Zwei Tiebreaks, ein Comeback und ein Adduktor, der nicht mitspielen will: Madrid rüstet sich für das Sandplatz-Spektakel, mit Altmaier mittendrin und Alcaraz auf der Warteliste.
Daniel Altmaier hat es mal wieder geschafft. Nein, nicht den Aufschlag verschlagen oder sich bei eigenem Breakball aus dem Rhythmus bringen lassen, sondern sich durch die Qualifikation eines Masters-Turniers gebissen. Diesmal in Madrid, wo sich auch in 650 Metern Höhe niemand über zu wenig Sauerstoff beklagt. Zwei Matches, zwei Krimis, ein Happy End: Altmaier steht im Hauptfeld des ATP-Masters-1000-Turniers und wirkt dabei so entspannt wie ein spanischer Barkeeper, der um Mitternacht zum ersten Mal gähnt.
In der ersten Runde wartete mit Luca Van Asche ein Wildcard-Starter, der zwar wie eine Parfümmarke klingt, aber durchaus Tennis spielen kann. Altmaier nahm den jungen Franzosen ernst, hatte ihn im ersten Satz am Rande einer Niederlage, aber eben nur fast. 7:6 (10) und 6:4 hieß es am Ende für den Deutschen, der wie ein Dachdecker agierte: solide, nicht schön, aber effizient.
Das zweite Match gegen Daniel Galan hatte dann mehr Wendungen als ein Tarantino-Drehbuch. Satz eins ging wieder in den Tiebreak, wieder Altmaier. Satz zwei? Galan, deutlicher und verdient. Doch dann kam der dritte Durchgang und plötzlich spielte nur noch einer Tennis. 6:1, inklusive eines letzten Aufschlagspiels, das Altmaier zu Null abgab. Zack, Hauptfeld. Kein Drama mehr, einfach abgehakt. Der 26-Jährige wirkt nicht wie einer, der bei großen Turnieren große Reden schwingt, aber seine Schläger sprechen ohnehin besser.
Während Altmaier schon seinen Koffer in sein Hotelzimmer mit Balkon über Madrid trägt, steht Spaniens große Hoffnung Carlos Alcaraz irgendwo zwischen Physiobank und Presseterminen. Nach der Finalniederlage in Barcelona gegen Holger Rune macht nicht nur die Matchbilanz Sorgen, sondern auch der Oberschenkel. Ein „fester Adduktorenmuskel“ sei es gewesen, sagte Alcaraz, klingt wie ein Gericht aus dem Bio-Unterricht, ist aber leider eine ernstzunehmende Warnung.
Doch der 21-jährige Lokalmatador blieb gewohnt cool. Zwei Tage Pause, ein paar Tests, vielleicht ein MRT, das klingt erst einmal nach abwarten und Schokolade essen. Bei den Laureus Awards in Madrid war er trotzdem am Start. Im Smoking statt im Tennisdress, aber immerhin: Er konnte stehen. Die spanischen Medien waren weniger entspannt. Einige munkelten schon von einer zweiwöchigen Pause und damit von einem Aus in Madrid. Doch da Alcaraz laut Spielplan ohnehin nur am Wochenende hätte antreten müssen, bleibt ihm etwas Luft. Oder besser gesagt: Zeit zum Kühlen, Massieren und Beten, dass nichts reißt.
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