In der UEFA-Champions-League-Saison 2003/2004 schaffte RC Deportivo La Coruna das Unmögliche. Die Spanier lieferten nach einer 1:4-Hinspielniederlage im Rückspiel gegen den AC Mailand ein Comeback für die Geschichtsbücher ab.
Die Nacht von Riazor wird niemand so schnell vergessen. Nach einer bitteren 1:4-Niederlage im Hinspiel kehrten die Galicier ins heimische Stadion zurück, um das Unmögliche möglich zu machen. Die Drei-Tore-Hürde zu überwinden und den großen, mit Stars gespickten AC Mailand aus dem Turnier zu werfen. Das Publikum war da, das Wetter perfekt, das Stadion kochte - es war angerichtet.
Die ersten Minuten waren ein Statement. Deportivo ließ keinen Zweifel daran, dass sie hier und heute keine Gefangenen machen würden. Schon nach fünf Minuten jubelte das Stadion: Walter Pandiani traf zum 1:0 und versetzte das Publikum in Ekstase. Eine kluge Drehung, ein eiskalter Abschluss durch die Beine von Maldini. Der Uruguayer ließ Milans Abwehrchef alt aussehen. Von da an schien das Spiel wie im Rausch zu sein, und die Gastgeber spielten, als gäbe es kein Morgen mehr.
Milan kam nicht mehr ins Spiel, während Deportivo seine Angriffsmaschinerie mit aller Macht anwarf. Alles lief über die Flügel, jeder Ball wurde auf direktem Weg in den Strafraum gebracht, Milan wusste weder ein noch aus. Dann, nach 35 Minuten, der nächste Nadelstich. Valeron setzte sich in der Luft durch und köpfte das 2:0. Das Riazor bebte und plötzlich schien die Aufholjagd nicht mehr nur ein Traum zu sein.
Milan, völlig verunsichert und schwerfällig, verlor die Kontrolle. Gerade als die Italiener glaubten, sich in die Halbzeitpause retten zu können, schlug Deportivo erneut zu. Kurz vor der Pause entwischte Luque seinem Bewacher und schoss den Ball gnadenlos in die Maschen. Drei zu null, der Rückstand aus dem Hinspiel war wettgemacht und das Stadion kochte. Auf dem Platz herrschte Chaos, Milan wirkte wie ein angeschlagener Boxer, dem die Luft ausgeht.
Bei diesem Spielstand war alles offen, doch Deportivo ließ sich nicht beirren. Ihre Energie und ihr Kampfgeist übertrafen alle Erwartungen an diesem magischen Abend. Die Spannung war greifbar und alle wussten: Hier kann Historisches passieren.
Nach der Pause versuchte Milan, sich wieder zu fangen, doch die Italiener fanden an diesem Abend einfach keinen Zugriff auf das Spiel. Zwar versuchten sie, die Kontrolle über das Spiel zurückzugewinnen, doch wirklich gefährlich wurden sie nur selten. Tomasson vergab eine gute Chance, und als Trainer Ancelotti den sonst so spielbestimmenden Pirlo vom Feld nahm, schien endgültig der Wurm drin zu sein.
Milan fand einfach kein Mittel mehr gegen die entschlossene Defensive der Spanier, und so tickte die Uhr unerbittlich dem Schlusspfiff entgegen. Die Frage war nur noch, ob Deportivo den letzten, entscheidenden Treffer erzielen würde und sie taten es.
In der 76. Minute war es dann soweit. Der eingewechselte Fran, der sich geschickt im Strafraum freigespielt hatte, traf nach einer Flanke zum 4:0. Dida war machtlos, das Stadion explodierte förmlich. Milan war geschlagen, Deportivo im Halbfinale - und die Legende von Riazor war geboren.
Dieser magische Abend ging in die Geschichtsbücher der UEFA Champions League ein. Deportivo La Coruna gelang es als erstem Team, einen Drei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel zu drehen und den Favoriten aus dem Turnier zu werfen. 90 Minuten reichten, um aus einer Hoffnung ein Fußballmärchen zu machen. Und während Milan enttäuscht die Heimreise antreten musste, feierte Deportivo ein Fest, an das man sich noch lange erinnern wird.
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