Was in Spanien der Clasico zwischen Real und Barcelona ist, ist in Deutschland der Klassiker zwischen Bayern München und Borussia Dortmund. Die Nummer eins gegen die Nummer zwei der ewigen Bundesligatabelle. Das waren die bisherigen Highlights.
An diesem Wochenende ist es mal wieder so weit. Borussia Dortmund empfängt den FC Bayern München zum deutschen Klassiker. Die beiden Klubs standen sich wettbewerbsübergreifend schon 135 Mal gegenüber. 110 Duelle davon fanden im deutschen Oberhaus statt. Die Bayern haben mit 54 Siegen, 30 Unentschieden und 26 Niederlagen die Nase vorne. Das sind die Duelle, die am meisten in Erinnerung geblieben sind:
Der FC Bayern hat gerade erst mit 1:2 gegen Leverkusen verloren und die Tabellenführung an Borussia Dortmund abgegeben. Für die Bosse ein Rückschlag zu viel. Es folgte die Trennung von Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel übernahm. Sein Debüt feierte der Fußballlehrer ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub aus Dortmund. Es sollte ein Traum-Einstand werden, denn der Klassiker war bereits nach 23 Minuten entschieden. Nach einem Patzer von Gregor Kobel im Tor der Dortmunder sowie einem Doppelpack von Thomas Müller führte der Rekordmeister bereits mit 3:0. Kingsley Coman machte n der 50. Minute endgültig den Deckel drauf. Der BVB kam zwar noch auf 4:2 heran, gab die Tabellenführung aber umgehend wieder an die Bayern ab. Zwar holte sich Schwarz-Gelb im weiteren Saisonverlauf die Tabellenspitze zurück, doch am letzten Spieltag daheim gegen Mainz gab man die Schale durch ein 2:2-Unentschieden noch tragisch aus der Hand. So nah war der BVB lang nicht mehr dran am Titelgewinn.
Ein weiteres Highlight gab es am 9. November 2002 als sich der FCB im eigenen Stadion mit 2:1 durchsetzen konnte. Der BVB gastierte als amtierender Meister in München, ging durch Jan Koller sogar mit 1:0 in Führung. Die Bayern drehten die Partie in der zweiten Halbzeit binnen sechs Minuten durch Tore von Roque Santa Cruz und Claudio Pizarro. Zu viel für BVB-Keeper Jens Lehmann, der nach heftigen Beschwerden mit Gelb-Rot vom Platz musste. Problem für die Dortmunder: Das Wechselkontingent war bereits ausgeschöpft und so musste Torschütze Koller ins Tor. Der Tscheche hielt seinen Kasten ab der 66. Minute sauber. Den Rückstand konnte Schwarz-Gelb in Unterzahl jedoch nicht mehr drehen. Meister wurden am Ende die Bayern mit 17 Punkten Vorsprung auf den Titelverteidiger.
Ein Klassiker ohne sportliche Brisanz gab es in der Rückrunde der Saison 1998/99. Die Bayern gingen als Tabellenführer mit 17 Punkten Vorsprung auf Leverkusen in den Spieltag. Dortmund war Vierter und längst raus aus dem Titelrennen. Der BVB ging im eigenen Stadion bis zur Halbzeit mit 2:0 in Führung. Die Bayern glichen in Durchgang zwei aus. Unvergessen ist die Partie dennoch, denn Oliver Kahn im Kasten des Rekordmeisters sorgte gleich zweimal für Aufreger. Erst knabberte er am Ohr von BVB-Stürmer Heiko Herrlich, wenig später sprang er in Kung-Fu-Manier mit ausgestrecktem Bein Stephane Chapuisat entgegen. Meister wurden wieder die Bayern, die den 1. FC Kaiserslautern ablösten.
