotzdem blieb die Performance insgesamt hinter den Erwartungen zurück.
Mit dem Reglementwechsel im Jahr 2014 zur Hybridära änderte sich alles. Mercedes beherrschte die neue Technologie wie kein anderes Team. Hamilton und Rosberg dominierten die Saison mit 16 Siegen aus 19 Rennen. Damit legte Mercedes den Grundstein für eine beispiellose Erfolgsserie. Acht Konstrukteurs-Titel in Folge und sieben Fahrertitel, sechs davon durch Lewis Hamilton, zementierten den Mythos Mercedes.
Hamiltons dritte bis siebte Weltmeisterschaft, Rosbergs einziger Titel 2016 und emotionale Höhepunkte wie der Sieg in Monaco 2019 nach dem Tod von Niki Lauda: Diese Jahre waren geprägt von Siegen und Emotionen. 2020 erreichte Mercedes den Zenit: Hamilton gewann elf der 17 Rennen und das Team sicherte sich den achten Konstrukteurstitel in Folge.
Mit Red Bull und Max Verstappen kehrte die Spannung zurück. Ein packendes Duell auf Augenhöhe gipfelte im umstrittenen Finale von Abu Dhabi: Verstappen holte den Fahrertitel, Mercedes zumindest den Konstrukteurs-Pokal. Es war das letzte Jahr der Dominanz.
2022 brachte nicht nur ein neues Reglement, sondern auch unerwartete Probleme mit sich. Das berüchtigte Porpoising erschwerte Fahrern wie Hamilton und Neuzugang George Russell die Arbeit. Der erste Saisonsieg durch Russell kam spät in Brasilien. 2023 folgte dann der Tiefpunkt: kein einziger Rennsieg. Trotzdem rettete sich das Team auf Rang zwei der Konstrukteurswertung.
Das Jahr 2024 begann mit einem Paukenschlag: Hamilton kündigte seinen Wechsel zu Ferrari an. Auf der Strecke war Mercedes unbeständig und landete am Saisonende nur auf Platz vier. Zwei Siege von Russell und Hamilton konnten die Enttäuschung kaum mildern.
2025 markiert einen Neuanfang. Nach dem Abschied von Hamilton rückt Nachwuchsstar Andrea Kimi Antonelli ins Team. Der Italiener ist seit 2019 im Nachwuchsprogramm von Mercedes, debütierte 2024 in Monza im freien Training und startet nun Seite an Seite mit George Russell in die Zukunft.
Die Ära Hamilton ist vorbei, doch mit Antonelli hat Mercedes ein vielversprechendes Talent in der Startaufstellung. Ob die Silberpfeile wieder an ihre goldene Hybrid-Ära anknüpfen können, wird sich in der Saison 2025 zeigen, in der mit frischem Wind und ehrgeizigem Fahrplan gestartet wird.
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