Ein dramatischer Sturz auf nassem Kopfsteinpflaster brachte die 14. Etappe des Giro d’Italia durcheinander. Der Däne Kasper Asgreen nutzte seine Chance und feierte einen beeindruckenden Solo-Sieg.
Die 14. Etappe bot alles, was Radsportfans lieben: Spannung, Drama und einen Überraschungssieger. Beim Abstecher der Rundfahrt nach Slowenien triumphierte der Däne Kasper Asgreen (EF Education – EasyPost) nach einer cleveren Attacke als Solist in Nova Gorica, 16 Sekunden vor der Konkurrenz. Es war der erste Ausreißersieg dieser Giro-Ausgabe und ein hart erkämpfter obendrein.
Die 195 Kilometer lange Etappe führte von Treviso bis an die slowenische Grenze und wurde von einem heftigen Massensturz auf rutschigem Kopfsteinpflaster 22 Kilometer vor dem Ziel überschattet. Während zahlreiche Favoriten in Schwierigkeiten gerieten, nutzte Asgreen die Situation eiskalt aus.
Das Rennen schien zunächst einen klassischen Verlauf zu nehmen. Eine erste Fluchtgruppe um Wout Van Aert wurde früh gestellt, ehe sich im zweiten Anlauf fünf Fahrer, darunter Asgreen selbst, absetzen konnten. Doch bei wechselhaften Wetterbedingungen und zunehmend rutschigen Straßen spitzte sich das Geschehen dramatisch zu.
Auf einem engen innerstädtischen Abschnitt mit Kopfsteinpflaster kam es zu einem folgenschweren Massensturz, der große Teile des Hauptfelds ausbremste. Auch zahlreiche Fahrer aus den Top 10 der Gesamtwertung des Giro d’Italia waren betroffen, darunter Antonio Tiberi (Bahrain Victorious) und Giulio Ciccone (Lidl-Trek), für den alle Hoffnungen auf das Rosa Trikot begraben waren.
Trotz des Chaos konnte Isaac del Toro (Visma – Lease a Bike) das Maglia Rosa verteidigen. Der junge Kolumbianer zählte neben Simon Yates und Richard Carapaz zu den wenigen Gesamtklassement-Kandidaten, die sturzfrei durchkamen. Für Yates zahlte sich das aus: Er übernahm Rang zwei (+1:20) vor seinem Teamkollegen Juan Ayuso, der nach dem Zwischenfall sechs Sekunden hinter ihm auf Rang drei liegt.
Antonio Tiberi stürzte hingegen in der Gesamtwertung von Platz drei auf acht ab und liegt nun 3:02 Minuten zurück. Nutznießer waren Fahrer wie Damiano Caruso (ebenfalls Bahrain Victorious) und Derek Gee (Israel Premier Tech), die jeweils mehrere Plätze gutmachen konnten.
Dass sich Kasper Asgreen am Ende als Solist durchsetzen konnte, war das Ergebnis taktischer Klugheit und eines perfekten Moments. Auf dem zweiten Anstieg des Tages, dem Saver, ließ der 30-Jährige seine letzten Begleiter hinter sich und fuhr unwiderstehlich dem Etappensieg entgegen. Mit 16 Sekunden Vorsprung rettete er sich vor den Sprintern Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) und Olav Kooij (Visma-Lease a Bike) ins Ziel, die aus einer kleinen Verfolgergruppe heraus den Schlusssprint bestritten.
Für Asgreen war es der erste Sieg im Trikot seines neuen Teams EF Education – EasyPost und ein Signal an die Konkurrenz, dass man den Klassikerspezialisten auch bei einer Grand Tour nicht unterschätzen sollte.
Der Tag begann kurios mit einem Zwischenstopp am Werk des Radherstellers Pinarello in Treviso. Dort posierten Egan Bernal und seine Ineos-Teamkollegen für Fotos, ein seltener PR-Moment mitten im Renntross. Danach ging es rasant zur Sache: Die frühen Fluchtversuche scheiterten zunächst, ehe sich die Gruppe um Asgreen formierte.
Im Verlauf des Tages bestimmten wechselnde Wetterbedingungen das Renngeschehen. Während kleinere Teams wie Polti VisitMalta bei Zwischensprints fleißig Punkte sammelten, blieb das Hauptfeld wachsam. Doch der finale Abschnitt mit rutschigen Straßen sollte alles verändern.
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