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Andrea Vendrame: König der 19. Etappe

Beflügelt von seinem ersten Etappensieg beim Giro d`Italia ist Radprofi Georg Steinhauser in Norditalien erneut aufs Podium gefahren. Dominiert wurde die 19. Etappe aber von einem anderen Helden: Andrea Vendrame.

Andrea Vendrame hat auf der 19. Etappe des 107. Giro dItalia für einen Paukenschlag gesorgt und seinem Team Decathlon - AG2R La Mondiale den zweiten Tagessieg gesichert. Der 29-jährige Italiener war der Schnellste einer großen Ausreißergruppe und siegte nach 157 Kilometern von Mortegliano nach Sappada mit 54 Sekunden Vorsprung auf Pelayo Sanchez (Movistar). Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost) sicherte sich mit 1:07 Minuten Rückstand den dritten Platz und damit seinen dritten Podiumsplatz bei dieser Italienrundfahrt. Zudem darf er morgen stellvertretend das Bergtrikot tragen, da der weiterhin Gesamtführende Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) in Gelb fahren wird.

Auftaktsieger Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) kam als Vierter ins Ziel, gefolgt vom Australier Luke Plapp (Jayco - AlUla). Erst auf den letzten zehn Kilometern zeigten sich die Klassementfahrer kämpferisch. Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) stürzte sechs Kilometer vor dem Ziel auf regennasser Fahrbahn, doch seine Konkurrenten warteten fair auf ihn. An der Spitze der Gesamtwertung gab es somit keine Veränderung.

Vendrame hatte bereits 2021 in Bagno di Romagna eine Giro-Etappe gewonnen und feierte nun seinen siebten Profisieg. „Es ist ein schöner Tag! Das Wichtigste war, in die Gruppe zu kommen, und da war ich von Anfang an dabei“, sagte der kletterstarke Sprinter im Zielinterview. Die wohl letzte Chance für Ausreißer sorgte für einen intensiven Kampf um den Tagessieg, der mehr als eine Stunde dauerte.

Nach hartem Kampf konnten sich schließlich 19 Fahrer absetzen. Auf dem mittelschweren Parcours war Köpfchen gefragt. Julian Alaphilippe (Soudal - Quick-Step) teilte die Gruppe früh und Vendrame fand sich im ersten Teil der Ausreißer wieder. Mehrmals musste er seine Begleiter ziehen lassen, doch er schloss die Lücke in den ersten Abfahrten und griff 30 Kilometer vor dem Ziel erneut an. „Es war sicher etwas riskant, so früh anzugreifen, aber es war natürlich schön, dass es geklappt hat“, sagte er nach seinem Coup.

Vendrame profitierte von der Uneinigkeit seiner Verfolger. „Sie waren sich nicht einig, und das hat mir geholfen. Ich habe gedacht, dass noch jemand zurückkommt und bin nicht mit Vollgas gefahren“, erklärte er bescheiden. Doch auch als Steinhauser und Co. die Verfolgung aufnahmen, konnten sie kaum Boden gut machen.

Georg Steinhauser zeigte als einziger Deutscher in der Spitzengruppe erneut eine starke Leistung und sammelte 23 Bergpunkte, die ihm den zweiten Platz in der Bergwertung einbrachten. „Es ist verrückt.Ich habe mich von Anfang an nicht so gut gefühlt, wollte eigentlich gar nicht in der Gruppe sein, aber irgendwie bin ich dann dort gelandet, weil ich für Michael Valgren gearbeitet habe“, verriet der Sieger der 17. Etappe im Eurosport-Interview und zollte Vendrame großen Respekt: „Es war ein beeindruckender Sieg von Vendrame. Es war verrückt, wir sind mit Vollgas gefahren und er war allein und hat durchgehalten.“

In der Gesamtwertung führt vor der letzten Bergetappe unverändert Tadej Pogacar mit 7:42 Minuten vor Daniel Felipe Martinez (Bora - hansgrohe) und 8:94 Minuten vor Thomas. Simon Geschke (Cofidis) kam mit der rund 25-köpfigen Favoritengruppe ins Ziel und bleibt als 14. bester Deutscher in der Gesamtwertung.

Der Träger des Rosa Trikots führt auch die Bergwertung mit 77 Punkten Vorsprung auf den nun zweitplatzierten Steinhauser an. Der Italiener Jonathan Milan (Lidl-Trek) verteidigte das Punktetrikot, sein Landsmann Antonio Tiberi (Bahrain Victorious) bleibt bester Nachwuchsfahrer.

20. Etappe

Was:

20. Etappe

Wann:

25.05.2024, 13:05 Uhr

Wo:

Italien

TV/Stream:

Eurosport

Quoten:

Die vorletzte Etappe des Giro verspricht ein spannender Härtetest für das Peloton zu werden. Mit dem berüchtigten Anstieg zum Monte Grappa, der zweimal zu bewältigen ist, wartet ein echter Prüfstein auf die Fahrer. Tadej Pogacar, dem slowenischen Superstar vom UAE Team Emirates, scheint der Gesamtsieg nur noch durch einen Sturz zu nehmen zu sein.

Die in diesem Artikel angezeigten Quoten waren zum Zeitpunkt der Erstellung korrekt und können Schwankungen unterliegen.

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