Richard Carapaz (EF Education-EasyPost) hat die 11. Etappe des Giro d’Italia mit einem beeindruckenden Solosieg gekrönt.
Richard Carapaz (EF Education-EasyPost) hat auf der 11. Etappe des Giro d’Italia ein starkes Zeichen gesetzt. Mit einem taktisch klugen und physisch beeindruckenden Solo setzte sich der Ecuadorianer aus einer starken Ausreißergruppe durch und gewann nach 207 Kilometern von Foiano di Val Fortore nach Francavilla al Mare. Für den Giro-Sieger von 2019 war es der erste Etappensieg bei der diesjährigen Tour und ein weiterer Beweis seiner außergewöhnlichen Rennintelligenz und Form.
Obwohl die Etappe keine Hochgebirgspässe aufwies, galt sie im Vorfeld als eine der gefährlichsten für die Gesamtwertung. Ständig welliges Terrain, Seitenwind und ein nicht zu unterschätzender Schlussanstieg kurz vor dem Ziel in Le Morge boten Raum für aggressive Taktiken. Schon früh bildete sich eine 27-köpfige Ausreißergruppe, in der sich neben Carapaz starke Fahrer wie Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers), Nicola Conci und Quinten Hermans (beide Alpecin-Deceuninck) befanden. Das Peloton um den Gesamtführenden Tadej Pogacar ließ die Gruppe gewähren, wohl wissend, dass keine Gefahr für das Rosa Trikot bestand.
Innerhalb der Ausreißergruppe kristallisierte sich bald ein kleiner Kreis der Stärksten heraus, zu dem auch Carapaz gehörte. Als rund 30 Kilometer vor dem Ziel der letzte nennenswerte Anstieg begann, setzte der Olympiasieger von Tokio zur entscheidenden Attacke an. Mit einem explosiven Antritt distanzierte er seine Konkurrenten und verschwand in der abschüssigen Landschaft der Abruzzen. Narváez, Hermans und Conci versuchten die Lücke zu schließen, doch Carapaz spielte seine ganze Erfahrung aus, hielt das Tempo hoch und baute seinen Vorsprung in der Abfahrt aus.
Im Zielort Francavilla al Mare, einem bekannten Badeort an der Adria, feierte Carapaz triumphal seinen ersten Giro-Etappensieg seit fünf Jahren. 15 Sekunden später kam Hermans ins Ziel, der sich im Sprint gegen Narváez durchsetzte und Zweiter wurde. „Ich habe mich heute Morgen gut gefühlt. Die Etappe war nicht klassisch schwer, aber voller kleiner Schwierigkeiten, die mir liegen“, sagte Carapaz nach dem Rennen. „Ich habe gespürt, dass ich im letzten Anstieg etwas versuchen kann. Als die Beine da waren, bin ich einfach gelaufen.“
Für EF Education-EasyPost war es der erste Etappensieg bei dieser Rundfahrt und ein wichtiger, denn das Team hatte in den ersten zehn Tagen des Giro mit Pech und schwankenden Leistungen zu kämpfen. Der Erfolg von Carapaz ist daher auch ein moralischer Schub für die Mannschaft, die ihren Kapitän bisher eher zurückhaltend eingesetzt hat.
Im Hauptfeld der Favoriten blieb es dagegen ruhig. Tadej Pogačar (UAE Team Emirates) kontrollierte mit seiner Mannschaft das Geschehen und kam mit über sechs Minuten Rückstand auf den Sieger ins Ziel. Damit verteidigte der Slowene sein Rosa Trikot souverän, während seine Konkurrenten auf eine weitere Gelegenheit zum Angriff warten müssen.
Mit diesem Sieg hat sich Carapaz nicht nur in den Fokus der Etappenjäger geschoben, sondern auch bewiesen, dass er im weiteren Verlauf des Giro für Überraschungen gut ist. Ob er noch in die Top Ten der Gesamtwertung vorstoßen kann, bleibt abzuwarten, aber der Etappensieg ist ein klares Zeichen: Der Altmeister ist zurück.
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