Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen enttäuschen. Während BVB-Sportdirektor Kehl die Defensive seiner Mannschaft kritisiert, bemängelt Leverkusens Kapitän Hradecky den fehlenden Willen. Beide Mannschaften müssen sich steigern.
Die Bundesliga brachte am Wochenende für Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen wenig Erfreuliches. Beide Mannschaften mit hohen Ansprüchen enttäuschten mit ihren Leistungen. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl fand nach der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin deutliche Worte. „Die Art und Weise, wie wir die Gegentore bekommen, darf uns nicht passieren“, schimpfte Kehl nach dem Spiel. Vor allem die erste Halbzeit habe für Ärger gesorgt: „Das war einfach nix.“ Die Dortmunder Abwehr offenbarte erneut Schwächen, die Kehl Sorgen bereiten. Elf Gegentore in den letzten vier Spielen.
Dabei hatte man gehofft, an die Galavorstellung in der Champions League gegen Celtic Glasgow (7:1) anknüpfen zu können. Doch von dieser Dominanz war im Berliner Olympiastadion nichts zu sehen. Kehl kritisierte vor allem die Nachlässigkeiten in der Defensive: „Wir müssen unser Tor besser verteidigen. Wir haben viele Fehlpässe.“
Einen Hauptschuldigen konnte er jedoch nicht ausmachen. „Die ganze Mannschaft steht in der Verantwortung“, betonte der BVB-Sportdirektor. Mit vielen Nationalspielern in den eigenen Reihen habe er eine deutlich konzentriertere Leistung erwartet. „So wie wir teilweise auftreten, geht es einfach nicht“, stellte Kehl klar.
Auch Torhüter Gregor Kobel suchte nach Erklärungen und verwies auf die Belastung durch das dichte Spielprogramm: „Wir spielen alle drei Tage, reisen viel. Da ist man müde.“ Dennoch wisse er, dass man als Spitzenmannschaft auch unter diesen Bedingungen Ergebnisse liefern müsse.
Während Dortmund mit einer schwachen Abwehr zu kämpfen hat, plagen Bayer Leverkusen ganz andere Sorgen. Nach dem 2:2 gegen Aufsteiger Holstein Kiel kritisierte Kapitän Lukas Hradecky die Einstellung seiner Mannschaft. „Wir sind Meister geworden, weil wir wie verrückt in jedes Spiel gegangen sind. Heute habe ich diesen unbändigen Willen nicht gesehen“, kritisierte der finnische Torhüter.
Bayer hatte das Spiel gegen Kiel eigentlich fest im Griff und führte nach Toren von Victor Boniface (4. Minute) und Jonas Hofmann (8.) früh mit 2:0. Doch anstatt das Spiel souverän nach Hause zu bringen, leistete sich die Werkself Fehler, die Kiel durch Max Geschwill (45.+5) und Jann-Fiete Arp (69./Foulelfmeter) zurück ins Spiel brachten.
„Zwölf Gegentore nach sechs Spielen, das ist Wahnsinn“, sagte Hradecky. Vor allem die fehlende Ernsthaftigkeit seiner Mitspieler war dem Kapitän ein Dorn im Auge: „Diese Leichtigkeit und Lockerheit strahlt keine Seriosität aus und das muss weg.“ Auch Nationalspieler Robert Andrich zeigte sich enttäuscht: „Wenn du 2:0 führst, darfst du das Spiel nie aus der Hand geben.“
Als moralischen Erfolg feierte dagegen Holstein Kiel das überraschende Unentschieden gegen den Rekordmeister. Obwohl die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp noch immer tief im Tabellenkeller steckt, wertete Kapitän Lewis Holtby das 2:2 als wichtigen Punktgewinn: „Das gibt uns unheimlich viel Mut. Ich habe noch nicht viele Mannschaften gesehen, die hier gepunktet haben.“
Der Aufsteiger bewies nach dem frühen Rückstand eine starke Mentalität. Außenverteidiger Finn Porath lobte die Moral seiner Mannschaft: „Andere Mannschaften brechen nach einem 0:2 vielleicht zusammen, aber wir haben uns zurückgekämpft.“ Das Remis könnte den Kielern Auftrieb für die kommenden Aufgaben geben, immerhin war es der erste Punktgewinn nach mehreren sieglosen Spielen.
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