In einem intensiven Duell gegen die Niederlande erkämpfte sich die deutsche Nationalmannschaft nach einem frühen Schock ein 2:2-Unentschieden. Dank eines Premierentreffers von Deniz Undav und viel Leidenschaft bleibt die DFB-Elf Tabellenführer.
Es war ein Abend, der furios begann, sich zu einem echten Arbeitssieg entwickelte und mit einem leistungsgerechten 2:2 endete. In Amsterdam zeigte die deutsche Nationalmannschaft von Trainer Julian Nagelsmann eine kämpferisch starke Leistung und sicherte sich trotz defensiver Wackler einen Punkt. Nach dem schnellsten Gegentor der letzten 50 Jahre erkämpfte sich die DFB-Elf durch ein Premierentor von Deniz Undav ein verdientes Unentschieden gegen die Niederlande.
Die DFB-Auswahl, die sich nach der Gala gegen Ungarn (5:0) vor wenigen Tagen als souveräner Tabellenführer in die Oktober-Spiele verabschiedete, geriet in Amsterdam früh unter Druck. Bereits in der zweiten Minute brachte Tijjani Reijnders die Niederländer in Führung und die deutsche Hintermannschaft in Verlegenheit. Nach einem weiten Abschlag von Bart Verbruggen und einem klugen Zusammenspiel von Brian Brobbey und Ryan Gravenberch stand Reijnders frei vor dem Tor und ließ Marc-Andre ter Stegen keine Chance. Es war das schnellste Gegentor einer deutschen Mannschaft seit dem WM-Finale 1974, als Johan Neeskens nach 86 Sekunden traf.
Dass die Niederländer im Umschaltspiel brandgefährlich sind, hatte Nagelsmann bereits vor der Partie betont. Doch diese Warnung schien in der Amsterdamer Johan-Cruyff-Arena verpufft zu sein. Immer wieder offenbarten sich große Lücken in der deutschen Abwehr, die den Gastgebern einfache Konter ermöglichten. Vor allem Nico Schlotterbeck und Jonathan Tah hatten Mühe, das Geschehen unter Kontrolle zu halten und sahen beide früh Gelbe Karten. Auch das zentrale Mittelfeld mit Robert Andrich und Pascal Groß tat sich schwer, Struktur ins Spiel zu bringen und die Defensive zu stabilisieren.
Aber die deutsche Mannschaft hat gezeigt, dass sie sich unter Nagelsmann weiterentwickelt hat. Vor einem Jahr, als noch Hansi Flick an der Seitenlinie stand und die Mannschaft nach dem 1:4 gegen Japan auseinanderfiel, hätte man wohl eine deutliche Niederlage befürchtet. Doch diesmal kämpfte sich das Team zurück, angetrieben von den beiden Jungstars Florian Wirtz und Jamal Musiala, die sich einmal mehr als kreative Dreh- und Angelpunkte erwiesen.
Den Ausgleich verdankte die deutsche Mannschaft einem kollektiven Fehler der Niederländer. Musiala fing einen schwachen Pass seines ehemaligen Mannschaftskameraden Matthijs de Ligt ab, Kai Havertz und Deniz Undav spielten den Ball zu Wirtz, dessen Schuss Verbruggen noch abwehren konnte. Doch Undav stand goldrichtig und erzielte in seinem vierten Länderspiel sein erstes Tor für die deutsche Nationalmannschaft. Es war ein wichtiger Moment für den Stürmer, der den verletzten Niclas Füllkrug ersetzte.
Noch vor der Pause schlug die deutsche Elf erneut zu: David Raum bediente Kimmich, der aus kurzer Distanz sein siebtes Tor im DFB-Trikot erzielte. Doch die Freude über die Führung währte nicht lange, denn kurz nach der Pause glichen die Niederländer erneut aus. Brobbey setzte sich stark gegen Schlotterbeck durch und bediente Dumfries, der nur noch einschieben musste.
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Havertz hätte beinahe für die erneute deutsche Führung gesorgt, vergab aber ebenso wie David Raum, dessen Kopfball knapp das Tor verfehlte. Es blieb ein intensiver Schlagabtausch, in dem beide Mannschaften keinen Zentimeter preisgaben, auch körperlich wurde es teilweise ruppig.
Am Ende konnte die DFB-Elf froh sein, einen Punkt mit nach Hause genommen zu haben. Vor allem in der Defensive gab es noch viel zu tun, aber Leidenschaft und Einsatz stimmten. So geht die Mannschaft optimistisch in die nächsten Spiele gegen Bosnien-Herzegowina und erneut die Niederlande, in denen der Einzug ins Viertelfinale in greifbare Nähe rückt.
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