Nach den beiden Testspielsiegen gegen Frankreich und die Niederlande hat Bundestrainer Julian Nagelsmann die Tür zum EM-Kader fast geschlossen. „Wenn alle gesund bleiben und weiter so gut spielen, werden wir im Sommer sicher nicht zehn Spieler austauschen. Eigentlich auch nicht fünf, vielleicht ein oder zwei - plus die Verletzten“, sagte Nagelsmann nach dem 2:1-Sieg gegen die Niederlande am Dienstagabend in Frankfurt.
Für erfahrene Nationalspieler wie Leon Goretzka und Serge Gnabry vom FC Bayern München oder Mats Hummels, Niklas Süle und Julian Brandt von Borussia Dortmund sind die Chancen auf eine EM-Teilnahme stark gesunken. „Die Botschaft an diese Spieler ist, dass wir bisher gute Leistungen gezeigt haben und dass sie Vollgas geben müssen, um noch eine Chance zu haben. Am Ende müssen sie besser sein als jeder andere, der jetzt im Kader steht, egal in welcher Rolle“, sagte Nagelsmann.
Natürlich könne bis zum Beginn der EM-Vorbereitung im kommenden Sommer noch einiges passieren. „Leider verletzen sich immer noch Spieler. Und der eine oder andere wird den Schwung nicht mehr mitnehmen können, weil er nicht mehr fit ist“, sagte der Trainer.
Der gesperrte Bayern-Profi Leroy Sane wird aber einen der 23 Kaderplätze erhalten. „Er ist außergewöhnlich gut. Er weiß, was es heißt, eine Heim-EM zu spielen. Er muss sich in diese funktionierende Gruppe einfügen. Ich bin überzeugt, dass Leroy seine Qualitäten hundertprozentig in den Dienst der Mannschaft stellen wird. Und darauf werden wir nicht verzichten, wenn er gesund ist“, betonte Nagelsmann.
Sane hatte die Nationalmannschaft am Dienstag im Quartier in Frankfurt besucht und war auch beim Spiel dabei. Nagelsmann kündigte an, den 28-Jährigen demnächst in München zu einem Essen zu treffen und mit ihm über seine Rolle bei der EM zu sprechen. Sane muss noch ein weiteres Testspiel aussetzen, bevor er am 7. Juni gegen Griechenland, eine Woche vor dem Eröffnungsspiel gegen Schottland, wieder für die DFB-Elf auflaufen kann.
Nagelsmann darf insgesamt 20 Feldspieler und drei Torhüter für die EM-Endrunde nominieren. Zum Auftakt des Turnierjahres hatte er insgesamt 26 Spieler eingeladen. Torhüter Manuel Neuer und Debütant Jan-Niklas Beste mussten nach Trainingsverletzungen absagen. Der ebenfalls erstmals nominierte Bayern-Youngster Aleksandar Pavlovic musste wegen einer Mandelentzündung für den gesamten Lehrgang absagen.
Zur Frage seiner personellen Zukunft äußerte sich Nagelsmann nach dem zweiten Sieg im zweiten großen EM-Test unverändert. „Das hat mit den beiden Spielen nichts zu tun, zumindest nicht von meiner Seite. Ich bleibe entspannt, ich habe dazu schon viel gesagt. Wir sollten uns auf das konzentrieren, was jetzt wichtig ist, nämlich die Spiele. Alles andere ist zweitrangig.“
Der Vertrag von Nagelsmann, der die DFB-Auswahl im vergangenen September übernommen hatte, läuft nach der Heim-EM im Sommer aus. Immer wieder war über Verhandlungen über eine Verlängerung spekuliert worden. Nagelsmann hatte sich vor dem Turnier Klarheit über seine Zukunft gewünscht. DFB-Präsident Bernd Neuendorf betonte jedoch, dass der Verband mit dem Bundestrainer sehr zufrieden sei.
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