Atalanta träumt wieder von der großen europäischen Bühne, Lecce taumelt der Serie B entgegen. Wenn sich am Freitagabend in Bergamo die Tore öffnen, treffen zwei Welten aufeinander und eine davon befindet sich im freien Fall.
Was: | Atalanta Bergamo - Lecce |
Wann: | 25.04.2025, 20:45 Uhr |
Wo: | GEWISS Stadium, Bergamo |
TV/ Stream | DAZN |
Quoten: |
In Bergamo rollt der Ball wieder, und zwar mit viel Schwung. Atalanta, die ewige Wundertüte der Serie A, hat sich wieder ins Rampenlicht gespielt. Zwei Siege in Folge, darunter ein bärenstarker Auftritt im Lombardei-Derby gegen Milan, lassen Fans und Verantwortliche vom großen Ziel träumen: der UEFA Champions League. Und das, obwohl Trainer-Guru Gasperini angeblich längst nach dem passenden Sommerhut für seinen Abschied sucht.
Das 1:0 gegen Milan war kein fußballerisches Feuerwerk, aber ein Sieg mit Ansage. Edersons Flugkopfball im San Siro war nicht nur ein kleines Kunstwerk, sondern auch ein deutliches Zeichen: Wir sind noch da. Und die Rossoneri? Die können ihre Top-Vier-Hoffnungen wohl einrahmen und übers Bett hängen.
Und jetzt? Jetzt kommt Lecce. Und man muss kein Prophet sein, um zu erkennen: Das riecht nach einem Heimspiel der Marke Pflichtsieg, wäre da nicht dieses ärgerliche Detail. Denn ausgerechnet zu Hause ist Atalanta verwundbar. Nur die Hälfte aller Heimspiele gewonnen, Platz sieben in der Heimtabelle - nicht gerade der Stoff, aus dem Legenden sind. Aber gegen dieses Lecce? Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn es schief ginge.
Denn Lecce ist, man muss es so hart sagen, ein Trümmerhaufen. Seit zehn Spielen sieglos, zuletzt ein 0:3 gegen Como, bei dem die eigenen Fans so laut gepfiffen haben, dass sogar der Busfahrer freiwillig eine Stunde später losfuhr. Es läuft einfach nichts. Null Selbstvertrauen, ein Trainer auf dem Schleudersitz und ein Vorstand, der öffentlich Vertrauen ausspricht, was im Fußball bekanntlich oft so viel bedeutet wie: Der wird bald gefeuert.
Hinzu kommt die Bilanz gegen Atalanta. Vier der letzten sechs Duelle verloren, 16 Gegentore kassiert - da bekommt der Begriff „Angstgegner“ eine ganz neue Tiefe. Und als wäre das nicht genug, stehen im Saisonfinale auch noch Lazio und Napoli auf dem Programm. Wer sich da nicht freiwillig den Weg ins Unterhaus bahnt, hat zumindest einen fatalen Hang zur Selbstsabotage.
Doch zurück nach Bergamo. Dort hat sich in den letzten Jahren so etwas wie eine Marke entwickelt. La Dea, wie sie liebevoll genannt wird, spielt mutig, schnell, manchmal auch wild und liefert, wenn es zählt. Und jetzt zählt es. Denn Juve, Bologna, Roma und Lazio sitzen Atalanta im Nacken. Ein Ausrutscher und die Tür zur UEFA Champions League fällt krachend ins Schloss.
Doch was wäre Atalanta ohne ein bisschen Drama? Ohne ein paar Stolperer, bevor es wieder schnörkellos nach oben geht? Gasperini jedenfalls hat seine Mannschaft wieder auf Kurs gebracht. Und wenn die Truppe am Freitag in Lecce die Hörner abstößt, sind es nur noch wenige Schritte bis zur Rückkehr auf die große europäische Bühne.
Für Lecce hingegen ist es fünf vor zwölf. Drei Jahre Serie A könnten bald Geschichte sein. Es müsste schon ein kleines Wunder geschehen, wenn ausgerechnet in Bergamo der große Befreiungsschlag gelingt. Aber wie heißt es so schön: Im Fußball ist alles möglich. Nur nicht immer wahrscheinlich.
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