Berrade siegt, Roglic lauert

Vor den letzten Etappen der Vuelta a Espana bleibt Primoz Roglic in Lauerstellung, während Ben O`Connor das Rote Trikot verteidigt. Urko Berrade feiert einen Heimsieg und Mikel Landa verliert wertvolle Zeit im Kampf um das Podium.

Vor den letzten drei entscheidenden Etappen der Vuelta a Espana bleibt Topfavorit Primoz Roglic in Lauerstellung. Der dreimalige Vuelta-Sieger beendete die 18. Etappe am Donnerstag, die über 179,5 Kilometer von Vitoria-Gasteiz nach Maestu führte, zusammen mit dem Gesamtführenden Ben O'Connor in einer Verfolgergruppe 6:40 Minuten hinter dem spanischen Etappensieger Urko Berrade.

Mit drei Fahrern in der letzten Ausreißergruppe, die am Ende nur noch aus zwölf Fahrern bestand, prägte das spanische Team Equipo Kern Pharma das Geschehen auf dieser Etappe. Nachdem Pablo Castrillo bereits zwei Etappen der diesjährigen Vuelta gewonnen hatte, durfte diesmal Urko Berrade im Naturpark Izki im Baskenland jubeln. Der 26-Jährige aus Pamplona attackierte 5,5 Kilometer vor dem Ziel aus der Spitzengruppe und fuhr den Sieg im Alleingang nach Hause.

Mauro Schmid vom Team Jayco - AlUla sprintete vier Sekunden hinter Berrade auf den zweiten Platz, Dritter wurde Pau Miquel, ebenfalls vom Team Kern Pharma. Max Poole (dsm-firmenich - PostNL) und Aleksandr Vlasov (Red Bull - Bora - hansgrohe) folgten auf den Plätzen vier und fünf. Castrillo, der dritte Kern-Pharma-Fahrer, kam hinter Oier Lazkano (Movistar), Ion Izagirre (Cofidis) und Mathias Vacek (Lidl - Trek) als Neunter ins Ziel. Steven Kruijswijk (Visma - Lease a Bike), Marc Soler (UAE Team Emirates) und Stefan Küng (Groupama - FDJ) komplettierten die Top 12.

„Es ist ein Traum, eine Etappe so nah an meiner Heimat zu gewinnen, vor meiner Familie und meinen Freunden an der Strecke. Nach dem härtesten Anstieg des Tages hatten wir in der Spitzengruppe noch einige Möglichkeiten. Ich habe bis zur Ziellinie alles gegeben und mich nicht umgedreht. Als es dann soweit war, konnte ich meinen Sieg kaum fassen“, sagte ein überglücklicher Urko Berrade nach seinem Triumph.

Im Kampf um die Gesamtwertung musste der Spanier Mikel Landa einen herben Rückschlag hinnehmen. Der Soudal-Quick-Step-Fahrer verlor im Anstieg zum Puerto de Herrera rund 50 Kilometer vor dem Ziel den Anschluss an die Favoritengruppe und war lange Zeit alleine unterwegs. Zwar erhielt er später Unterstützung aus der fast 50-köpfigen Ausreißergruppe des Tages, verlor aber in einer Gruppe mit Sepp Kuss (Visma - Lease a Bike) und Adam Yates (UAE Team Emirates) insgesamt 3:20 Minuten auf die anderen Podiumsanwärter. Landa fiel damit aus den Top 5 der Gesamtwertung und liegt nun mit 5:38 Minuten Rückstand auf das Rote Trikot auf Rang zehn.

An der Spitze der Gesamtwertung blieb alles beim Alten: Ben O`Connor (Decathlon - AG2R) trägt weiterhin das Rote Trikot, fünf Sekunden vor Primoz Roglic und 1:25 Minuten vor Enric Mas (Movistar). Richard Carapaz (EF Education - EasyPost) bleibt Vierter mit 1:46 Minuten Rückstand, während David Gaudu (Groupama - FDJ) auf den fünften Gesamtrang vorrückte und nun fünf Sekunden vor Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) liegt.

In der Nachwuchswertung führt weiterhin Carlos Rodriguez, sieben Sekunden vor Mattias Skjelmose (Lidl - Trek) und 34 Sekunden vor Florian Lipowitz (Red Bull - Bora - hansgrohe). In der Punktewertung baute Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck) seine Führung mit 226 Punkten vor Castrillo auf 115 Punkte aus. Das Bergtrikot ging am Donnerstag an Marc Soler, der in der Spitzengruppe wichtige Punkte sammelte und nun 57 Zähler hat, einen mehr als sein UAE-Teamkollege Jay Vine. Castrillo ist mit 37 Punkten Dritter.

Prognose

Was:	Vuelta a Espana – 19. Etappe
Wann:	06.09.2024, 13:05 Uhr
Wo:	Spanien
TV/Stream:	Eurosport
Quoten:	folgen

Die nächste Chance, an Ben O`Connor vorbeizuziehen, bietet sich Primoz Roglic am Freitag auf der Strecke von Logrono nach Alto de Moncalvillo mit einem anspruchsvollen Schlussanstieg der ersten Kategorie. Am Samstag steht die Königsetappe von Villarcayo nach Picon Blanco auf dem Programm, bevor am Sonntag das Zeitfahren in Madrid die 79. Vuelta beendet.

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