Mit 602 Bundesligaeinsätzen für einen einzigen Klub ist Karl-Heinz „Charly“ Körbel nicht nur Vereinslegende von Eintracht Frankfurt, sondern eine Ikone des deutschen Fußballs.
Die Verbindung zwischen Eintracht Frankfurt und Karl-Heinz Körbel steht wie kaum eine andere für Vereinstreue im deutschen Fußball. Von seinem Debüt gegen Gerd Müller bis zu seinem letzten Spiel war Körbel über 18 Jahre fester Bestandteil der Bundesliga und stellte mit 602 Bundesligaspielen, die er alle im Trikot der Eintracht absolvierte, einen bis heute unerreichten Rekord auf.
Trotz Angebote anderer Vereine blieb Körbel den Frankfurtern treu, sogar in schwierigen Phasen, wie Mitte der 1980er Jahre, als viele Leistungsträger den Klub verließen. Seine Treue war jedoch nie blind: „Treu, aber nicht treudoof“, wie Körbel selbst sagt.
Als Spieler war Körbel vor allem für seine kompromisslose und faire Spielweise als Manndecker bekannt. Gerd Müller lobte ihn als „richtig guten Verteidiger mit starkem Kopfballspiel“. Trotz seiner defensiven Rolle erzielte Körbel in der Bundesliga auch zehn Tore in einer Saison, meist per Elfmeter. Sein „wichtigster Treffer“ war der Ausgleich am letzten Spieltag 1989 gegen Hannover. Die Eintracht rettete sich in die Relegation und hielt die Klasse.
Nach dem Karriereende wurde Körbel zunächst Co-Trainer, dann Chefcoach und später wieder entfernt. Eine Rückkehr um jeden Preis kam für ihn nicht infrage. Erst Felix Magath holte ihn mit den Worten „Karl-Heinz, du gehörst zur Eintracht“ endgültig zurück. Seitdem ist er aus dem Verein nicht mehr wegzudenken.
Charly Körbel hat als Spieler einige der größten Erfolge von Eintracht Frankfurt mitgestaltet. Vier DFB-Pokalsiege, darunter das entscheidende Tor 1975 gegen den MSV Duisburg, und der UEFA-Cup-Sieg 1980 zählen zu seinen Höhepunkten. Auch gegen den FC Bayern München war die Eintracht mit Körbel oft erfolgreich, etwa beim legendären 6:0-Sieg im Jahr 1975.
Er war 1992 als Co-Trainer Teil der Mannschaft, die knapp die Meisterschaft verpasste. Körbel hatte eine Spielgenehmigung, wurde von Trainer Dragoslav Stepanovic aber nicht eingesetzt. Ein Rückblick mit Wehmut: „Wenn ich gespielt hätte ...”
Nur sechs A-Länderspiele stehen für Körbel zu Buche. Für viele Experten viel zu wenig. Trotz über 50 Jugend-Länderspielen konnte er sich beim DFB nicht durchsetzen. Hauptgrund war der „Bayern-Block“ um Franz Beckenbauer und Hans-Georg Schwarzenbeck. Körbel selbst gestand später, er sei damals „zu stur“ gewesen.
Seit über 20 Jahren gibt Karl-Heinz Körbel sein Wissen in der Fußballschule von Eintracht Frankfurt weiter, über 50.000 Kinder haben bereits an seinen Einheiten teilgenommen. Als Leiter der Traditionsmannschaft sorgt er zudem dafür, dass frühere Spieler weiterhin mit dem Verein verbunden bleiben.
Auch mit 70 Jahren ist Körbel fast täglich im Einsatz: als Markenbotschafter, Eventgast, Motivator und immer als „Mister Eintracht“. Ob in Interviews, bei Traditionsspielen oder im Vereinsrestaurant: Körbel bleibt präsent, zugewandt und bodenständig.
Er ist weit mehr als nur der Rekordspieler der Bundesliga. Er ist das Gesicht von Eintracht Frankfurt, ein Vorbild an Loyalität und Leidenschaft. Seine Geschichte ist einzigartig im deutschen Fußball und sie ist noch lange nicht zu Ende.
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