Der Lagos de Covadonga wartet

Die 16. Etappe der Vuelta a Espana 2024 führt das Peloton zu den legendären Lagos de Covadonga. Nach 181,3 Kilometern endet die Etappe mit einer epischen Bergankunft, die den Fahrern alles abverlangen wird.

Die 16. Etappe der Vuelta a Espana verspricht ein episches Finale. Nach 181,3 Kilometern erreicht das Peloton die legendären Lagos de Covadonga, ein Anstieg, der zum 23. Mal Teil der Spanien-Rundfahrt ist und als einer der schwersten der diesjährigen Austragung gilt. Dieser „Especiale“-Anstieg ist nach dem Cuitu Negru auf der 15. Etappe der zweite dieser Kategorie bei der diesjährigen Vuelta.

Der Start erfolgt in Luanco und die Strecke führt das Peloton zunächst über Gijon, das älteren deutschen Fußballfans noch ein Begriff sein dürfte. Der erste ernsthafte Test wartet bei Kilometer 70 mit dem Anstieg zum Mirador del Fito, einem 7,1 Kilometer langen Anstieg der Kategorie 1 mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,9 Prozent. Fahrer, die schlecht aus dem Ruhetag kommen oder bereits angeschlagen sind, werden hier schnell in Schwierigkeiten geraten.

Nach einer Schleife über Arriondas erreicht das Peloton die Ortschaft Cangas de Onís bei Kilometer 96,4. Von hier aus führt die Strecke in einer 60 Kilometer langen Schleife nach Süden, in deren Mitte der Anstieg zur Collada Llomena liegt. Dieser Anstieg der 1. Kategorie ist 7,6 Kilometer lang und hat eine durchschnittliche Steigung von 9,3 Prozent, mit Rampen bis zu 14 Prozent. Auf der Passhöhe auf 1.033 Metern warten nicht nur Bergwertungspunkte, sondern auch Bonussekunden.

Nach der Rückkehr nach Cangas de Onís bei Kilometer 159,3 folgt ein Zwischensprint, bevor der letzte und entscheidende Anstieg zu den Lagos de Covadonga beginnt. Der 12,5 Kilometer lange Anstieg weist eine durchschnittliche Steigung von 6,9 Prozent auf, was jedoch über die wahre Härte des Abschnitts hinwegtäuscht. Während die ersten Kilometer noch moderat sind, wird die Steigung bald zweistellig. Nach sieben Kilometern gibt es eine kurze Verschnaufpause, bevor es wieder steil wird. Die letzten Kilometer sind zwar etwas leichter, aber nach einer so anstrengenden Etappe schmerzt jeder Meter.

Die Lagos de Covadonga und die Collada Llomena waren zuletzt 2021 Teil der Vuelta, als sich Primoz Roglic und Egan Bernal an der Collada Llomena absetzten. Roglic, der damals mehr als 60 Kilometer an der Spitze fuhr, gewann schließlich die Etappe.

Favoriten

Was:	Vuelta a Espana – 16. Etappe
Wann:	03.09.2024, 12:50 Uhr
Wo:	Spanien
TV/Stream:	Eurosport
Quoten:	Roglic 4.50, Mas 10.00, Poole 12.00

Nach dem etwas enttäuschenden Kampf um das Rote Trikot auf der 15. Etappe, bei dem es keine großen Zeitabstände gab, könnte die 16. Etappe an den Lagos de Covadonga die Entscheidung bringen. Primoz Roglic (Red Bull-Bora-Hansgrohe) konnte aufgrund einer Zeitstrafe wegen unerlaubten Windschattenfahrens nicht so viel Zeit auf Ben O`Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) gutmachen wie erhofft und verlor sogar Zeit auf Enric Mas (Movistar). Mas fuhr am Cuitu Negru sein eigenes Tempo, brach nicht ein und konnte wieder aufschließen, ein gutes Zeichen für den Spanier.

 Auch Richard Carapaz (EF Education-EasyPost), bekannt für seine Stärke in der dritten Woche, ist ein Kandidat, den man im Auge behalten sollte. Ob diese Fahrer jedoch um den Etappensieg kämpfen werden, ist fraglich. Sollte es Decathlon AG2R La Mondiale nicht gelingen, das Tempo hochzuhalten und andere Teams aktiv die Verfolgung aufzunehmen, könnte eine Ausreißergruppe mit kletterstarken, aber für die Gesamtwertung ungefährlichen Fahrern den Etappensieg unter sich ausmachen.

Kletterer wie Marc Soler (UAE Team Emirates), Jay Vine (UAE Team Emirates) oder Max Poole (Team DSM-Firmenich PostNL) könnten hier ihre Chance nutzen. Auch Michael Woods (Israel-Premier Tech) und Eddie Dunbar (Jayco Alula) dürfen sich hier Hoffnungen machen, ebenso wie Pablo Castrillo (Kern Pharma), der Shootingstar dieser Vuelta.

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