Bei den Italian Open wird im Finale der Frauen Coco Gauff auf Jasmine Paolini treffen. Dabei hofft Paolini auf ihren ersten Titel des Jahres im eigenen Stadion.
Coco Gauff spielt sich mit beeindruckender Konstanz durch die Sandplatzsaison. Schon in Madrid hatte sie das Finale erreicht, nun folgte der nächste Coup in Rom. Nach fünf Siegen steht die Amerikanerin erstmals im Endspiel der Italian Open, als erste US-Spielerin seit Serena Williams 2016. Im Halbfinale wartete mit Zheng Qinwen eine besonders harte Gegnerin. Die Partie entwickelte sich zu einem Marathon und ging über 3 Stunden und 32 Minuten, die längste Partie auf der WTA-Tour in diesem Jahr und gleichzeitig die längste in Gauffs bisheriger Karriere. Mit 7:6, 4:6, 7:6 rang sie die Chinesin in einem intensiven Kräftemessen nieder. Dabei musste sie 15 Doppelfehler verkraften, bewies aber in den entscheidenden Momenten Nervenstärke und große Widerstandskraft.
Nicht zum ersten Mal in Rom tat sich Gauff zunächst schwer. Vor allem mit dem langsamen Platz und dem schweren Ball. Doch die Nummer vier der Setzliste biss sich durch und holte sich ihr Finalticket. Die Bilanz spricht für sie: Bereits vier Siege gegen Top-10-Spielerinnen auf Sand hat sie in diesem Jahr eingefahren.
Für Jasmine Paolini ist der Finaleinzug in Rom ein historischer Erfolg. Als erste Italienerin seit Sara Errani 2014 steht sie im Endspiel ihres Heimturniers und das sowohl im Einzel als auch im Doppel. Damit schreibt sie nicht nur Geschichte, sie steht auch vor einem ganz besonderen Wochenende: Der letzte Heimsieg in Rom liegt bereits vier Jahrzehnte zurück.
Im Halbfinale traf Paolini auf die Amerikanerin Peyton Stearns. Die Italienerin geriet früh mit 1:4 ins Hintertreffen, konnte aber zwei Satzbälle abwehren und übernahm dann das Kommando. Sie gewann 12 der letzten 14 Spiele und sicherte sich so den Einzug ins Finale mit einer beeindruckenden Aufholjagd. Neben ihrer gewohnt soliden Defensive überzeugte Paolini mit kraftvollen Grundschlägen, darunter mehrere Winner jenseits der 140 km/h.
Die Form stimmt: In Rom zeigt sich Paolini konstant, kämpferisch und taktisch klug. Auch körperlich wirkt die 29-Jährige bereit für den vielleicht größten Moment ihrer Karriere. Nicht nur wegen der sportlichen Leistung, sondern auch durch die Unterstützung des heimischen Publikums könnte sie zur Heldin eines ganzen Landes werden.
Die Rollen sind vor dem Finale klar verteilt. Gauff bringt mehr Endspielerfahrung mit und verfügt über ein druckvolleres Spiel. Ihre Rückhand gilt als eine der besten der Tour, und wenn sie ihren Aufschlag stabilisiert, ist sie nur schwer zu schlagen. Paolini hingegen kommt mit dem Heimvorteil, der Euphorie und einem kürzlich errungenen Sieg gegen Gauff in Stuttgart im Gepäck.
Die Statistik spricht mit 2:1 für Gauff, doch der letzte Vergleich ging klar an Paolini. In Rom, mit dem Publikum im Rücken, könnte sie genau das Selbstvertrauen haben, um die Überraschung zu schaffen. Für Gauff wäre ein Titelgewinn der nächste Meilenstein auf ihrem Weg zur Dominanz auf Sand und ihr zweiter Titelsieg in diesem Jahr. Für Paolini wäre es einer der größten Erfolge ihrer Karriere und ein emotionaler Triumph in der eigenen Heimat.
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