Ajax Amsterdam ist schon seit Jahrzehnten als Talentschmiede bekannt. Der niederländische Traditionsklub bringt immer wieder Spieler heraus, die im nächsten Karriereschritt den Sprung zum Superstar schaffen. Auch in diesem Jahr ist die Truppe aus Amsterdam wieder richtig erfolgreich und die Spieler über die niederländischen Grenzen hinaus begehrt. Es sieht ganz danach aus, als muss sich Ajax im Sommer wieder neu erfinden.
Ajax Amsterdam steuert mit großen Schritten der 36. Niederländischen Meisterschaft (1/6) entgegen. Durch den 3:2-Erfolg am Wochenende gegen Feyenoord konnte Ajax seinen Vorsprung zur PSV erfolgreich verteidigen. Der Rivale aus Eindhoven (4/1) ist auch der einzige Klub, der Amsterdam in dieser Saison noch gefährlich werden kann. Nach 27 Spieltagen hat PSV lediglich zwei Punkte Rückstand. Im Pokal steht man ebenfalls gegen PSV im Finale. Es wäre also noch das nationale Double möglich, bevor im Sommer wieder einmal ein Umbruch im Kader stattfinden wird. Mehrere Ajax-Stars stehen auf der Wunschliste der europäischen Spitzenklubs. Droht der Ausverkauf am Saisonende?
Vor allem der FC Bayern beobachtet die Situation in Amsterdam ganz genau. Nach Informationen der „Bild“ haben die Münchner in der vergangenen Woche Sportvorstand Hasan Salihamidzic sowie den Technischen Direktor Marco Neppe ins Stadion geschickt, um sich das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Benfica Lissabon anzuschauen. Ajax ist nach der 0:1-Pleite ausgeschieden. Es könnte für einige Profis das letzte Spiel in der Königsklasse für einige Spieler gewesen sein. Salihamidzic und Neppe sollen Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch, Außensverteidiger Noussair Mazraoui und Flügelstürmer Anthony beobachtet haben. Für Gravenberch hat man dem Vernehmen nach sogar schon ein Angebot über 25 Millionen Euro abgegeben. Ajax soll weiterhin 35 Millionen Euro verlangen. Auch bei Juventus Turin hat sich der 19-Jährige in den Fokus gespielt, wobei Gravenberch einen Transfer nach München bevorzugen soll.
An Mazraoui soll darüber hinaus der FC Barcelona interessiert sein und sich in der Favoritenrolle befinden. Antony wurde schon mehrmals mit dem FCB in Verbindung gebracht. Der Brasilianer könnte Serge Gnabry ersetzen, sollte dieser seinen bis 2023 datierten Vertrag nicht verlängern. Bisherige Gespräche haben noch nicht zur Übereinkunft zwischen Klub und Spieler geführt.
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Für Ajax wäre der Verlust der Leistungsträger nur schwer zu kompensieren. Durch den Verkaufserlös müssten die Niederländer wieder einmal eine Mannschaft aufbauen und mit jungen, vielversprechenden Talenten verstärken. Gravenberch sagte bereits bezüglich eines Wechsels schon im Februar vergangenen Jahres: „Ich habe die ganze Jugend hier gespielt. Ajax war immer gut zu mir. Ich habe dem Verein viel zu verdanken. Dann kann ich nicht ablösefrei gehen. Das wird nicht passieren. Ich gehe von meinen eigenen Qualitäten aus, und wenn es im nächsten Sommer passiert, bin ich bereit dafür. Aber so weit ist es noch nicht.“
Zuerst steht noch der Gewinn der Meisterschaft und des Pokals ganz oben auf der Liste. Am Samstag den 2. April geht es für Ajax im Rahmen das 28. Spieltags nach Groningen. Sollte man auch diese Partie gewinnen (1/5), würde man definitiv als Tabellenführer in den nächsten Spieltag gehen. PSV kann bei einem Ajax-Unentschieden (11/2) gleich, bei einer Niederlage (12/1) des Erzrivalen sogar vorbeiziehen. Sollte man die Meisterschaft noch verspielen, könnte das womöglich auch Auswirkungen auf den Marktwert und die Wechselwünsche der Spieler haben. Schließlich wird man Amsterdam nicht unvollendeter Dinge verlassen wollen.
Neben den drei Youngster könnte sich mit Nicolas Tagliafico im Sommer noch ein weiterer Profi aus Amsterdam verabschieden. Der 29-jährige Argentinier wurde bereits im vergangenen Sommer vom FC Barcelona umworben. Am Ende scheiterte der Deal aufgrund der finanziellen Lage der Katalanen. Mit Barca abgeschlossen hat Tagliafico aber noch nicht. „Es war in dem Moment kompliziert für beide Vereine, aber ich bin mir sicher, dass es im Juni einfacher wird“, so der 29-Jährige, der seinen Stammplatz in Amsterdam derzeit nicht sicher hat. Von daher könnte sich Ajax einmal mehr gesprächsbereit zeigen, wie man es eben bei allen anderen Profis auch macht. Trotz all der Erfolge und Tradition bleibt der Verein einfach ein Sprungbrett für noch größere Klubs. Ein ewiger Kreislauf, den man in Amsterdam aber immer wieder gut auffangen kann.
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