Anlässlich der Europameisterschaft in Deutschland haben wir eine historische Serie über die vergangenen Europameisterschaften vorbereitet. Hier ist der zweite Teil, der sich auf die Europameisterschaft 1964 in Spanien konzentriert.
Die zweite Europameisterschaft wurde 1964 in Spanien ausgetragen. Wie bei der ersten Austragung wurde auch diese Endrunde mit nur vier Nationen ausgetragen, allerdings hatten sich bereits in der Qualifikation deutlich mehr Verbände angemeldet als vier Jahre zuvor.
Die Europameisterschaft 1964 wurde nach dem gleichen System ausgetragen wie die Premiere vier Jahre zuvor. Über zwei Jahre ermittelten die Teilnehmer im K.o.-System mit Hin- und Rückspiel vier Halbfinalisten, die vom 17. bis 21. Juni 1964 in Spanien die Endrunde bestritten. Auch hier kam das K.o.-System zur Anwendung, allerdings wurde auf ein Rückspiel verzichtet.
Deutschland hatte als einziges Land kein Interesse. Die EM 1964 bewies, dass sich die Idee durchgesetzt hatte. Von den damals 33 Verbänden der UEFA nahmen bereits 29 teil. Nur Deutschland verzichtete erneut aus purem Desinteresse. Für Bundestrainer Sepp Herberger war der Wettbewerb nach wie vor reine Zeitverschwendung. Die anderen Länder, die nicht teilnahmen, hatten entweder politische Gründe (Zypern, Schottland) oder mangelnde finanzielle Mittel (Finnland). Auch Griechenland zog sich während des Turniers zurück, weil es nicht in Albanien antreten wollte.
Die größte Überraschung der Qualifikation war zweifellos der Sieg Luxemburgs gegen die Niederlande in der ersten Runde. Bei der EM-Endrunde in Spanien waren es vor allem die spielbestimmenden Mittelfeldspieler der Gastgeber, die auf sich aufmerksam machten.
Die Qualifikation für die Europameisterschaft 1964 wurde zur Bühne für den dänischen Stürmer und Kapitän Ole Madsen. Der kleine, aber pfeilschnelle dänische Stürmer erzielte während des gesamten Turniers elf Tore und wurde im selben Jahr zum dänischen Spieler des Jahres gewählt.
Ein denkwürdiges Ereignis bei der EM 1964 war das Ausscheiden der Niederlande gegen den Fußballzwerg Luxemburg. Nach einem 1:1-Unentschieden im Hinspiel gewann Luxemburg das Rückspiel im Rotterdamer De Kuip-Stadion mit 1:2 und sorgte damit für das vorzeitige Aus der Niederlande, die vom deutschen Trainer der Luxemburger, Robert Heinz, betreut wurden.
Für Luxemburg endete die Reise in der zweiten und entscheidenden Qualifikationsrunde gegen Dänemark. Die Dänen setzten sich nach zwei Unentschieden erst im dritten Spiel gegen Luxemburg durch. Das Entscheidungsspiel war damals notwendig, da das Elfmeterschießen erst in den 1970er Jahren eingeführt wurde. In der letzten Qualifikationsrunde setzten sich Dänemark, Spanien, Ungarn und die Sowjetunion gegen Luxemburg, Irland, Frankreich und Schweden durch.
Die Halbfinalpartien der EM 1964 fanden am 17. Juni 1964 statt. Das erste Halbfinale wurde um im Santiago Bernabeu in Madrid angepfiffen. Gastgeber Spanien gewann die Begegnung gegen Ungarn mit 2:1 nach Verlängerung. Im zweiten Halbfinale, das im Anschluss an die Partie ebenfalls im Camp Nou in Barcelona stattfand, setzte sich die Sowjetunion gegen Dänemark durch. Am 20. Juni erreichten die Ungarn in Barcelona den dritten Platz mit einem 3:1-Sieg. Einen Tag später wurde das Finale angepfiffen.
Die finale Entscheidung wurde im Stadion Santiago Bernabeu herbeigeführt. Die Endrunde brachte das Aufeinandertreffen jener Teams, deren Begegnung bei der EM-Qualifikation 1960 ins Wasser fiel. Damals weigerten sich die Spanier noch, gegen die Sowjetunion anzutreten, aber diesmal konnte die Partie nicht verhindert werden. Im Finale nutzte Spanien den Heimvorteil und setzte sich mit einem 2:1-Sieg nach Verlängerung durch, wodurch die Titelverteidigung der Sowjetunion verhindert wurde. Der herausragende Spieler der Spanier war Mittelfeldmann Luis Suarez, der das Fehlen von Stars wie Alfredo di Stefano,Francisco Gento oder Luis del Sol vergessen machte.
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