Die Bundesliga geht an diesem Wochenende in die 32. Spielrunde. Der Meisterkampf ist entschieden, doch im Keller herrscht nach wie vor Hochspannung. Vor allem für Bielefeld und Stuttgart wird es langsam richtig eng.
Nur noch drei Spieltage sind in der Bundesliga zu absolvieren. Dann steht fest, wer der SpVgg Greuther Fürth in die 2. Bundesliga folgen wird. Mit der Hertha (11/2), Stuttgart (10/11) und Bielefeld (1/7) müssen drei Teams mit ihren Abstiegsquoten noch richtig zittern. Am Samstag kommt es zum direkten Duell zwischen der Arminia und Berlin. Stuttgart empfängt den VfL Wolfsburg. Der FC Augsburg könnte im Heimspiel gegen Köln schon alles klarmachen.
Bei den Stuttgartern lief in den vergangenen Wochen nicht mehr sonderlich viel zusammen. Die Schwaben haben an den letzten vier Spieltagen nur noch zwei Punkte geholt. Daher ging es vom rettenden 15. Tabellenplatz auch wieder auf Rang 16 nach unten. Vier Zähler fehlen bereits auf die Hertha und der Vorsprung zu Bielefeld auf dem letzten direkten Abstiegsplatz beträgt nur noch zwei Punkte. Entsprechend groß ist der Druck vor dem anstehenden Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. Nur mit einem Sieg (21/20) kann man sich sicher vor der Arminia halten. Bei einer Niederlage (13/5) kann Bielefeld vorbeiziehen. Ein Unentschieden (5/2) müssen die Schwaben daher mindestens mitnehmen. Dazu müssen sie jedoch ihre Defensivprobleme in den Griff bekommen.
Der VfB ist das einzige Team, das es in dieser Saison noch nicht geschafft hat, im eigenen Stadion hinten die Null zu halten. Tore auf beiden Seiten (4/6) sind daher nicht unwahrscheinlich, was es für die Stuttgarter nicht unbedingt leichter macht, das Spiel am Samstag für sich zu entscheiden. Dabei hat der VfB das Hinspiel in Wolfsburg noch mit 2:0 gewonnen. Zwei Siege in einer Saison gelangen den Schwaben gegen den VfL zuletzt vor 16 Jahren. Den Glauben, es diesmal zu packen, hat man noch nicht verloren. Die Niederlage zuletzt gegen die Hertha (0:2) wurde aufgearbeitet. Jetzt richtet sich der Blick wieder nach vorne, wie Trainer Pellegrino Matarazzo betonte:
Die Niederlage gegen die Hertha war ein Rückschlag. Wir haben diese Woche viele Gespräche geführt. Es geht darum, wieder aufzustehen und sich einzustimmen auf das nächste wichtige Spiel gegen Wolfsburg. Es liegt an uns, die Fans mitzunehmen. Wir wollen von der ersten Minute an voll da sein, Vollgas geben und die Fans mit unserer Leistung energetisieren.
Bundesliga: Der Kampf um den Klassenerhalt
Bundesliga: Clubs stellen Weichen für die Zukunft
Bundesliga: Bielefeld trennt sich von Kramer
Eredivisie: Götze hat alles richtig gemacht
In Bielefeld ist die Lage noch etwas angespannter als beim VfB. Die Ostwestfalen befinden sich weiter im freien Fall. In den vergangenen acht Spielen setzte es sieben Niederlagen und lediglich im eigenen Stadion gegen den VfB Stuttgart konnte man ein 1:1-Unentschieden mitnehmen. Langsam gehen bei der Arminia die Lichter aus. Das große Problem bleibt weiterhin die Offensive. In den vergangenen acht Spielen reichte es nur noch zu zwei eigenen Treffern. So wird es ganz schwer, im extrem wichtigen Spiel gegen die Hertha einen Sieg (13/8) zu landen. Zumal die Berliner hochmotiviert in die Schüco-Arena reisen werden. Nach dem Sieg über Stuttgart wollen die Hauptstädter unbedingt nachlegen und mit einem weiteren Erfolgserlebnis (9/5) einen ganz großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Im Idealfall wäre die Hertha bei einem weiteren Sieg sogar schon gerettet, sollte Stuttgart das Heimspiel gegen Wolfsburg verlieren.