Gelb gegen Rot hieß es auch am 7. April 2001. Nicht nur aufgrund der Trikotfarbe. Es war ein hitziges Duell im Signal-Iduna-Park, das mit einem 1:1-Unentschieden endete. Der Klassiker ging als kartenreichste Partie in die Bundesliga-Geschichte ein. Zehnmal gab’s Gelb, einmal Gelb-Rot und zweimal glatt Rot. Lediglich Roque Santa Cruz sah aus Bayerns Startelf keinen Karton. Nach dem Spiel trennten die Bayern, Schalke, Leverkusen und Dortmund nur ein Punkt in der Tabelle. Das Saisonfinale war nicht weniger dramatisch. Sergej Barbarez erzielte in der 90. Minute im Volkspark das 1:0 für den HSV gegen die Bayern. Patrick Andersson gelang in der vierten Minute der Nachspielzeit der Ausgleich. Die Bayern waren Meister. Für die bereits auf dem Feld jubelnden Schalker blieb nur der Titel „Meister der Herzen“.
Am 31. März 2018 erlebten die Dortmunder in München eine echte Abreibung. Mit 0:6 kam Schwarz-Gelb in der Allianz Arena unter die Räder. Es war die höchste Klatsche für die Borussia seit 56 Jahren und der Beginn einer beispiellosen Negativserie in München. In den darauffolgenden Jahren lief es nicht wirklich besser. Es folgte ein 0:5, ein 0:4 und ein 2:4 aus Dortmunder Sicht.
Ein weiteres denkwürdiges Spiel gab es am 28. April 2015 im DFB-Pokal. Die Bayern gehen im Halbfinale durch Robert Lewandowski in Führung. Pierre-Emerick Aubameyang rettete den BVB mit dem Ausgleich in die Verlängerung. Nachdem diese torlos blieb, ging es ins Elfmeterschießen und dann wurde es kurios. Sowohl Philipp Lahm als auch Xabi Alonso rutschten beim Schuss aus und ballerten vom Punkt aus daneben. Mario Götzes Schuss wurde von Mitchell Langerack gehalten und Manuel Neuer traf lediglich die Querlatte. Alle Bayern-Profis verschossen ihre Elfmeter. Beim BVB lediglich Mats Hummels. Am Ende stand’s 2:0 nach Elfmeterschießen für den BVB, der im Finale gegen Wolfsburg den Kürzeren zog.
Ein ungleiches Duell war die Partie am 27. November 1971. Es war die letzte Saison der Bayern vor dem Umzug ins Olympiastadion. Zu dieser Zeit dominierte der FCB die Bundesliga und Dortmund stieg als Tabellen-17. ab. Eine heftige Klatsche kassierte die Borussia dabei im Grünwalder-Stadion, als sie von den Bayern mit 1:11 nach Hause geschickt wurden. Es ist bis heute der höchste Sieg in der Bundesligageschichte der Münchner.
In der Saison 2011/12 sah es ganz danach aus, als wäre die Wachablösung im deutschen Fußball vollzogen. Der BVB krönte sich zum zweiten Mal in Folge zum Deutschen Meister. Im folgenden Pokalfinale führte man die Bayern mit 5:2 vor. Dortmund sicherte sich das Double, die Bayern verloren auch noch das Finale dahoam in der UEFA Champions League gegen Chelsea. Es sollte der Wendepunkt aus Sicht der Münchner werden.
Nur ein Jahr später haben es die Bayern wieder ins Finale der UEFA Champions League geschafft. Und der Gegner damals war ausgerechnet Borussia Dortmund. Im Wembley-Stadion von London gelang den Münchnern die große Revanche. In einer packenden Partie stand es kurz vor Schluss durch Tore von Mario Mandzukic und Ilkay Gündogan 1:1. In die Verlängerung sollte es jedoch nicht gehen, denn Arjen Robben erlöste die Bayern nach Vorlage von Franck Ribery in der 89. Minute mit dem 2:1-Siegtreffer. Die alten Kräfteverhältnisse waren wiederhergestellt.
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