Ein Unentschieden (11/5) wäre für beide Mannschaften kein Wunschergebnis, doch vor allem für Bielefeld wäre eine Punkteteilung deutlich zu wenig. Wichtig für die Gastgeber wird sein, hinten die Null (9/4) zu halten. Die Arminia hat in dieser Saison nämlich nur gewonnen, wenn sie kein Gegentor kassiert haben. Dreimal lautete das Ergebnis am Ende 2:0, zweimal 1:0. Das Hinspiel in Berlin endete ebenfalls mit einem 2:0, allerdings für die Hertha. Für dieses Ergebnis gibt es am Samstag eine Quote von 12/1. Hoffnung macht den Bielefeldern jedoch die Heimbilanz gegen die Berliner. In der Bundesliga hat der DSC nur zwei von 13 Heimspielen gegen die Alte Dame verloren. Dem stehen fünf Siege und sechs Unentschieden gegenüber. Bielefelds Trainer Marco Kostmann hofft, dass seine Mannschaft aus dem 1:3 zuletzt gegen Köln die richtigen Schlüsse ziehen konnte. Ansonsten wird es ganz eng mit dem Klassenerhalt:
Spielentscheidend ist das, was im Strafraum passiert und da waren wir in Köln zweimal nicht gut. Das haben wir besprochen und nochmal trainiert. Wenig Gegentore ist der Schlüssel, das war in der Vorsaison auch so.
Der FC Augsburg hat am vergangenen Wochenende einen echten Big-Point gelandet und mit 2:0 beim VfL Bochum gewonnen. Damit konnten sich die bayrischen Schwaben schon um sieben Punkte vom Relegationsplatz distanzieren. Entsprechend klar gestaltet sich die Ausgangslage am Samstag vor dem Heimspiel gegen Köln. Mit einem weiteren Sieg (9/5) sind die Augsburger gerettet. Selbst ein Unentschieden (9/4) oder eine Niederlage (8/5) würden reichen, falls Stuttgart sein Heimspiel gegen Wolfsburg verlieren sollte. Darauf will man sich in Augsburg jedoch nicht verlassen. Man will es aus eigener Kraft schaffen und entsprechend konsequent wollen die Gastgeber gegen den Europapokalanwärter aus der Domstadt auch auftreten.
Die Kölner haben derzeit jedoch einen starken Lauf. Die letzten drei Spiele wurden allesamt gewonnen und in all diesen Spielen haben die Rheinländer selbst dreimal getroffen. So war es auch vergangene Saison in Augsburg, als der Effzeh mit 3:2 gewinnen konnte. Mehr als 3,5 Tore im Spiel werden diesmal mit einer Quote von 2/1 angesetzt. Diese Pleite war übrigens die einzige Niederlage der Augsburger gegen Köln in den vergangenen 14 Bundesliga-Duellen. Die Chance, dass der FCA nicht verliert, ist bei einer Quote von 1/2 also durchaus gegeben.
Ausgehend von der derzeitigen Tabelle hat Augsburg natürlich die besten Chancen, den Klassenerhalt auf direktem Wege klarzumachen. Nach dem Heimspiel gegen Köln müssen die Augsburger noch zum schweren Auswärtsspiel nach Leipzig. Zum Saisonabschluss steigt das Heimspiel gegen die bereits abgestiegenen Fürther. Ein Sieg aus diesen drei Spielen sollte möglich sein. Damit wäre der Klassenerhalt sicher.
Für die Hertha geht es nach dem Gastspiel in Bielefeld im eigenen Stadion gegen den FC Augsburg weiter. Der Saisonabschluss steigt dann im Signal-Iduna-Park in Dortmund. Aus diesen drei Spielen holte Berlin in der Hinrunde sechs Punkte. Das stimmt ebenfalls zuversichtlich.
Richtig schwer wird es dagegen für die Stuttgarter, die nach dem Heimspiel in Wolfsburg zum alten und neuen deutschen Meister nach München reisen müssen. Gegen die Bayern wurde in der Hinrunde im eigenen Stadion mit 0:5 verloren. Am letzten Spieltag ist der 1. FC Köln in der Mercedes-Benz-Arena zu Gast. Auch gegen die Domstädter konnte Stuttgart in der Hinrunde nichts mitnehmen und musste sich mit 0:1 geschlagen geben.
Arminia Bielefeld muss nach dem Heimspiel gegen die Hertha weiter nach Bochum. Zum Saisonabschluss steigt das Heimspiel gegen RB Leipzig. Ein durchaus anspruchsvolles Restprogramm. Dennoch hat man auch bei der Arminia noch Hoffnung, sich zumindest auf den Relegationsplatz zu retten. In der Hinrunde konnte man sowohl daheim gegen Bochum als auch gegen Leipzig mit 2:0 gewinnen. Sechs Punkte könnten noch zu Rang 16 reichen. Allerdings könnte die Ausgangslage für die Arminia deutlich besser sein.
Wir verwenden Cookies, um einen besseren und individuelleren Service bereitstellen zu können. Nähere Informationen finden Sie in den Richtlinien zu Cookies